HEUTE
schreibt er:
" Wie ein Action-Held habe sie sich gegen die bösen Iraker gewehrt, habe eine Handvoll von denen auch mit ihrem M-16 niedergemäht. "Sie kämpfte bis zum Tod", schrieb die "Washington Post", unter Berufung auf "Militärkreise". Eine Ente, vom Pentagon gebilligt, wenn nicht gar lanciert: "Es tut
weh", sagt Lynch, "wenn Leute Sachen erfinden."
Der "Spiegel" kritisiert die seriöse "Washington Post", spöttelt über den Gebrauch der Quelle "Militärkreise", ist medienkritisch und investigativ. Niemals würde der "Spiegel" vom Pentagon lancierte Geschichten weiterverbreiten. Der "Spiegel" doch nicht, i wo, nie nicht nein nimmer. Den Begriff "Militärkreise" wirft die Spiegel-Suchmaschine allein im letzten Jahr 15 Mal aus (allerdings incl. dem obigen Artikel). "gewöhnlich gut informierte Quellen", "Experten" "Fachleute" und andere Phantome geistern zusätzlich durch die Hamburger Redaktionsstuben und erschrecken die ehrlich investigativen "Spiegel"fechter so sehr, dass sie auch - mal, gelegentlich, eher selten - als Quellen auftauchen. |
Heft
16/2003 -online am 14.4. - noch die übliche Hetze:
VERSCHWÖRUNG Die wahre Jessica Der Krieg war noch nicht ganz vorbei, da meinten Verschwörungstheoretiker bereits beweisen zu können, dass einer der spektakulärsten amerikanischen Erfolge nie stattgefunden hat: die Rettung der Obergefreiten Jessica Lynch aus der Hand der Iraker. |
Am
11.4. 2003:
HELDENSAGA Jessica Lynchs Geschichte wird verfilmt Unendlich war der Jubel in den Vereinigten Staaten, nachdem die Befreiung der US-Soldatin Jessica Lynch aus irakischer Kriegsgefangenschaft bekannt wurde. Nun soll die Geschichte der neuen Heldin verfilmt werden. Die Familie kann sich vor Angeboten kaum retten. |
Am 16.4. kamen die ersten Zweifel auf - ein Interview mit einem behandelnden irakischen Arzt |
Am
20. April 2003 aber noch im alten Tenor:
KRIEGSGEFANGENE Amerikas Helden sind zu Hause Sie wurden gefeiert wie Fußballerstars, die gerade die Weltmeisterschaft für ihr Land gewonnen haben. Dabei ist ihr Gewinn viel größer: ihre Freiheit und ihr Leben. Die sieben US-Soldaten, die im Irak in Kriegsgefangenschaft geraten waren, sind zurück in ihrer Heimat. |
Am
4.Juli schrieb der "Spiegel":
"Ein typisches Beispiel für das mangelnde investigative Interesse der US-Reporter war auch der Fall Jessica Lynch. Die 19-jährige Soldatin, Anfang April aus irakischer Kriegsgefangenschaft befreit, wurde über Nacht zur Nationalheldin verklärt. Inzwischen hat sich die Geschichte ihrer Rettung aber weitgehend als Ente entpuppt - inszeniert vom Pentagon und - ohne Gegenfragen - von den Massenmedien willig aufgegriffen. " |