Er starb nicht 1941 - obwohl er für tot erklärt worden war. Er war "einfach nur" abgeschossen worden, in der Sowjetunion, und konnte sich mit dem Fallschirm retten. Ein neues Leben begann. Rudi Fey, ursprünglich sogar noch Mitglied der "schwarzen Reichswehr" und der NSDAP (er stammte aus Bochum und hatte den versailler Vertrag nicht als sonderlich positiv erfahren), konnte als Zollbeamter nach der Pogromnacht im Jahre 1938 vielen Juden helfen. In sowjetischer Kriegsgefangenschaft war er einer von 100 Offizieren, die den Bund Deutscher Offiziere gründeten. Adjutant von General Seydlitz, Absprung hinter den deutschen Linien, um norddeutsche Festungen zur Kapitulation zu bewegen, Festnahme, Entführung des KZ-Schiffs. 1948 wurde Rudi Stadtverordneter, von 1952 bis 1956 war er Fraktionschef der KPD Gronau.
Zitat SPIEGEL 32/1950:
Dann mehrfach in Adenauers Gefängnissen (wg. KPD-Verbot), DKP-Gründung, Übersiedlung in die DDR, SED,PDS. So bunt kann ein Leben sein. Kulturinteressiert. Ein begeisteter Segler. Emotional. Ein liebender Vater und Ehemann. Ein Auto-Narr. Naturfreund. Der dritte deutsch-jugoslawische Krieg seines Lebens machte ihn fertig. Und ein "Überfall" (unangemeldeter Besuch mit laufender Kamera, ja, das gab es) eines SPIEGEL-TV- Teams. Und daß er in der DDR Hakenkreuzschmierereien (auch das gab es) sehen mußte. Er nahm immer teil, war immer
interessiert. Rudi über ein Vierteljahrhundert zu meinen Freunden
zählen zu dürfen, war ein Gewinn für mich. Für jeden,
der ihn kannte, war Rudi ein Plus - bis auf Altnazis und Heuchler und Schleimer.
Die lernten ihn kennen.
Rudi (links) mit einem Freund, Mai 1992
Weiter Bilder des NKFD und
des BDO:
|