Wie in den heute laufenden TV-Dokus gezeigt, war es den nazis wichtig, sofort zu reagieren - und die Frage des Überlebens Hitlers war hochwichtig für den Ausgang - so oder so. Man beachte neben dieser Konsequenz des Führerprinzips (von Putsch wird in der obersten Schlagzeile nicht gesprochen, sondern nur die Person und ihr Überleben angesprochen) den Aspekt des "Teuflischen" der "Feinde". Denn wer diese waren, war so recht noch nicht klar. Feinde im Innern, Feinde im Ausland - ist das nicht eh dasselbe ? Diese Funktion erfüllen heute die "islamistischen terroristen" . Und da das Göttliche gepachtet war (Gott mit uns stand auf jedem Koppelschloß der Uniformen), waren die Feinde eben "teuflisch" . Alles eine Glaubensfrage - wie mit dem 11.September: Seth-Satan-Saddam, Osama gehören zur Schwefelfraktion und halten sich bekanntlich in Höhlen auf . Das Göttliche hatte in der LTI (lingua tertii imperii, vgl. Klemperer) einen eigenen schicken Begriff: die "Vorsehung". Wenn dieses Wort demnächst in Schäubles Reden auftauchen sollte, ist es an der Zeit, die Köpfe einzuziehen. Noch spielt in Sachen Terror das Wort "Zufall" die große Rolle. Was man durchaus plastischer ausdrücken könnte. Wir halten es z.B. für eine Fügung des Schicksals, daß in den Kofferbomben die libanesische Speisestärke nicht explodierte. Und das Hartweizenmehl nicht am 21.7.05 in London. Aus dem MAI-Archiv:
Nichts gegen Stauffenberg zum x-ten Male. Aber daß auch im Ausland, in der Kriegsgefangenschaft und sogar aus der Kriegsgefangenschaft heraus Widerstand geplant und betrieben wurde, wird oftmals unterschlagen. Daß sich Politiker, Schriftsteller des Exils z.B. mit dem NKFD trafen - hier Pieck, Erich Weinert und General Seydtltz
ist wenig bekannt. Hier Becher, wieder
mit Weinert
In der Antifaschule in Krasnogorsk fällt es leicht, sich zu treffen ? Schon - aber dann ging es auch in die Schützengräben. So wie hier Bredel an der Front
versuchte auch Rudi Fey, mittels Lautsprecher und Funk deutsche Soldaten zur Aufgabe, zur Kapitulation zu bewegen . Mal ging so etwas gut, selten hatte man Erfolg, und oft war die Antwort gezieltes Artilleriefeuer . Weitere namenlose helden des Widerstandes gab es auch NACH dem 20. Juli - noch in den letzten Tagen des Krieges in Berlin, als die "Kettenhunde" der SS ohne Federlesen "Saboteure" an Laternen aufknüpften:
Das MAI-Archiv fügt diese Dokumente an die des 20. Juli an - die Resistance wird die Stauffenberg-Gruppe immer hoch schätzen. Aber neben dem nationalen Widerstand in den besetzten Ländern gab es eben auch in Deutschland die Geschwister Scholl, den Kreisauer Kreis, die Rote Kapelle usw - die am 20.7 mit geehrt werden. "Kein
Missverständnis: Wir sind jedem, der gegen Hitler sein Leben einsetzte,
Respekt schuldig, unabhängig von seinen Motiven. "
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(c) Andreas Hauß, September 2007
http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html
Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.