Friedman - Beer
 Friedman wird mit einem n geschrieben - wie man doch falsch liegen kann ... Ansonsten sind es evtl. Interviews wie dieses hier, die dazu führten, dass er nun die Hucke voll bekommt.  Darauf deuten diverse hämische Kommentare hin ("Verhör als Sendeformat") Dazu drei Bemerkungen:

1. wer mag schon dieses enge Sitzen? Ich würde mich als Interviewpartener weigern, wenn mir jemand so nah auf die Pelle rückt. Hat mit den Inhalten aber nichts zu tun, ob man Mimik,Gestik und körperliche Nähe des Herrn Friedman mag oder nicht (ich übrigens nicht)

2. Niemand wird gezwungen, sich dorthin zu setzen. Die kamerageilen Politiker tun es dennoch - und werfen nachher mit Dreck angesichts unbewiesener Vorwürfe.

3. Die zeitliche Nähe der Vorwürfe gegen Friedman zum Tod Möllemanns ist auffälig.



 # H.M. Broders erstaunlich vernünftige Bemerkungen zum Phänomen - wenn auch ebenso verkrampft, nur keinen Antisemitismus erkennen zu wollen (es sei denn, er träte blank zutage) wie es die Meisten sind: ordentlich politisch korrekt. Sie prügeln nur den Moderator, nicht den F. als Juden. Da sei Mölli vor. 
Friedman befragte Beer. - und zog ihr die Maske vom Gesicht. Sie sprach vom "völkerrechtswidrigen Krieg" und vom Mitdemonstieren - aber vom Recht, vom Handeln entsprechend dem GG, hielt sie nichts, wichtiger als ALLES was sie selbst vorgetragen hatte war: "Wir müssen mit den Amerikaner auch nach dem Krieg noch weiter auskommen." Dahinter wurde dank Friedman alles andere zum hohlen, taktischen Geschwätz, klar und deutlich. Eine Friedensbewegung mit solchen "Freundinnen" braucht keine Feinde mehr. 

Ausschnitte:
F: "Wir reden hier nicht von Sanitätsflugzeugen.Sie lassen zu, dass B-52-Bomber über Deutschland in den Irak fliegen, dass amerikanische Soldaten von Deutschland aus in den Krieg starten, und dass beispielsweise vom US-Standpunkt Ramstein in der Pfalz tonnenweise Nachschub - und da geht es nicht nur um Verbände und Aspirin für die USA und die Armee- in den Golf verschickt werden. Warum?"
B: "Herr Friedmann: Weil ich Angst um die Zukunft habe. Angst um die Zukunft der internationalen Staatengemeinschaft. Angst, ob tatsächlich  unsere Bedenken sich umsetzen könnten, dass wir multinational nicht mehr handlungsfähig sind. ...." ...

F.: "Sie demonstrieren gegen den Krieg. Gleichzeitig handeln Sie mit dem Krieg."
B.:"Es muß eine Zukunft nach dem Krieg geben."
F.: "Heißt das, daß man, wenn man nach dem Krieg bestehen will, dass man deswegen während des Kriegs seine Prinzipien nicht zu 100% umsetzt?"
B.: "Ich glaube, dass die Friedensbewegung und die grünen Mitglieder die Möglichkeit habem zu blockieren, alles gewaltfrei, nicht gegen Amerika, sondern gegen diesen Krieg, was auch meine Unterstützung und Solidarität findet. Eine Regierung hat nun eine andere Verantwortung, eine sehr viel andere Verantwortung als die Friedensbewegung."
F.: "Wären Sie nicht. in der Regierung, Frau Beer - versuchen Sie es eine Sekunde wenigstens - würden Sie die Politik dieser Regierung begrüßen oder bekämpfen?"
B.: "Begrüßen. Ich hab aus dem Kosovo gelernt."
F.: "Was haben Sie gelernt?"
B.: "Dass man nicht nur nach juristischen Aspekten entscheiden kann, ob Gewaltanwendung berechtigt ist oder nicht [an dieser Stelle hätte man ihr den Artikel 20,3 GG links und rechts um die Ohren hauen müssen] In diesem Fall ist sie nicht berechtigt." ...

F. :  "Beginnt das Wettrüsten mit Amerika?"... "Gegenüber wem brauchen wir eigentlich eine starke Armee? Gegen Amerika?" .... "Warum brauche ich neuerdings, und auch in Deutschland eine Diskussion über AUFrüstung?..." "Wozu hab ich noch die NATO" Wer ersetzt jetzt was?" ...

Selten zuvor hat ein Moderator durch beharrliches Nachfragen jemals die Arroganz der "Politiker" so hervorgekitzelt: die Basis darf mit der Friedensbewegung Sandkastenspielchen spielen, friedlich für den Frieden. Rotzgrüne Machtinhaber jedoch rüsten auf und unterstützen den Krieg, den sie verbalradikal kritisieren. Die Funktion ist die Positionierung nach dem Krieg.

(c)Andreas Hauß, Mai 2003, medienanalyse-international.de