und zwar in der Widerspiegelung
bei der "Jungen Welt"
Schon wieder
Schon wieder erweist sich die Junge Welt unfähig, über Beginn und Ursachen des Zweiten Weltkriegs korrekt zu berichten. Diesmal wird Werner Röhr vorgeschickt, der als renegat der DDR-Geschichtsforschung bemüht ist, na mal höflich gesagt, eigene Akzente zu setzen. In diesem fall durch die darstellung des Nicht- Widerlegbaren in verbindung mit dem Widerkäuen westlicher und nationlistischer polnischer Anti-Sowjet-Propaganda: Ein Eckart Mehls ist es, der das Röhr - Buch so zitiert und zusammenfasst. Wir können uns einzig mit diesem abtract in der JW befassen, aber die Abfolge der Argumentation scheint passend zu sein, eine stimmige Nacherzählung der Röhrschen Darstellungen wird hier, natürlich verkürzt, präsentiert unnd offensichtlich gedanklichnachvollzogen. Logik spielt dabei keine
Rolle, wen es gilt, der sowjetischen Außenpolitik posthum noch
eine reinzusemmeln. Denn wenn es stimmt, wie korrekt konstatiert wird:
wenn dies also stimmt - was wäre dann also die "politisch korrekte" verhaltensweise der UdSSR gewesen? Was bitte? Die SU hatte im Zuge der verhandlungen VOR dem Nichtangrifspakt auf die Dringlichkeit, Hitler zu stoppen, hingewiesen. Beide Vorbedingungen, die hier angesprochen wurden, waren ALLGEMEIN bekannt. Ein Durchmarschrecht durch Polen zum Kampf gegen die Wehrmacht erhielt die Udssr von Polen nicht, der britischen Unterhändler Admiral Drax ließ sich ewig Zeit, um (ohne Vollmachten in der Hand zu haben) per Schiff in Leningrad aufzukreuzen. Ein gemeinsames Vorgehen gegen Hitler war NICHT in Sicht, so wie im Fall Spaniens, im Fall des sog. Anschlusses, wie im Fall München und im Fall des 15.3. 1939 - und absehbar würde dies so bleiben. Die sowjetische Sichtweise war realistisch: England und Frnkreich ließen Hitler x-fach freie Bahn, sie ließen einen der eigenen Partner nach dem anderen fallen, und selbst die Kriegserklärunng zugunsten Polens war nicht als Augenwischerei - denn was pasierte konkret? Der drole de guerre. Bis man im Sommer 1940 selbst zum opfer wurde. Aber "der Osten" war und blieb das faschistische Hauptkriegsziel, alle wußten das. Nochmal: was hatte die UdSSR
tun sollen? die Völker
der hier verschobenen Länder wurden weder gefragt noch war ihr Interesse
maßgebend steht in der JW zu lesen. Eine Volksbstimmung in einem
fremden, offenbar feindlichen Land durchführen in der Zeit zwischen
dem 23. August unnd dem 1. September 39? Der deutsche Angriff stand bevor
- über den Aufmarsch der Wehrmacht schreibt Röhr ja selbst.
Sowjetische Truppen marschierten erst dann in Polen ein, als die polnische Armee endgültig geschlagen und die polnische Regierung geflohen war: hatten britische oder französische Truppen in diesen zwei Wochen IRGEND etwas für die Polen unternommen? Bis zu diesem Zeitpunkt hätte die UdSSR noch das Zusatzabkommen, mithin den Einmarsch, nicht wahr werden lassen können. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Polen iegreich, die Westfront entstanden oder militärpolitische Vernunft bei der polnischen regierung eingezogen wäre. So aber - und die Geschichte kennt eben keinen Konjunktiv, wanderten polniche Truppen sogar noch in Lemberg (Lviv) in deutsche Gefangenschaft, deutsche Vernichtunngslager. Lwow mußte nach dem Zusatzabkommen wieder von den Deutschen geräumt unnd an die Sowjettruppen übergeben werden. Aus dieser zeit stammen diese drei Scans aus dem Buch "von Lemberg bis Bordeaux" von Leo Leixnerm, einem faschistischen Wehrmachtspropagandisten. [
"Gesichter, die einem zu denken geben. Eine verräterische Bemerkung. Höflichkeit - keine Verbrüderung und Jubel." Der JW-Artikel tritt an mit dem Anspruch letztendlicher Aufdeckung von Lügen - aber was produziert er? Was hier nun nicht hingehört, aber wegen der "Verortung" gesagt werden muss, damit die Schubladen nicht durcheinander geraten, ist, dass die UdSSR bis zum deutschen Überfall 1941 Handelsbeziehungen pflegte, ja und sogar Gefangene an Nazideutschland auslieferte. Auch zeichnete sich der Stalinismus nicht durch sonderliche Bequemlichkeit sibirischer Kriegsgefangenenlager aus. Die Begriffe Curzon, Drax, 15.3., Hutschiner L. usw. sind für Interessierte leicht im Internet aufzufinden. Lviv, heute eine ukrainische
Großstadt, ist Partnerstadt von Freiburg und eine Reise wert.
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(c) Andreas Hauß,
Januar 2010,
medienanalyse-international.de/index1.html
Im übrigen bewundere ich Frau
Klarsfeld.