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Rundfunkräte kritisieren Fliege

Sympathiebekundung des Talkmasters für Serben umstritten

Hamburg (AP) Die umstrittene Sympathiebekundung des ARD-Talkmasters Jürgen Fliege für die Serben im Kosovo-Konflikt wird die Aufsichtsgremien mehrerer Sender beschäftigen. Der katholische Kirchenvertreter im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks, Prälat Valentin Doering, sagte der «Bild am Sonntag», Flieges Äußerung sei «unter dem Aspekt menschlichen Anstands nicht mehr tragbar». «Der Rundfunkrat muß sich intern die Frage stellen, ob er noch vertretbar ist», erklärte Doering.

Fliege, der früher in seinem Hauptberuf als Pfarrer tätig war, hatte in der Zeitschrift «Bunte» die umstrittene Position des Schriftstellers Peter Handke im Kosovo-Konflikt unterstützt. Der österreichische Dichter hatte während des Kriegs auf dem Balkan Partei für die serbische Seite ergriffen. Fliege sagte, er habe wochenlang zu den Albanern gestanden, aber «jetzt bin ich bei den Serben».

Dem Bericht zufolge wollen sich die Rundfunkräte des BR, HR, WDR und NDR mit Fliege befassen. Der Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats, Karl-Heinz Kutz, sagte dem Blatt: «Auch wir werden im Rundfunkrat über das Thema Fliege reden müssen. Ich persönlich wünsche mir bei der ARD ausschließlich Talkshows wie '3 nach 9'.»

Die Absetzung der seit fünf Jahren laufenden Talkshow Flieges forderte der Geschäftsführer des christlichen Medienverbunds der evangelischen Kirche, Wolfgang Baake: «Fliege ist schon lange ein großes Problem für die ARD. Der Mann zeichnet sich nur durch Populismus und Machtgeilheit aus. Bei ihm zählt nur das Geld.»

Nachrichtenkategorie : Unterhaltung
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