Seit dem 11.9. 2001 gab es nicht nur viel Untersuchungsmaterial zum Thema 11.9., das die Arbeit an diesem Thema verhinderte. Es gab auch plötzlich keine Massengräber-Funde in Serbien mehr, da die internationale Presse die Seiten mit anderen, spannenderen Lügen füllen konnte. Mihajlovic dürfte sich auf seinen leeren Pressekonferenzen gelangweilt haben, und Karleusa hat wahrscheinlich noch immer keinen Karrieresprung gemacht. DelPonte gab Ende Oktober der Sache wieder den gebührenden Kick. |
Aus der ergänzten Anklageschrift del Pontes vom 30.Oktober 2001:
... The bodies of the victims were dragged out of the shop and placed in the rear of a truck, which was then driven in the direction of Prizren. Three injured persons, thrown in among the other bodies, jumped out of the truck en route to Prizren. Property pertaining to at least six of the persons killed in the coffee shop was found in a clandestine mass gravesite at a VJ firing range near Korusa/Korisha. In addition, identification documents pertaining to at least five of the persons killed in the coffee shop were found on bodies exhumed from a clandestine mass grave located in Batajnica, near Belgrade, Serbia. (Those persons killed who are known by name are set forth in Schedule K, which is attached as an appendix to this indictment.) ... Es handelt sich um die Familie Berisha, ermordet am 26.3.99. Mindestens 5 der Opfer sind also in Batajnica wiedergefunden worden. Vgl.: #11)Die Times und Suva Reka. Vjolca wird am 20.August 2001 der Öffentlichkeit bekannt. Der OSZE, der UNMIK, KFOR o.ä. hatte sie sich wohl in den letzten 2 Jahren nicht anvertrauen können. |
Eine Bitte an Sie: falls Sie speziell in der deutschsprachigen Presse "Infos", "Berichte", "Enthüllungen" über Wanderleichen finden, die ich noch nicht hier eingestellt habe, bitte ein Kurzemail mit dem link an mich acasa@t-online.de. Ich bin außerstande JEDEM Quatsch hinterherzulaufen und übersehe evtl. sonst noch ein Massaker. Was mir peinlich wäre. |
He was approached in December last year by Dragan Vitomirovic, owner
and editor of the Timocka Krimi Revija newspaper in Zajecar. Vitomirovic
explained that he was doing a story on the Danube’s most experienced divers
and wanted to interview him. Djordjevic agreed.
The interview went normally until Vitomirovic asked the diver what he had discovered on April 6, 1999. Djordjevic refused to talk. Then Vitomirovic produced his identity card for the “DB”, Drzavna Bezbednost, Serbia’s state security service. Reluctantly, the diver conceded to tell his tale. Vitomirovic, who Belgrade sources claim is a friend of the Interior Minister, Dusan Mihajlovic, himself a former DB officer, ran the story of the dumped truck on May 1 this year, weeks before Milosevic’s extradition. So berichte es die Times am 20.8.01. Schon im Dezember 2000 "kam also alles raus" - warum dann über 3 Monate bis zur ersten "Information" der Öffentlichkeit? Weshalb hat ein Krimiblättchen Geheimdienstausweise? Woher wußte er vom 6.4.99, um so direkt danach zu fragen? |
Alle benannten Personen sind Polizisten. Der "endgültige" (das
scheint aber noch nicht
ausgemacht zu sein) Fundort der ersten Donauleichen ist eine Polizeikaserne. Der Chef der Polizei ist der Innenminister Mihajlovic. Am 31. März 2001, als nach US-Zeit ein US-Ultimatum auslief für einen 100 Millionen Dollar Kredit, wurde Milosevic verhaftet. Am 29. Juni 2001 fand eine sog. "Geberkonferenz" für weitere Kredite KREDITE!) an Jugoslawien statt. Ergebnis: 3 Milliarden Dollar, vornehmlich zur Tilgung der Altschulden von 12 Milliarden - aber allgemein "verkauft" als Startkapital für einen "Neuanfang". Im wesentlichen ging es jedoch laut LATimes um: "That the lifting of U.S. sanctions provided a powerful incentive for Serbian authorities to hand Milosevic over transfer does not diminish their accomplishments, which reflect Serbia's recognition that restoring its standing internationally means accepting the obligations of international law." Milosevic wurde also nicht ausgeliefert, sondern verkauft, und zwar weniger gegen Geld als gegen eine Aufhebung von Sanktionen. Die Verfassung Jugoslawiens sieht ebensowenig wie die Verfassungen der USA oder vieler anderer Länder eine Auslieferung von eigenen Staatsangehörigen ins Ausland vor. Für eine Verfassungsänderung waren nicht vorhandene Mehrheiten im Parlament nötig. Also kam das sogenannte "Dekret" in Umgehung der Verfassung. Daß die "Leichenfunde" exakt zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung dienen, schreibt Reuters ganz locker am 25.06.01: |
Reformers in the government, whose followers ousted Milosevic in a
mass uprising last October, initially spoke out against handing him over
to the tribunal, which has long been considered by many Serbs to be biased
against them.
But over the past few weeks, government officials appear to have been preparing public opinion for a transfer, revealing news of mass graves found inside Serbia and offering alleged evidence of a war crimes cover-up ordered by Milosevic. Half of Yugoslavs now say they are in favor of Milosevic's transfer to The Hague, according to an opinion poll conducted this month and published on Monday. (Diese Einschätzung stimmt nicht: 61 % halten den ICTY für illegal, 56% lehnen den Verkauf Milosevics ab.afp) Djindjics Popularität hat sich allerdings gesteigert, vielfach sogar. Von 2% auf satte 5,5%!) |
Bei den "Gefrierleichen" handelt es sich um den zentralen
Anklagepunkt (neben Amtsmißbrauch und Korruption) gegen Milosevic.
(a massive cover-up operation to hide evidence of massacres in Kosovo,
becoming in the process an unwitting link in the prosecution case for the
biggest war crimes trial since Nuremberg,
Times,
20.8.01)
Racak taugt nach allen vorhandenen Enthüllungen bekanntlich nicht mehr, um einen Strick daraus zu drehen. Also müßten doch nun Heerscharen von Journalisten die Reste des Kühllasters filmen, bei der Exhumierung der Leichen dabei sein, Zeugen befragen, Grafiken fertigen usw.. Statt dessen beruft sich die Journaille lieber auf gekaufte jugoslawische Käseblätter und kann sich somit, wenn der Spaß auffliegt, darauf beziehen, man habe doch nur zitiert. Der Spiegel ist dabei besonders vorsichtig: alles nur im Konjunktiv, wie es sich seriös gehört. Aber eigene Recherche? Nein, danke! |
Zahl | Fundort | Zeugen | Beweise | Beschuldigt | Kommentar | Datum | Quelle |
50 | Donau, Tekije | Taucher Zivadin Djordjevic | alles weg
(30 kg >!!< Sprengstoff) |
Minister Vlastimir Djordjevic | Namen!
Nummernschild aus Pec |
3.Mai | afp (Vecernje Novosti) |
"full" | s.o. | s.o. | s.o. | Milosevic | - | 7.Mai | Times |
50 | Donau,
Kladovo |
s.o., und
rund 100 Ungenannte |
s.o. | M. | leichte Ortsver-
schiebung, kein Nummernschild |
10.Mai | taz |
50 | Donau | Fischer | LKW ! | M. | Ziel: M. | 25.Mai | n-tv |
~50 | Tekija bei Kladovo | - | LKW! | ? | Pec-Schild! | 30.4.!! | hlc |
86 | Donau | - | - | Vlajko
Stojiljkovic +M. |
- | 30.5. | AP |
83,3 | nahe Belgrad | - | Grab! alle ausgegraben | M. | genauste Beschreibung, incl.Folterspuren | 3.Juni | RP-online
(B-92) |
86 | s.o. | - | Grabung startet | M. | s.o. | 3.Juni | AP |
83,3 | s.o. | - | grabend | M. | s.o. | 3.6. | SDA |
83,3 | s.o. | - | s.o. | M. | s.o. | 3.6. | dpa |
50
-86 |
s.o. | Zivadin
Djordjevic |
Grabung begonnen | M. | s.o. | 4.6. | Times |
some
86 |
s.o. | Taucher | ? | M. | Exhumierungen seien Beweise | 4.6. | Reuters |
83,3 | Krnjaca | - | were removed! | M. | The corpses ...
were examined for evidence ! |
5.6. | Guardian |
- | - | - | Beweise sichern | - | Beteiligung bei Exhumierung !? | 7./8.6. |
UNMIK lt.dt.Welle |
- | Batajnica
Polizei -kaserne |
den Haager Spezialisten sind dabei | ein Schädel, Knochen und Kleidung auf Video zu sehen | M. | Official TV footage... showed ...removing brush and dirt from the
mass grave (schon!) |
13.6. | AP |
86?
aus dem LKW |
s.o. | - | 2,1 | M. | It is expected the bodies will be removed on Saturday for examination. | 14.6. | Times |
Wir erinnern uns: in der Mine von Trepca, wo angeblich viele viele
Leichen liegen sollten, war NICHTS zu finden. Auch von Scharpings Fötengrillfest
blieb nicht einmal ein Knöchelchen übrig. Im nie existiert habenden
KZ-Fußballstadion können erst recht keine Leichen gefunden werden.
Where
have all the bodies gone?
Aber es (? - "aber" ist das falsche Wort!) Deshalb wird weiter gehetzt und verdächtigt ... Dazu gehört, daß man noch weitere 800-900 Leichen als Nachschub
liefern könne, in zwei bis drei weiteren Massengräbern. Wenn
es sich um ebenso bewegliche Leichen wie die 83,3 handelt, geht das bestimmt.
Faszinierend: Der Taucher -oder wer?- wußte exakt, wieviel Kilo Sprengstoff
gebraucht wurden, um den LKW zu pulverisieren, mal hatte dieser Nummernschilder,
mal nicht. 14 Tage nach der Feststellung der endgültigen Leichenzahl
wurde "schon" das Gebüsch über dem Grab entfernt, von Folterspuren
weiß man schon vor der Exhumierung, der Ort des Massengrabes
wechselt wöchentlich. Wanderleichen? Weshalb wurden sie mehrfach nach
ihrer
Entdeckung "removed"? Wohin, wozu? Es gibt mehr Fragen als Leichen, ungestellte
Fragen. Z.B. die nach dem Sinn eines KÜHLlasters im März 99 und
nach dem Sinn seiner Versenkung in der Donau, obwohl doch angebliche Hunderte
oder gar Tausende weitere Leichen transportiert wurden. Wurden die Transportlaster
dafür auch alle gesprengt? Warum blieben dann noch Leichen übrig
im Kosovo? Schlecht koordiniert?
|
Weitere Wanderleichen in Geheimgräbern:
"Neue Massengräber in Serbien entdeckt (Volltext) “Der serbische Innenminister Dusan Mihajlovic vermutet, dass in Massengräbern in Serbien etwa 1 000 Leichen begraben wurden. Für die Verbrechen würden sich diejenigen zu verantworten haben, die sie verordnet und verübt hätten, sagte Mihajlovic. In einer Erklärung für die Journalisten sagte Mihailovic, damit werde die kollektive Verantwortung vom serbischen Volk genommen werden. Er bestätigte, dass neben einem Massengrab in der Belgrader Umgebung und einem im Gebiet von Ostserbien konkrete Indizien dafür bestünden, dass ein weiteres Massengrab entdeckt worden sei. Er sagte jedoch nicht wo.” (RADIO JUGOSLAWIEN, serb. 20.6.2001)" (Quelle: Deutsche Welle) |
Oder
auch hier bei der BBC, 21.6.01 Leiderleider gab es für den anonymen
"Zeugen" im Zeugenschutzprogramm keine unabhängige Bestätigung.
Leiderleider besteht der gesamte Artikel aus Stimmungsberichten der Bevölkerung,
aber nicht aus einem nachprüfbaren Fakt oder Foto, Lageskizze oder
Originaldokument.
Hier ist "Nikolas" Story in einer MSNBC-Version Nichts, aber wirklich nicht Greifbares. Hier nun haben wir 30 - weit im Osten Serbiens Der Osten überhaupt - ein weites Feld. Ortsangaben erübrigen sich in solche einem Osten. Und wen interessieren schon Namen? Es fällt auf: seit Mitte Juni scheint man sich auf allgemeine Wanderleichen festgelegt zu haben. Die konkreten 83,3 Leichen mit konkretem (wenn auch gewechseltem) Fundort spielen keine Rolle mehr, sie wurde ja mal wieder "removed". Das Thema soll am Kochen bleiben - ohne daß angeblich gesicherte Erkenntnisse nun mit Fakten unterfüttert würden. Stattdessen werden einfach weiter Beschuldigungen angebracht, eine nach der anderen mit einem Anonymus nach dem anderen. Wie sehr das Methode hat, siehe hier. Kein Wort mehr von Racak oder Rugovo! Sondern immer noch eine Anschuldigung obendrauf. Mit dem Nacharbeiten und Widerlegen ist kaum nachzukommen - und das wird auch der Verteidigung M.s so gehen. 4)Neuer
Aufschwung parallel zum Kidnapping Milosevics
Entlarvend ein Satz in einer AP-Meldung
vom 8.Juli 2001:
Am selben Tag rettet uns die "Sunday
Times" aus allen Zweifeln. Wir erfahren nun genau, wie Milosevic seinen
Plan zur Leichenverschwindenlassung nannte, und wie teuflisch das alles
war:
Was führte eigentlich zu dieser Verwilderung der Sitten? 1998 war es noch üblich , tote UCK-Kämpfer zur Bestattung an albanische Repräsentanten zu übergeben. Auch offiziöse jugoslawische Quellen legen mittlerweile Leichen nach, jetzt tauchen und schwimmen sie sogar. Bei afp sind es schon offensichtlich mehr als 60 , und offensichtlich sind sie mit einem Kühllaster gefahren worden. Sieht man die Wahl des Transportmittels Leichen an? Bei der NZZ hält man sich an den seriösen Konjunktiv und zitiert. Immerhin sind es dort auch 50 bis 60 Leichen, denn 7 und 50 ergibt halt nicht über 60. Und ein Kühllastwagen "tauchte auf" - wie (physikalisch oder im übertragenen Sinne)? 5)US-Bürger
gefunden
|
Halten wir zwischendurch mal fest: sind es nun "New-Yorker"
oder Albaner? Sind es Amerikaner im Sinne von US-Staatsbürgerschaft
- oder Jugoslawen aus der serbischen Provinz Kosovo, die albanisch sprechen?
Diese Frage ist ja nicht ganz unwichtig, wenn z.B. in Bezug auf Mazedonien
von Albanern contra Mazedonier gesprochen wird, oder wenn wir uns Gedanken
über den Status dieser "Atlantischen Brigade" machen. In der Meldung
kämpfen zwei Prinzipien miteinander - das Staatsbürgerschaftsprinzip
und das der Ethnie.
Wenn es US-Bürger waren - was hatten Sie dann in einem fremden Land mit Waffen für Terroristen kämpfend zu suchen? Wenn es Kosovoalbaner waren: warum regt Ihr Euch so auf - es starben viele Jugoslawen auf allen Seiten in den verschiedenen Bürgerkriegen. Dann ist es nur lächerlich, plötzlich "Betroffenheit" zu generieren über den Tod von New Yorker Jungs, die als Zivilisten Pizzabäcker auf Long Island waren. Auch in der Netzeitung sind es zunächst AMERIKANER und dann Albaner. Ähnlich in anderen Zeitungen ... Mir scheint, die westliche Presse sucht es sich so aus, wie es ihr paßt. |
In der New-York Times zählt man 3+13+59=75 in den zwei Gräbern
Ostserbiens, 36 in Batajnica, und das vierte, neue, bisher unentdeckte
Grab mit 50 bis 60 Leichen.
Diese 75 in Petrovo Selo sollen doch Kriegstote aus der Zeit VOR und
WÄHREND des Kriegs sein! Wie kommen da 3 Leichen rein - wenn auch
"on top of", die erst am 8. Juli 99 überhaupt getötet worden
sein können? Wurde in Petrovo Selo so etwas wie eine offene Leichendeponie
über die Kriegsmonate betrieben, in die nach und nach eingeschichtet
wurde? Und warum wurden die 3 Amerikaner erst in der letzten Woche als
Bestandteil der insgesamt 75 Toten von Petrovo Selo gefunden (obwohl sie
doch zuoberst lagen), wenn die BBC und die Washington Post die Petrovo-Selo
Leichen schon vor einem Monat recht präzis mit 74 angegeben haben?
Da die Amis doch zuoberst lagen und ihre Identität so leicht feststellbar
war, hätte doch schon vor einem Monat diese Sensation rauskommen müssen.
Oder aber die Zahl konnte vor einem Monat
Reuters
gibt , was zu geben ist: Der US-Gesandte in Jugoslawien,
William Montgomery, sagte der Zeitung, die USA bestünden auf einer
vollständigen Untersuchung der Angelegenheit. "Glauben Sie mir, das
wird für uns ein sehr wichtiger Fall." Und zu den Stausee-Leichen:
Die
damalige Regierung unter dem jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan
Milosevic habe den Fund vertuscht. Bei Nacht seien die Leichen zu einem
anderen Ort gebracht und dort in einem Massengrab verscharrt worden.
Wo
das Grab liegt, wurde nicht mitgeteilt. Augenzeugen hätten
den Fund der Leichen und ihren Transport zum Massengrab beobachtet.
|
Leichengruppen | die Kühlleichen
(Batajnica) |
die ostserbischen
(Petrovo Selo) |
Stauseeleichen
(Perucac/Bajina Basta/Uzice) |
Hochofen et alii |
Zahlen: | zuerst 50, dann exakt 83,3, also 86, dann 38, mal wieder 86, nun 36, rund 40, laut AP: 0, Times: 36+152 | zuerst 30, dann 74, dann 75 (aus 59 in einem und 13 + 3 im anderen Grab) 76 jetzt einzeln, 75 | 7 und 50, über 60,
70, im stern:50, Radio Jugoslawien 50-60, AP:26, 48 |
2000, 1000, oder so etwa 800 in Massengräbern oder verbrannt oder
so
Oder 3.400 |
Orte
(Ortsfestigkeit und Mobilität): |
Tekija, Kladovo, Krnjaca, Batajnica, Flüsse | einmal Kladovo, sonst Petrovo Selo und immobil | erst in einem See Perucac (Seen), nun verschwunden
laut stern bei Belgrad, oder doch in Bajina Basta |
hochmobil, nicht auffindbar |
Kühllaster: | versenkt, gefunden und gesprengt | - ? | versenkt, aufgetaucht, Verbleib unklar | - ? aber zumindest viele Fahrten nach msnbc |
Zeugen | Djordjevic.
laut Times nun plötzlich auch Vjollca, Gramos und Shyrete sowie Gjogay und Salihu |
- | - | - |
Der Kühllasterverbrauch in Serbien scheint zuzunehmen. Immerhin
wurden SÄMTLICHE Kühllaster im Kosovo beschlagnahmt, und noch
welche in anderen Teilen Serbiens dazu. (Schreibt die Times, 20.8.)
War Milosevic ein heimlicher Feind von Kühllastern, die mit den Leichen zusammen versenkt werden sollten? Warum haßte Milosevic Kühllaster, wenn er sie doch brauchte? Mag Milosevic kein Speiseeis? Some like it hot ... Der stern weiß zu berichten: ... vielleicht aber auch Dutzende von Lastwagen mit Leichen wurden ... im Wasser oder in Erdgruben versenkt Das Verhältnis des Serben an sich zu Kühllastern, vielen Kühllastern, beschreibt R. Fisk im Independent vom 18.7.01 in einer ergreifenden Story. Der Kleidertausch zur Verwirrung ist hier der Aufmacher. Detailfragen (wieso erst Verwirrung, wenn die Leichen dann doch abtransportiert wurden, oder wo das erwähnte Video denn geblieben ist, und wie 8000 tote ungefundene Leichen im Verhältnis zu 2000 vermißten Kosovoalbanern stehen) müssen bei Fisks Emotion schon mal zu kurz kommen. Andrej Ivanji topt in der taz vom 20.7.2001 die ganze Story: jetzt mäandern schon "Flüsse" zwischen den "Seen" Serbiens hindurch, alle voller Kühlleichen. So ein Plural hat schon was, wenn auch nichts Wahrhaftiges. Wo gibt es noch Land in diesem Serbien voller "Flüsse und Seen"? Geht Jugoslawien an seinen Wanderleichen zugrunde, weil unter? Ist es schiere Metaphorik des Herrn Ivanji? "In Flüssen und Seen werden Leichen gefunden, immer neue, bislang streng geheim gehaltene Massengräber werden entdeckt." Interessant sind wieder Ivanjis Zahlen: was in Batajnica nachgelassen wird (von 83,3 auf "rund 40" runter), kommt in Detailfreude (Kinder, Frauen ...) wieder hoch oder wird in Perucac nachgelegt: dort hat Ivanji schon 70 gezählt, mehr als jeder andere. Auch wenn sie noch nicht entdeckt sind, aber es sind 70. |
Die UN-Mission im Kosovo im Südwesten der jugoslawischen Provinz ein Massengrab entdeckt. Darin befinden sich zwischen 800 und 900 Leichen. ( dpa: 800-900 neue) | Sie seien in den Jahren 1999 und 2000 von Ermittlern des UN-Kriegsverbrechertribunals (ICTY) exhumiert und dann erneut bestattet worden. (Netzeitung ) |
Interessant der felsenfeste Indikativ in der dpa-Meldung: die Leichen
"befinden sich". Nicht etwa "B-92 meldete", es "befänden sich", "
nach unbestätigten Berichten sei ..."
Nein: Brustton der Überzeugung, daß es ein neues Massengrab gibt. Und ein Konjunktiv (zwar korrekt, aber witzig im Verhältnis zum Wahrheitsgehalt der Ursprungsmeldung) beim Dementi. Lesenswert dazu der Kommentar der Schweizer Wochenzeitung Zeit-Fragen . Und noch etwas: bei den bisher im Kosovo gefundenen 4000 Leichen/-teilen insgesamt wurde immer davon ausgegangen, es handele sich nur oder zumindest überwiegend um kosovoalbanische Tote. Nun wird uns erstmals offiziell bestätigt, daß es sich schon allein bei diesen 800-900 Leichen um wahrscheinlich tote Serben handelt. 900 serbische Leichen im Verhältnis zu 4000 Leichen/Leichenteilen, das ist ein Verhältnis von etwa 1:4. Und das, obwohl doch der Bevölkerungsanteil der Kosovoserben nur ein Zehntel der Gesamtbevölkerung des Kosovo sein soll. D.h., die UNMIK bestätigt offiziell, daß unter dem Krieg und Bürgerkrieg die serbische Bevölkerung anteilmäßig weit MEHR zu leiden hatte als die kosovoalbanische. Kein Wunder, daß sich das ICTY mit dem Völkermordvorwurf bei Milosevic schwer tut - er verträgt sich mit den Zahlen nicht. Am 23.7.01 erhielt das Publikum eine Zusammenfassung der jug. Armee über die Verbrechen während des Krieges im Kosovo . Bei aller Sensationsgier - das sind weder unnormale Ausschreitungen während heftiger Kriege noch irgendwie mit den Massengräbern verwandte Verbrechen. Über die Einleitung von Ermittlungsverfahren seitens der jug. Militärstrafgerichtsbarkeit war schon WÄHREND des deutsch-jugoslawischen Krieges zu lesen. So wird deutlich, was Ausnahme und was Regel war. |
Zum Monatsende Juli wirds gruselig: die verwesenden Leichen haben noch
von innen an die Türen der Kühllaster geklopft, und das hat der
leiderleider ungenannte Fahrer auch gehört! Aber
AP weiß es, weil es Karleusa weiß. Detailunstimmigkeiten
- vgl. das NY-Times-Foto (cliff ?!) oder die Ortsbestimmung statt Tekije
jucken die Phantasierer nicht.
AP schreibt: "PETROVO SELO, Yugoslavia (AP) - On a grassy hill nestled
in the shade of thick locust trees, 76 fresh graves contain grisly evidence..."
#76 Gräber - also Einzelgräber! Kein Massengrab. Widerspruch
zu
bisherigen Berichten.
#Dann "contain". Sie beinhalten also noch am 28. Juli 2001 die Leichen?
Wenn nicht exhumiert - wie dann die Beweisführung, daß es Albaner
sind, ermordet, aus dem Kosovo usw.? Er widerspricht sich am Ende auch
selbst: "lying on top of a pile of bodies, blindfolded, their hands
tied with wire, their heads bloodied by shotgun wounds."
#Und nun die Auflösung der Widersprüche: "76
frische Gräber? ". Die Beerdigung müßte nach
anderen Berichten (s.o.) doch spätestens im Juli 1999 beendigt worden
sein, als die US-Albaner "on top" draufgepackt wurden. Was ist dann
noch "frisch"? Oder sind die Gräber wirklich frisch,
weil erst im Jahre 2001 angelegt? Ja: "Most of the other bodies unearthed
and reburied in Petrovo Selo are believed to be civilians from the Kosovo
towns of Prizren and Suva Reka."
#AP weiß: "Now, in startling detail, Serbia's new interior
minister, Dusan Mihajlovic, and police Capt. Dragan Karleusa, in charge
of mass grave investigations, say evidence is mounting that Milosevic ordered
a cover-up in an effort to erase evidence of atrocities.
# Und nun das Beste: "After its discovery by local police and the
diver, Belgrade authorities had it hauled to the Petrovo Selo mass grave
site and destroyed with plastic explosives, Djordjevic, the diver, told
the AP. Tiny bits of it still litter the forest floor."
# Die schicke Detailfreudigkeit (es war ein Mercedes, und die erste Tote war eine schöne halbnackte Schwarzhaarige - da ächzt der alte Taucher ...) steht ein wenig im Kontrast zu: - Other high-ranking police officials, interviewed by the AP on
condition of anonymity, say Operation Depth 2 existed ...
wie schade. das alles mit der Anonymität. Wahrscheinlich alle im Zeugenschutzprogramm, damir sie nicht von Slobo aus den Haag aufgefressen werden, wenn der freikommt. |
Frau Gall durfte in der NYTimes schon früher mal was schreiben,
z.B.
am 1. Juni 01.
Sie vertraute ihrem Blättchen folgendes unter der Überschrift "A Dark Secret comes to Light in Serbia" an: Nikola Dajic, 58, one of four workers ordered by the police to load the bodies on another truck under cover of darkness after their discovery, said there were small children among them. He said he presumed they were from Kosovo because their injuries appeared to be from grenade explosions. "They were in pieces, destroyed. They were covered in mud and smelled very badly," he said. "They came from a battlefield," he added. When asked why he thought they came from Kosovo, he replied: "Where else do we have a war?" Die Hervorhebungen von mir offenbaren, daß Milosevic seine Opfer anscheinend schon mit Granaten erlegte - eine völlig unbekannte Massakerversion. Und mal ohne Satire - die Sätze offenbaren, woher die wenigen Leichen, die den ICTY-Leuten in Petrovo Selo evtl. wirklich präsentiert wurden, wirklich stammen könnten - aus Bodenkriegen, z.B. aus Bosnien. Und Frau Galls Sätze offenbaren noch mehr, nämlich einen fürchterlichen Logikfehler: When asked ... he replied: "Where else do we have a war?" When asked! Ja wann denn? ...ordered by the police to load the bodies on another truck ... after their discovery ... Also doch wohl erst jetzt, im Jahre 2001, wird er gefragt. Herr Dajic ist mitnichten ein Zeuge für irgendetwas im Jahre 1999. Aber er soll geantwortet haben "do we have a war". Präsens. Er hätte gesagt haben müssen: Where else did we have a war? Diese Antwort wäre von der grammatischen Zeit her richtig gewesen - nicht jedoch von den Fakten (es gab ja verschiedene Kriege und somit potentielle Leichenursprungsorte auf dem Balkan). Also wurde der Satz entweder gleich komplett erfunden oder zurechtgebogen auf eine - nur auf den ersten Blick stimmige - Aussage. Die gesamte Situation überhaupt erscheint absurd. Ganz Jugoslawien wird mit den Stories über Massengräber im Mai 2001 belästigt, jedermann weiß, daß es um Milosevic und Kosovo geht. Wer fragt dann warum einen Leichenlastwagenfahrer danach, was der glaube, woher die Leichen stammen könnten? |
DAS Foto, das Milosevic zum Verhängnis werden wird: ein Kühllaster!
Dieses Foto stellt der Internationalen Massaker-Fachwelt die New York Times zur Verfügung. Wir fragen uns: wozu brauchte man hier noch Taucher? Wurde dieses Foto vor der Bergung und Sprengung (mit 30 kg Sprengstoff, wie wir ja schon "wissen") aufgenommen? Also (die Türen sind noch geschlossen!) als die Leichen noch drinnen waren? (Grusel!) Als es auch noch lebensgefährlich war, Kühllaster zu fotografieren, denn Milosevic hat doch jeden Beweis verschwinden lassen ... Welch Mut, dieses Foto jahrelang vor seinen Schergen verborgen zu halten! Wer war der Tapfere? War es gar die NYTimes selbst (im Krieg 1999), die auch noch die Polizisten (Several local policemen and some 30 onlookers had joined Djordjevic at the scene.The Times) aus dem Bild scheuchte, bevor das Foto entstand? Oder werden derartige Fotos jetzt im Jahre 2001 nachproduziert, um Geschichten zu illustrieren? Ein gutes Märchenbuch braucht immerhin auch gute Bilder. Der Laster sei ja weggeschwemmt worden vom ursprünglichen Versenkungsort, ließe sich argumentieren, deshalb sei kein "cliff" (Felswand) zu sehen. Hm. Dann bliebe noch mindestens die Frage nach der Robustheit von Mercedes-Kühllastern. 1 Fuß sind 30,48cm. Da fährt so ein vollgepackter Laster mit Vollgas über eine Klippe und stürzt haushoch herunter, 12 Meter. Und sieht danach so schön aufgeräumt aus wie auf dem Foto. |
A freezer truck, found in the Danube in eastern Serbia, was used to transport the bodies of Albanians killed in Kosovo. Zwei der klitzekleinen Widersprüche zu bisherigen Meldungen: "There, police said, he jumped out, placed a heavy stone on the accelerator and watched as the truck plunged 40 feet over a rocky cliff and into the Danube." Wo ist das "cliff"? All but the top five inches lay under the water. Sind da nur five inches zu sehen? |
10)Umfragen
und ihre Ergebnisse
Die
NZZ schreibt am 11.8. 01 über moralischen Minimalismus - und erbringt
minimalistischen Journalismus. Bekanntlich gibt es zwar die Normativität
des Faktischen, aber nicht die faktenersetzende Kraft des Phraseologischen.
Was wird in Jugoslawien gefragt?:
"In einer Ende Juli veröffentlichten Meinungsumfrage
halten alle Befragten die Massengräber für eine riesige Schande.
Knapp 28 Prozent meinen, dass mit der Aufdeckung
solcher Verbrechen sofort aufgehört werden sollte;
38 Prozent sagen, man sollte sich lieber mit den
Untaten am serbischen Volk befassen;
und kaum 19 Prozent meinen, man dürfe der
Wahrheit nicht ausweichen und es sei richtig, die Tatsachen zu veröffentlichen.
Etwas mehr als 12 Prozent betrachten diese Offenlegung
als Verrat der Regierung."
Nicht gefragt wird nach dem WAHRHEITSGEHALT der Storys, und welche
Belege es dafür gebe. Arme Jugoslawen: die Tricks der westlichen Meinungsproduzenten
sind sie noch nicht gewohnt. Jedenfalls schlägt die NZZ mit dem Artikel
auf Kostunica, der der Hetze noch keine offiziellen Weihen gegeben hat.
Er soll moralisch "minimal" dastehen - das Maximum an Moral wird dann wohl
an die vergeben, die die tollsten Geschichten erfinden.
The
Times am 20.August 2001 bietet außer der noch etwas ausgeschmückten
Djordjevic-Story (ein Tage-/Logbuch! Jeder Taucher weiß, wie ein
Logbuch aussieht.) nun eine überraschend neue Story, ein Massaker
mit Überlebenden:
Vjollca played dead. She then found herself slung with the other bodies into the back of a truck. It left Suva Reka... Suva Reka! (Suva Reka ist immerhin der Ort, von dem behördlicherseits die Existenz von Wanderleichen feststeht. Nur sind es WIRKLICHE Leichen, und gleich auch noch Hunderte, und es sind - SERBISCHE Opfer der UCK und der NATO! Welch Zufall ...)Vjollca, Gramos and Shyrete escaped. The women’s testimony has been given to Hague war crimes investigators. The massacre in Suva Reka that day, one of many in the municipality, forms part of the indictment against Slobodan Milosevic. Das ist dann ja schonmal was. Joining two other gypsies in Spasic’s van, Gjogay and Salihu were among the first participants in the Serb cover-up operation. They were driven out of Prizren to a Yugoslav Army rifle range. It was raining and cold. The men were frightened. A white refrigeration truck was parked nearby. The gypsies were ordered to load the exhumed corpses into it. They loaded more than 70 bodies into the truck, then were driven across the road to a rubbish tip. A second white refrigerator truck was there. The backhoe exhumed another “transit grave”. The gypsies put more than 30 bodies from this location into the back of the truck. The two white trucks, with their corpse cargoes, disappeared into the night. Wir haben hier also a) Zigeuner für die Drecksarbeit (mußten wahrscheinlich deshalb auch von der UCK aus dem Kosovo vertrieben werden), b) einen Ort der transit graves (bei Prizren) c) zwei weiße trucks mit 70/30 Leichen. Und die Leichen wurden exhumiert a few nights later, just before midnight at the beginning of April Das mit dem back of a truck. It left Suva Reka on the road to Prizren war also zuvor. Die Lebenden waren rausgehüpft, und die nun wirklich toten Leichen (nach einer halben Stunde Beschießung incl. Granaten) für die weißen Kühllaster waren tagelang beerdigt. Faszinierend, daß sie dennoch im Kühllaster noch Geräusche machen konnten. Das hatten wir schonmal am 28.7. bei AP (vgl. #8)AP zu Depth2 alias Asanacija). Die Times bilanziert jetzt 36(in Batajnica) +75(in Petrovo Selo) +152. Die 36 hatten wir schon mal, obwohl am 4.6. die Times noch zwischen 50 und 86 schwankte, sich 10 Tage später aber tendenziell auf 86 fixierte (s.o.). Zeitweilig waren die 36 ganz weg. Mit den 75 wird die taz um eine Leiche unterboten, aber mit der NYTimes gleichgezogen. Die 152 sind neu. Wir werden die Metamorphosen dieser Zahl und des Ortes in den nächsten Wochen verfolgen. Die Stauseeleichen hat der Herr Loyd dafür ganz vergessen. Leichte Verwirrungen gibt es rund um Petrovo Selo: ist das nun der Ort, an dem der erste Laster versenkt wurde - oder rausgeholt wurde - oder die zweite Portion Leichen (oder doch die erste) verscharrt wurde? Die
Times findet auch noch ein grim secret , worin es auch immer bestehen
mag. Jedenfalls: "In total 263 dead Kosovans have so far been exhumed
in hidden graves in Serbia." Wann, wo, mit welchen Beweisen, Belegen
- da schweigt die Times stille. Immerhin aber der high score: 263 hatten
wir bisher noch nie. Und er stimmt sogar mit der eigenen Meldung des selben
Tages in derselben Zeitung überein, was man schon als Leistung auch
wegen der korrekten Summenbildung beklatschen sollte. Auch die anderen
Zahlen sind höher als bisher. Insgesamt ein Artikel voll dunkler Andeutungen
ohne auch nur die leiseste Bemühung um Fakten. Es soll wohl der Kommentar
des Herrn Loyd zu seinem eigenen Artikel sein.
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But all know that the integrity of the Hague will be as much on trial as the former President. A ham-fisted prosecution will smear the tribunal’s credibility as a just and fitting organisation, and leave history to record the case as a rigged global show trial. ... The evidence emerging within Serbia could establish both Milosevic’s position in the chain of command and debunk a plea of ignorance concerning war crimes in Kosovo. |
Darum geht es: um die integrity
of the Hague!
AP erhöht auf 340 in 4 Gräbern, die von der Netzeitung wieder auf 3 Fundorte reduziert, aber auf 680 Leichen erhöht wurden - allerdings auch innerhalb Bosniens. (So wenige Tote in Bosnien? - Was soll diese Vermischung mit dem bosnischen Bürgerkrieg und seinen Toten?) Die NZZ hält bzgl. 340 mit - wobei zu fragen wäre, wieso die NZZ wissen will, daß die 4000 im Kosovo gefundenen Leichen Albaner seien. Zudem waren es auch Leichenteile, die die Zahl 4000 ergaben. Und es werden über 1500 Kosovoserben vermißt. Die wohl zu einem großen Teil in den Massengräbern von Suva Reka liegen und somit bei der Zahl 4000 inbegriffen sind. 13) stern, n-tv, BBC, dlf Der Stern vom 30.08.2001 führt die gute alte Tradition der "Hitler-Tagebücher" fort. Diese Verbindung von unvorstellbarem Grauen mit intimer Kenntnis von intimsten Intimitäten: das verkauft sich eben gut und liest sich im Jahre 2001 so: 300 000 TOTE sind die Bilanz seiner Kriege. Der stern spürte Zeugen auf, die das Terrorregime des Slobodan Milosevic miterlebten - oder sogar das blutige Geschäft des Diktators betrieben. Die Story beginnt und endet mit den Ohren seines Enkels und spart auch so delikate Details nicht aus wie Mirjana Markovic, seine Ehefrau, die mit ihren gold-braun geschminkten Augenlidern, dem pechschwarzen Haar und dem stechenden Blick eher wie eine schlecht gelaunte Wahrsagerin aussieht. So ein stechender Blick gehörte schon zu Hexen dazu (was sagten die "Hitler-Tagebücher" über Eva Brauns Augen - weiß das noch jemand?). In der Sache haben wir Karleusa (den Taucher Djordjevic spart sich der Stern) und eine Erhöhung des highscores: Mindestens zehn, vielleicht aber auch Dutzende von Lastwagen mit Leichen wurden vom Schlachtfeld nach Serbien gefahren, im Wasser oder in Erdgruben versenkt. Zuletzt konnte Karleuza die Spur von 50 Toten aus einem Massengrab bei Belgrad bis zu einem Stausee bei Perucac verfolgen. Dort waren sie zunächst in einem Kühl-Lkw versenkt und am 8. April 1999 an die Oberfläche getrieben worden. Dann hat man sie verscharrt. Seit Karleuza seine Arbeit aufgenommen hat, wurden in neun verschiedenen Massengräbern knapp 1000 Leichen entdeckt. Die Perucac-Leichen haben endlich ihre Heimat bekommen (bisher waren sie ja verschollen), der Kampf gegen Lastwagen nahm ungeahnte Züge an: vielleicht aber auch Dutzende von Lastwagen mit Leichen wurden ... im Wasser oder in Erdgruben versenkt. Das "nasse Grab", bisher ein topos aus Seefahrerromantik und U-Bootliteratur (zuletzt bei der "Kursk") erhält nun seine Mercedes-Variante. Passend dazu nimmt nun derStern auch das Foto zur Illustration, das schon für die NYTimes (s.o.) bereitgestellt wurde. Die ACTION PRESS hat sowas parat. n-tv reduziert am 7.September wieder auf 800 Opfer, von denen allerdings 340 schon geborgen seien. Aus den 9 Gräbern des stern werden wieder 5 gemacht. Immerhin mit Bajina Basta endlich mal wieder ein neuer Name, aber keine Zahlen. Und so kann an dieser Meldung, wenn Zahlen "auftauchen", noch gestrickt werden. Hauptsache, das Thema hält sich bis Prozeßbeginn in den Medien. Die Deutsche Welle ist am 7.9. so freundlich und übersetzt von RADIO JUGOSLAWIEN, serb. 6.9.2001: „In der Umgebung von Bajina Basta, aus dem Stausee Perucac am Drina-Fluss, (Serbien- MD), hat heute (6.9.) die Ausgrabung der Leichen aus einem Kühlwagen begonnen. Die Exhumierung und Obduktion der etwa 50 bis 60 Leichen, für die angenommen wird, dass es sich um Kosovo-Albaner handelt, führt ein 20-köpfiges Team von Gerichtsmedizinern durch. Ihr Kommen kündigten auch die Vertreter der OSZE-Kommission für vermisste Personen und des Internationalen Roten Kreuzes an.“ Wie? Jetzt haben wir zwar mal wieder eine neue Zahl, doch soeben sagte noch der Stern, man habe eine Spur von 50 Toten aus einem Massengrab bei Belgrad bis zu einem Stausee bei Perucac verfolgen (können). Belgrad oder Bajina Basta, und "bereits ausgegraben" oder noch "hat .... begonnen"? Und lesen wir richtig, dann wird schon vor Eintreffen der OSZE-Leute und derer vom IKRK gebuddelt. Man weiß schon vor jeglicher Untersuchung, schon bei Beginn der Buddelei, daß diese Leichen mit Kühllastern transportiert wurden, sowie ihre ungefähre Zahl. Immerhin bleibt die Nationalität eine Vermutung. Die BBC berichtet, es habe kein Völkermord im Kosovo stattgefunden - laut Gerichtsurteil -, suggeriert jedoch das Gegenteil. Und berichtet: Serbian authorities in the western Serbian town of Bajina Basta began on Thursday to excavate a mass grave thought to contain the bodies of Kosovo Albanians. Endlich stimmt mal etwas überein: Ort und Grabungsbeginn sind identisch mit der Angabe von Radio Jugoslawien. Nur die ernsthaften Differenzen mit den "Stern"-Angaben konnten nicht ausgeräumt werden. Der Deutschlandfunk weiß am 9.September um 13.00h zu berichten: "Im Südwesten Serbiens haben Gerichtsmediziner aus einem Massengrab 26 Leichen ausgegraben. Nach Angaben der Behörden in der Ortschaft Uzice sollen die Experten die genauen Todesursachen sowie die Identität der Opfer feststellen. Möglicherweise handelt es sich um ermordete Kosovo-Albaner, die im Frühjahr 1999 ums Leben gekommen waren." Ein bunter Mix aus Behauptung (haben ausgegraben) und distanziertem Referat (Nach Angaben der Behörden). Mit dem Möglicherweise begibt sich der Deutschlandfunk auf sicheres Terrain, und die Formulierung ums Leben gekommen überzeugt uns endgültig, daß der Deutschlandfunk nicht etwa Hetzpropaganda betreibt. Die Seriosität ist gewahrt und ein neuer Ortsname eingeführt. Aber nein, wie langweilig: AP reduziert das alles mal wieder am 9.September : es sind die von Perucac, und nun nur noch 26 (da hat man wohl nicht genug herbeischaffen können in den letzten Wochen). Nun wurde nachgelegt - vielleicht im wahren Sinn des Wortes? (also 48 am 14.9.) In Batajnica wird nun auf 270 nachgelegt - anscheinend eine Zusammenfassung als Neuentdeckung. dpa äußert sich mit "über 250" ein wenig zurückhaltender Zusammen mit den "über 100" der beiden anderen Fundorte ergibt sich wieder die Zahl 340+. Anstatt einfach zu sagen, daß Karleusa mal wieder Lust hatte, sich vor der Presse zu präsentieren, erzählt man uns wieder und wieder die alte Story. Und "nun" will man per Gentest untersuchen. Vorher hat das noch niemand geschrieben, es ist wirklich neu. Ob es wohl beibehalten wird - wer weiß, ob es nicht serbische Opfer der NATO-Bomben sind? |
Was stimmt denn nun? BBC | oder: |
Ist dies die Rückseite des Kühllasters? | diese laut dem Foto der
New York Times , eher unbeschädigt? |
Stammte der Laster aus | oder doch eher aus Pec, wie das Nummernschild angeblich aussagte (afp ) Ist denen, die wie afp oder hlc über das Pec-Schild berichteten, einfach nicht aufgefallen. was da an der Tür der Fahrerkabine stand? |
Und was da so raushängt aus dem Riesenriß: "It looks like a leg, but the limb is so stretched, elongated, lean and limp that sometimes you change your mind and decide it is an arm." | wurde in ALLEN vorherigen Berichten nicht erwähnt. Das haben die alle nicht bemerkt mit dem Riß und was da raushing. Zuerst tauchte man stattdessen nach dem Führerhaus! |
"Last summer 300 bodies of Kosovar Albanians were exhumed at this site though they are not thought to include the Danube bodies." | Damit hatte doch alles angefangen, mit den Kühllasterleichen!
Und es waren dann doch nur 300 - nicht etwa 800 oder 1000? |
"He kept the negatives in his desk drawer for more than two years, until May 2001 when Serbian Ministry of Interior officials paid him a visit. By then Slobodan Milosevic was in jail in Belgrade and the new government had decided it was time to go public with the Danube truck story. " | - er war also der Held mit den Fotos. Warum sind die erst jetzt im
Januar 02 zu sehen? Warum war es bisher nur sein Unterling, der Taucher,
Djordjevic, der die "truck story" bestätigte?
"truck story"- ein schönes Wort. Und die Regierung sei es gewesen, nicht etwa die Presse, die an die Öffentlichkeit ging. ah ja. |
"The men worked through the following two nights by torchlight, carrying bodies and body parts." Das hört sich toll gruselig an. Man zähle jedoch aus den Vorberichten, wieviele Leute da waren: die polizei, der taucher, die Geheimpolzisten, 30 Leute aus dem Dorf ... | Was andere -auch zu zweit- in einer halben Stunde erledigen würden. Zumal sowieso der Laster am hellichten Tag dasteht und bestaunt werden kann samt dem heraushängenden Leichenteil. |
30)
Verschiedenes
Off topic: Neue
Leichenfunde - in Honduras!
In der nächsten Woche: Wer
stand wirklich hinter dem Papstattentat?
In der übernächsten Woche: Wie
Slobo die Marslandung verhinderte.
Und dann die Sensation: wie das
Bernsteinzimmer nach Belgrad gelangte!
Ich bleibe dabei: was ist aus den 83,3 Leichen geworden? (Bevor ich auch nur einem "neuen Leichenfund" nachgehe.) Das Hase-und-Igel - Spiel wird in den Haag sowieso nicht funktionieren, es dient allein den Medien. {Vorstehenden Satz habe ich vor dem Krstic-Urteil geschrieben - ich lasse ihn aus historischen Gründen stehen, stehe aber nicht mehr dahinter. In den Haag wird der Weltöffentlichkeit ein Tollhaus an Beschuldigungen präsentiert werden.}
vgl. auch: Der seltsame Diktator
broken links: Speziell Yahoo (nicht nur) nimmt nach gewisser Zeit sein
Archiv aus dem Netz. Mein Prinzip, jedem Leser hier die Möglichkeit
zu geben, sich selber die Widersprüchlichkeit und damit den Wahrheitsgehalt
der "Berichte" durch Klicken der links zu erarbeiten, kann ich also nicht
immer durchhalten. An dieser Stelle werde ich mit der Zeit anstelle der
nicht mehr vorhandenen links zu den Originalberichten der Zeitungen kurze
Zusammenfassungen derselben einstellen.
Kopien der Originale befinden sich natürlich in meinem Archiv. Jedem Interessierten ist anzuraten, sich selbst ein Archiv der tollsten hier verlinkten Geschichten anzulegen. Soweit auf dieser Seite Texte wiedergegeben werden, geschieht dies entweder zu Dokumentationszwecken mit voller Angabe von Autor, Titel, Ort und Zeit der Veröffentlichung (und nur deshalb, weil über einen online-link nicht verfügbar, was mir weit lieber wäre) und/oder zur wissenschaftlichen Analyse desselben. In jedem Fall, wie die US-Amerikaner sagen, "for fair use only". |