Bundespräsidenten 2012
Der Rücktritt Köhlers hatte schon Aufsehen erregt und war aus offensichtlich vorgeschobenen Gründen erfolgt  > Nötigung.
Was sich jedoch nach der Lindauer Rede Wulffs > 
Wulff
in der Jahreswende von 2011 zu 2012 abspielte, hatte die Republik noch nicht gesehen. Die Redaktionen insbesondere von BILD holten aus der Giftkammer ihre sorgsam gehüteten Schatzkästlein und gaben den Bundespräsidenten zum medialen Abschuss frei (nicht, dass an den Vorwürfen gegen Wulff  "nichts dran" wäre, im Gegenteil. Bestimmte Positionen erringt man mittlerweile wahrscheinlich nur, WENN man Dreck am Stecken hat und somit lenkbar ist. Die Auftraggeber der BILD gaben nur  das Motiv  eines Ehrenmann-Wünschens falsch vor). Es ging und geht aber noch immer um die  Lenkung der Bundesrepublik in Sachen Euro  zu einem Staatswesen, das sich in einer US-beherrschten EU auflöst. Sperrige Institutionen wie ein Bundespräsident mit eigenem Willen oder auch ein Bundesverfassungsgericht sind  dabei hinderlich.

Die erste Reise des neuen Bundespräsidenten

geht traditionellerweise entweder  zum Großen Bruder über den Atlantik, um seine Aufwartung zu machen. Oder zum direkten Nachbarn Frankreich, mit dem  Deutschland das gefühlte und faktische Kerneuropa bildet. Erstaunlicherweise fuhr Gauck nach Polen. Ein schöner Zug, eine nette Geste gegenüber den Polen, so wurde das in Polen und hier empfunden. Wie aber wirkte  der besuch in den USA - traditionell stark mit Polen verbunden - und in Frankreich? Schon wieder geht es um ein bestimmtes Verhalten Gaucks in Sachen Frankreich - sein Lebensweg scheint damit verbunden zu sein.

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Schorlemmer im Dradio über Gauck  (108=2?)
"Da hätte er auch gleich "Elemente" sagen können" . Gauck hatte von  ein, zwei Figuren gesprochen, die gegen ihn seien.  Schorlemmer bringt es eher ungewollt (da er ja nicht gegen Gaucks Wahl steht) auf den Punkt, wes Geistes Kind unser neuer BP ist. Wenige Worte verraten ihn, sowas ist kein Lapsus, sondern verfestigte Denkhaltung.
Es gab noch mehr interessante Aspekte .... Aber bisher(18.3.) gibt der Deutschlandfunk noch kein transkript der Sendung heraus.
Zwei Figuren - ein Link von vielen: Gauck hat das wirklich gesagt. In der  Bundesversammlung waren die 2 Figuren übrigens weit über 200, nämlich die 108 Enthaltungen sowie die Stimmen für die Gegenkndidaten.

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Fragen rund um das Terpe-Papier:

"Gauck führt seine BRD-Reisen an. - Warum und wofür erhielt er diese Vergünstigung durch die DDR-Behörden? Millionen wollten reisen und durften nicht."

MDR löscht Umfrage weil 77 Prozent gegen Joachim Gauck waren

"Mittlerweile liegt eine Stellungnahme des MDR vor. Der Sender meint, man habe die Umfrage "vorsorglich" von der Website genommen, weil sich das "Stimmungsbild […] binnen kurzer Zeit in drastischer Weise verändert[e]". Aus diesem Grund hätte man sich gesorgt, "dass dies das Ergebnis einer technischen Manipulation von außen sein könnte". Dieser Verdacht sei "inzwischen ausgeschlossen" worden, man wolle "den Vorgang aber umfassend weiter untersuchen".

Der "Herr der Freiheit" und das Jahr 1955

Wikipedia weiß zu berichten:

"Auch von dem Prozess vor einem sowjetischen Militärtribunal in Schwerin habe niemand erfahren. Das Urteil lautete auf zweimal 25 Jahre Freiheitsentzug, zum einen wegen angeblicher Spionage,[9] zum anderen wegen „antisowjetischer Hetze“. Als Beweisstück für den zweiten Punkt habe eine bei Gaucks Vater gefundene nautische Fachzeitschrift westlicher Herkunft gedient. Der Vater kam in ein sibirisches Arbeitslager. Bereits nach einem Jahr habe er als „invalidisiert“ eingestuft werden müssen."

NSDAP-Mitglieder waren viele gewesen - auch in der DDR. Fachzeitschriften zu besitzen -angesichts relativ offener Grenzen  und erst 2 Jahre nach  Gründung der DDR: ebenfalls nichts Aufsehenerregendes.  Haben die Sowjets also einfach nur einen Arbeitssklaven eingefangen? Ebenso Unfug, selbst in  revanchistischster Lesart war doch die DDR -siehe Reparationen - ein einziges Arbeitslager für Stalin - und da Gaucks Vater  schon nach einem Jahr nicht mehr rbeitsfähig war, wäre eine Rückfahrkarte fällig gewesen. Bleibt der nonchalant  übergangene Vorwurf  " angeblicher Spionage". Die Anmerkung bei Wikipedia benennt die Quelle: "„Die ersten 25 Jahre wegen Spionage für einen Brief, den er von Fritz Löbau erhalten hatte, seinem ehemaligen Vorgesetzten auf der Rosslauer Werft, mit dem er 1947 Schnellboote für die Sowjets erprobt hatte. Löbau hatte sich in den Westen abgesetzt und meinen Vater zu einem Besuch nach West-Berlin eingeladen, fünfzig Mark Reisegeld lagen dem Brief bei. Obwohl mein Vater nicht reagiert hatte, wurde ihm die Einladung beziehungsweise diese Bekanntschaft zum Verhängnis; Löbau soll mit dem französischen Geheimdienst zusammengearbeitet haben.“ (Gauck 2009a, S. 36)."

Halten wir fest: völlig sinnlos und unschuldig sitzt Papa Gauck im sowjetischen Arbeitslager, wegen Kontakten zum französischen Geheimdienst  via Westberlin. Vater Gauck kommt erst 1955 frei. 1955 wird Gauck 15 Jahre alt. Was weiß Wikipedia über den jungen Fünfzehnjährigen?:

"Bis zum Mauerbau 1961 nutzte Gauck diverse Gelegenheiten zu Reisen in den „Westen“, hatte als Fünfzehnjähriger Paris gesehen, war auf Fahrradtour in Schleswig-Holstein unterwegs und besuchte häufig West-Berlin. Nach eigenen Angaben habe er jedoch nicht ernsthaft an ein „Rübermachen“ gedacht.[14]

Ist das nicht herzig? Gauck junior fährt GENAU in dem Jahr, in dem  sein Vater frei gelassen wird, in die Hauptstadt des Landes, für  das sein Vater Arbeitslager kassiert hatte und gerade zurück gekommen war! Das ist mutig, das ist verwegen, und  Paris  scheint kein teures Pflaster gewesen zu sein - oder das Reisegeld , Pass, Reiseerlaubnis  konnte Papa aus dem vermögen, was er sich im Arbeitslager in dem einen Jahr erschuftet hatte, locker leisten für den Sohnemannn.  Aber sicher doch: es gab noch eine andere Möglichkeit: Gauck wusste nichts von seinem Vater, auch noch nicht in den Sommerferien 1955, und kulturbeflissen reiste er  per Autostop und schlief am Seineufer, wie DDR-Jungs das eben so machten, und das Geld für ein Baguette hatte er  von einem reichen Onkel in Westberlin.  Mabn  kann da schon ins Spekulieren kommen über Zufälle.

Wie ein Stück Seife:

"in einem selbstgeschriebenen Lebenslauf betonte er indes, er habe "stets aktiv am gesellschaftlichen Leben, sei es durch Betätigung im Chor der Goethe-Schule oder durch Beteiligung an allen sozialistischen Arbeitseinsätzen teilgenommen".  Das ist ja auch nicht verwerflich, weder das Tun selbst noch der Hinweis darauf. Nur passt es nicht so recht ins Bild, die DDR a la Gauck mit dem Faschismus gleichzusetzen - denn dann hätte er  bei einem solchen Vergleich quasi an faschistischen Massenorganisationen teilgehabt, das "gesekkschaftliche Leben" der Nazis unterstützt. Das ist natürlich Quatsch - aber er kommt zustande durch die Totalitarismusthesen Gaucks.

Gauck und Barschel:

"Genau 19 Reisen Barschels in die DDR listeten die Staatsanwälte auf. Barschel wohnte oft im Hotel „Neptun“ in Warnemünde. Dort soll er sich mit Stasi-Mitarbeitern getroffen und Waffengeschäfte in Länder organisiert haben, die mit einem Embargo belegt waren. Trotz seiner konservativen Politik wurde Barschel in der DDR hofiert. Die Grenze konnte er ohne Kontrolle passieren, im Hotel „Neptun“ übernachtete er ohne Meldeschein. „Dr. B. lege immer Wert auf Kontakte zu jungen Frauen“, berichtete ein Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi."

In den Mordermittlungen zum Fall Barschel könnte die Gauck-Behörde sicher etwas behilflich sein, aber wie Oberstaatsanwalt Heinrich Wille in seinem Buch konstatiert (S.111): "Die Gauck-Behörde hat mehr, als sie zugibt."
 
Mehr dazu morgen.

Ein Stinkstiefel namens Gauck:"Dabei trieb ihn keineswegs ein sympathisches grundlegendes Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen im Allgemeinen und Geheimdiensten im Besonderen, das zuweilen unter amerikanischen Konservativen zu finden ist."

Contra Brandt, contra Kohl:

"Die Entspannungspolitik der 70er und 80er Jahre hält er für feige "Appeasementpolitik". Und Europa hält er für "den besten Ort der Welt". Auf seine Reisen ins ferne Ausland darf man gespannt sein."

"Charakterlump nannte man früher jemanden, der sich borniert, undankbar und selbstsüchtig gegen die wendet, die ihn einst förderten. Dabei hätte er allen Grund, zitternd zu schweigen; denn das Terpe-Dossier (siehe Freitag, 21.4.2000) ist für ihn voller Brisanz."

Gauck und die Maschmeyers

gm

Immer dieselbe Mischpoke ....

http://www.metronaut.de/2012/02/nicht-mein-praesident-gute-gruende-gegen-gauck/
ist leider nach der ehNaMag- Veröffentlichung unter dem Ansturm zusammengebrochen. Dabei reicht das wenige, was man weiß und wissen kann.  Hoffentlich gucken sich Linke und Piraten nicht nur einen guten Alternativkandidaten aus - Georg Schramm z.B. -  sondern schaffen auch sonst über  weitere Internet-Plattformen eine gegenöffentlichkeit, die den Herrn der Freiheit in die Schranken weist. Die Arroganz der Macht  - und was haben sie den Herrn der Freiheit hochgeschrieben! - darf durchaus vor, in und nach der Bundesversammlung ordentliche Knitterfalten bekommen.
Zu Springer und Gauck und zum Putsch gegen Köhler vgl. /noetigung.html
Focus zu Gauck: "Kritiker monierten, dass sie allzu prekäre Unterlagen verschwinden lassen könnten." (Womit natürlich assoziiert ist, prekär für SED-Kader. Und was ist mit den Unterlagen zu westlichen Politikern und zu Wendehälsen?)
Mehr zu Gaucks  
Wikipedia: "Gaucks eigene Aussagen zu seinem damaligen Verhältnis zu den staatlichen Organen der DDR und speziell zum MfS wurden im Jahr 2000 von Peter-Michael Diestel, dem letzten DDR-Innenminister im Kabinett de Maizière, in Frage gestellt. Diestel brachte in die Debatte eidesstattliche Erklärungen ehemaliger Funktionäre von MfS und SED ein, wonach Gauck ein Begünstigter des DDR-Regimes gewesen sei. In der Folge kam es zu juristischen Auseinandersetzungen, die jedoch mit einer gütlichen Einigung vor dem Oberlandesgericht juristisch beendet wurden.[25]

Der Herr der Freiheit hatte wohl immer zur richtigen  Zeit die richtigen Freunde. Und Vorsicht: auf Gegner geht er auch mit Anwälten los!
Der SPIEGEL wußte 1991  aus dembundesdeutschen TV zu berichten:

"Was seit Wochen blubbert und schwelt, erfährt am Mittwoch voriger Woche im ZDF ein Millionen-Publikum. Der Leiter von "Studio 1", Bodo H. Hauser, meldet "schwere Zweifel" an, daß der "Herr der Stasi-Akten" integer genug ist.

Als Kernstück eines Potpourris, in dem der schneidige Kommentarton Skandalöses unterstellt, wirft der Magazinmacher dem Behördenchef vor, seine persönlichen Unterlagen im Rostocker Stasi-Bezirksarchiv stundenlang allein eingesehen zu haben. Daß er Grund genug zur Diskretion gehabt haben könnte, schwingt dabei mit: Schließlich sei Gauck als Organisator des DDR-Kirchentages 1988 für den "störungsfreien Ablauf" von der Staatssicherheit höchstselbst belobigt worden. Der Angeklagte bemüht sich um Gelassenheit. Seine Auffassung, die einzelnen Fallgeschichten möglichst unaufgeregt zu erörtern, soll jetzt auch für ihn selber gelten. "Ich bin nie IM gewesen", sagt er milde und lächelt dabei."

Lafontaine wirft Gauck DDR-Privilegien vor

ad acta -Gauck:
"Bekannt geworden ist Gauck vor allem für seine Ablehnung des sogenannten Totalitarismus. Dabei setzt der künftige Bundespräsident den Nationalsozialismus mit seinen Menschheitsverbrechen und die realsozialistischen Systeme, darunter die DDR, weitgehend in eins. So wird er mit der Aussage zitiert, es gebe Ähnlichkeiten bei den "Folgen staatsterroristischer Herrschaft auf die Bürger".[3] In einer "Prager Erklärung" vom 3. Juni 2008, zu deren Erstunterzeichnern Gauck gehörte, heißt es, es gebe "substanzielle Ähnlichkeiten zwischen dem Nazismus und dem Kommunismus" mit Blick auf ihre "Verbrechen gegen die Menschheit".[4] Die "Prager Erklärung" ist von jüdischen Verbänden entschieden kritisiert worden, weil sie die Menschheitsverbrechen der Shoah relativiere. Es gebe "gewisse osteuropäische Kreise, die eine Art 'Holocaust-Neid' entwickelt" hätten, wird der Direktor des Jerusalemer Simon Wiesenthal Centers, Efraim Zuroff, zitiert: "Sie sähen es gerne, wenn kommunistische Verbrechen ebenso scharf geahndet würden wie die Verbrechen der Nazis." Damit aber werde eine gänzlich unangemessene Parallele hergestellt, die letztlich nur dazu führen werde, die Deutschen zu entlasten: "Denn wenn jeder schuldig ist, dann ist eben auch keiner schuldig."[5] Dann könne man "das Ganze ad acta legen".


Merkel vorgeführt?

Quatsch. FDP im Aufwind? Unsinn. Merkel hat kein Problem mit Gauck und wird keins haben. Es galt, einen Bruch der Koalition jetzt zu vermeiden. Zwar würden Neuwahlen auch nur wieder auf eine große Koalition unter Merkel hinauslaufen, die Sorge hätte Merkel also auch nicht, aber zu vermeiden war eine  Aktionsunfähigkeit bei der Bankenrettung.
Einen dreistelligen Euro- Milliardenbetrag den banken  zuzuschieben, dafür  benötigt es noch immer  starker Kanzlerschaft, und für das Abmeiern Griechenlands nimmt man die Kröte FDP gern in Kauf.  Immerhin wird mit Gr. ein Exempel statuiert.

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 (c) Andreas Hauß, März 2012
  medienanalyse-international.de/index1.html

Im übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.