Wulff


Bundespräsident Christian Wulff geriet im Dezember 2011 in eine Schräglage,  auf den ersten Blick veranlasst durch eine veröffentlichung der BILD-Zeitung.
MAI hatte zunächst gar nichts gesagt dazu, dann die Angelegenheit als "Kleinigkeit" bezeichnet - siehe ganz unten - und  steht nun für eine Ablösung des Manns. Was als Schmiere begann, bleibt schmierig - dahinter geht es aber ganz trocken um das Machtgefüge im Staat und keineswegs nur mehr um kleine Tricksereien Wulffs.
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Hier die bisher veröffentlichten Antworten Wulffs auf Pressefragen zu Wulffs Kontakten zu "Freunden und Gönnern".

zu Köhler > Nötigung.
zu Gauck > Bundespräsidenten


A

Barzahlung

"Wulff übernachtete nach Informationen der Zeitung mit seiner Ehefrau Bettina vom 31. Oktober bis zum 3. November 2007 auf Sylt. Der Preis der Suite betrug pro Nacht 258 Euro inklusive Frühstück. Gebucht und bezahlt habe den Wulff-Aufenthalt Groenewold.

Wulffs Anwalt Gernot Lehr sagte auf Anfrage der "Bild"-Zeitung: "Die Organisation des Aufenthalts erfolgte durch Herrn Groenewold. Herr Groenewold hatte die Hotelkosten verauslagt. Herr Wulff erstattete Herrn Groenewold die verauslagten Kosten des Aufenthalts in den Räumlichkeiten des Hotels Stadt Hamburg." Die Zahlung sei "in bar" erfolgt."

Dem Vernehmen nach hat das bundespräsidialamt eine Sonder-Ermittlungskommission eingerichtet, die über  Bankauskünfte, Belege von  MasterCard und American Express, Listen des Hotel- und Gaststättenverbands etc. weltweit nach  Fällen fahndet, in denen Wulff  irgendetwas selbst zahlte und das mit Beleg eben belegbar ist.

Die Kommission arbeitet noch.

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Wulff kein Tankstellenpächter,

das also dann doch nicht. Aber warum ließ er sich eigentlich für einen läppischen Zinsvorteil auf dieses  damals nur potentielle mediale Gemetzel ein? Warum kaufte er ein Häuschen, das andere  in der gezeigten Größe von Oma erben oder sich auch leisten könnten, ohne  Ministerpräsident zu sein?

WER war Initiator des Hauskaufs?

Wulff: "Und man muss es doch sehen: 2008 war die Bankenkrise. Da wollte Frau Geerkens das Geld bei mir anlegen zu diesen Zinsen, weil in der Bankenwelt das so auch gar nicht ohne Weiteres realisierbar war."

Frau Geerkens war bekanntlich die Frau des "väterlichen Freunds".  Warum sollte dessen Interesse einzig darin bestanden haben, sein Geld  über  die "beamtete Sicherung" des  Postens von Wulff in Steingold zu wandeln? Wenn er Wulff jahrzehntelang gecoacht hatte, wäre anzunehmen, dass er nun am absehbaren Erfolg  seines Tuns nicht  nur väterlich-freundlich, sondern auch durch Sicherung der beziehung  teilhaben wollte. In diesem Jahr 2008 wurde Wulff das zweite Mal zum Ministerpräsidenten gewählt, er heiratete das zweite Mal und  wurde das zweite Mal Vater.  Da war noch Luft nach oben - auf einer sicheren Basis.

Ohne Aufwandspauschalen sah Wulffs Einkommen so aus:

Ministerpräsident: Christian Wulff (CDU)
Einkommen*: 12700 Euro/Monat

und das seit fünf Jahren schon. Auch davor war er als Abgeordneter und Jurist kein armer Mann.  Er brauchte keinen Kredit, und wennn, hätte er ihn jederzeit überall erhalten können mit Handkuss.  Preisfrage also: weshalb tat Wulff den Geerkens den Gefallen, der ihn jetzt so stark beschädigt? Und  wer machte das weshalb öffentlich unter Verdrehung des Bedarfs?

Zum behaupteten Geldfluss an sich  dieser Leserbrief von J.K.:

"Die Frage ist doch aber, ob sie es getan haben.

Nach aktueller Information wusste Herr Wulff, dass die Bild recherchierte, wie das Haus finanziert worden war. Die Bild vermutete Geld von Herrn Maschmeyer.

Daraufhin hat Herr Wullf der Bild Frau Geerkens als Geldgeberin genannt und entweder vorher Stillschweigen vereinbart (Aussage Wulff) oder nachher um Stillschweigen gebeten (Aussage Bild).

Bild hat den Namen Geerkens also nicht recherchiert, sondern von Christian Wulff genannt bekommen, der damit den Verdacht von Herrn Maschmeyer genommen hat.

Nachdem die Bild sich nicht an die Bitte / Vereinbarung gehalten hat, hat Herr Wulff von dem anonymen Bundesbankscheck erzählt. Weiterhin hat er gesagt, es gäbe keinen notariellen Vertrag, keinen Grundbucheintrag - und Rückzahlungen hat er auch nicht nachgewiesen.

Wir wissen also nur durch Äußerungen von Herrn Wullff und Herrn Geerkens, dass es einen Kredit vom Ehepaar Geerkens gab, und wir wissen nur durch Äußerungen von Herrn Wullff und Herrn Geerkens, dass der verzinst wurde.

Das Geld könnte im Prinzip von irgendjemand anderem stammen, und es könnte statt eines Darlehens auch Schmiergeld sein.

Wenn in Spanien oder Griechenland ein Politiker, der zum Zeitpunkt des Hauskaufs qua Amt im Aufsichtsrat eines der größten Konzerne des Landes war, solch eine Geschichte erzählen würde, würde man nicht einmal anstandshalber die Vermutung äußern, die Geschichte könnte wahr sein."

Die Angelegenheit ist also durchaus den Untersuchungsausschuss wert, von dem im Augenblick die Rede ist. Nur: wenn die Linke dort wieder alles so verschnarcht wie im Kunduz-Untersuchungsausschuss,  kann man getrost das alles  vergessen ....

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Lesenswert - Juristische Wertungen in einer Bananenrepublik:

"Die juristische Analyse ist besonders angezeigt, wenn der Anschein entsteht, Staatsanwaltschaften und Gerichte könnten kaltgestellt werden, und deshalb die Behauptung des Bundespräsidenten, er habe als niedersächsischer Ministerpräsident stets legal gehandelt, einer gerichtlichen Klärung entzogen zu werden droht. Entscheidet die politische Macht in eigener Sache, ist eine Kontrolle durch Öffentlichkeit, parlamentarische Opposition und Wissenschaft umso wichtiger. Vielleicht können auch nur sie einer Staatsanwaltschaft, die bis hinauf zum Justizminister weisungsgebunden ist, Beine machen und sie sozusagen zum Jagen tragen."

Wulff ist gut beraten: "er SPIELT den Trottel": Kocks bei Illner -Video

500.000 Euro als Geschenk ....

Georg Schramm - Zum Amt des Bundespräsidenten - die Piraten könnten ihn in der Bundesversammlung vorschlagen

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FDP-Koppelin behauptet, die Detailhuberei um Wulff gehe den Deutschen auf den Senkel

Mag sein. Lieber  mal wieder eine Katastrophenmeldung, klaffende Unterkiefer über  Sensationen - solange man selbst nicht betroffen ist.  Das  sog. "öffentliche Bewußtsein" ist Resultat jahrzehntelangen Trainings in Asozialität.  

Wulffs Kredit war eine marginalie, er hätte das alles solche behandeln können, als "uralte" Geschichte aus seiner Zeit in Niedersachsen. Das tat er nicht, eine Lüge reihte sich an die andere, bis heute. Er ist ungeeignet als Repräsentant unseres Staates. 

Zugleich gilt, dass all das eine Inszenierung ist, anscheinend übrigens  weder aus dem Merkel- und auch nicht aus dem Oppositionslager.  Wulff hatte sich unbeliebt gemacht:

In seiner rede in Lindau am 24. August 2011 sagte er etwas, was in der Tradition Köhlers steht:

"Auch die Währungshüter müssen schnell zu den vereinbarten Grundsätzen zurückkehren. Ich sage es hier mit Bedacht, ich halte den massiven Aufkauf von Anleihen einzelner Staaten durch die Europäische Zentralbank für politisch und rechtlich bedenklich. Artikel 123 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union verbietet der EZB den unmittelbaren Erwerb von Schuldtiteln, um ihre Unabhängigkeit zu sichern. Dieses Verbot ergibt nur dann Sinn, wenn die Verantwortlichen es nicht durch umfangreiche Aufkäufe am Sekundärmarkt umgehen. Der indirekte Kauf von Staatsanleihen ist im Übrigen auch noch teuerer als der direkte. Wieder verdienen Finanzmarktakteure Provisionen ohne ein eigenes Risiko zu tragen." " Auf dem Deutschen Bankentag hatte ich den Finanzsektor bereits gewarnt. Wir haben weder die Ursachen der Krise beseitigt, noch können wir heute sagen: Gefahr erkannt – Gefahr gebannt. Wir sehen tatsächlich weiter eine Entwicklung, die an ein Domino-Spiel erinnert: Erst haben einzelne Banken andere Banken gerettet, dann haben Staaten vor allem ihre Banken gerettet, jetzt rettet die Staatengemeinschaft einzelne Staaten. Da ist die Frage nicht unbillig: Wer rettet aber am Ende die Retter? Wann werden aufgelaufene Defizite auf wen verteilt beziehungsweise von wem getragen?"

Es gibt Leute, die mögen sowas nicht hören. Da mag  die BILD-Kampagne ein warnschuss gewesen sein, aber durch  das Agieren Wulffs ist ein Selbstläufer daraus geworden. Wulff hat keine Autorität mehr, in einer wichtigen Sachfrage  gegen unsere Staatsverbrecher zu stehen und standhaft zu bleiben.  Und diese Frage geht jeden etwas an, und angebliche "Details" wie satte Lügen sind  wie die berühmten Kettenglieder: wichtig sind die schwächsten Glieder, nicht die stärksten oder die normalen.  Wulff ist gebrochen, zusammengefaltet, mit eigener Hilfe.

Was jeder Bürger wissen darf, was Wulff unter detailliert versteht:

"Morgen früh werden meine Anwälte alles ins Internet einstellen. Dann kann jede Bürgerin, jeder Bürger, jedes Details zu den Abläufen sehen und bewertet sie auch rechtlich. Und Ich glaube nicht, dass es das oft in der Vergangenheit gegeben hat und wenn es das in Zukunft immer gibt, wird es auch unsere Republik offenkundig auch zu mehr Transparenz positiv verändern."

So der O-Ton des Mannes, der sich noch als Bundespräsident ausgibt.

"Alles", "jedes Detail"  besteht in einer sechseitigen Meinungsbegründung seiner Anwälte, weshalb er rechtens gehandelt habe.

Und die Veröffentlichung seiner Worte auf dem BILD-AB verhindert er, obwohl es da schon wieder einen begründeten Dissens über den Inhalt gibt. Er klärt keineswegs auf, sondern vernebelt weiter.  Kredite von Landesbanken werden  auch nicht per Handschlag besiegelt, wie Wulff angab.

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Bild- und Tonstörung bei ARD und ZDF!

Es gibt Zuschauer, die wahrhaftig glauben, gestern habe Bundespräsident Wulff den Medien Rede und Antwort gestanden. Das ist nicht der Fall. Weder sind die beiden hndverlesenen Bravfrager  die mediale Öffentlichkeit, noch saß dort Bundespräsident Wulff-

- der Bundespräsident
- 1 Mann ("man")
- 1 Privatmann
- 1 alter ego
- 1 Wulff
- 1 Astralleib
- 1 wahres Ich waren anwesend, zudem noch das ES von Steven King. Im Bild waren die Kerls niht zu sehen, aber im Ton waren sie zu hören. Beispiele:

"Wenn das Innerste nach außen gekehrt wird, private Dinge, eine Familienhaus-Finanzierung, wenn Freunde den Kredit gegeben haben, in die Öffentlichkeit gezogen werden, dann hat man (eine) Schutzfunktion und man fühlt sich hilflos. Und ich habe dann gebeten, um einen Tag die Veröffentlichung zu verschieden, damit man darüber reden kann, damit sie sachgemäß ausfallen kann."
Ein "man" hat eine Funktion, das "Ich" hat gehandelt. Das Ich  macht nur Gutes, aber nicht Fehler. Die macht nur "man".
"Und trotzdem ist man Mensch und man macht Fehler."
"Und ich bin aus Hannover nach Berlin gekommen (...), aber trotzdem ist es noch etwas anderes, ob man als Ministerpräsident Akteur ist, oder ob man als Staatsoberhaupt den präsidialen Anforderungen genügt."
Das ist sowas von unterschiedlich! Da hat er doch Recht: Sie unnd ich waren wir nicht alle schon mal in Berlin? Und dabei waren wir nicht Bundespräsident! Und mussten nicht genügen.
"... es gibt auch Menschenrechte selbst für Bundespräsidenten ..."
"Und deswegen muss man offenkundig auch durch solche Bewährungsproben hindurch."
Eine Bewährungsprobe  ist ihm das alles. Da bewährt sich aber nichts. Der Mann LÜGT offensichtlich, und das ist erkennbar schon ganz ohne die veröfentlichung seiner Ansage auf dem BILD-Anrufbeantworter. Denn natürlich veranstaltet man nicht einen solchen Zinnober, droht mit Krieg usw., wenn es einzig um eine VERSCHIEBUNG einer veröffentlichung geht.  Weder man noch Wulff macht sowas. Ihm ging es um die Verhinderung des Artikels, denn eine Verzögerung hätte in der Sache auch nichts geändert, die Fakten der BILD waren ja offenbar richtig recherchiert.
Schausten und Deppendorf haken da nicht ein und an anderen Stellen auch nicht. Welch Geistes Kind sie sind , zeigt sich u.a. an dieser Stelle:

"Schausten: "Aber da hätten Sie natürlich auch sagen können: Ich gebe Euch mal pro Nacht 150 Euro. Sowas. Was spricht dagegen eigentlich?"

Wulff: "Machen Sie das bei Ihren Freunden so?"

Schausten: "Ja."

Die Dame muss ich mal anrufen und als Freundin gewinnen.

Ein verlogenes Pack. Wer Guttenberg nachmacht oder  ebenso fälscht oder Guttenberg in den Verkehr bringt, wird mit Amtsenthebung nicht unter drei Jahren gestraft.

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Die Freiheit der Presse:

"Jeder Lokaljournalist weiß, dass Abgeordnete oder Bürgermeister gerne anrufen, um unliebsame Berichterstattung zu verhindern. "  So die Süddeutsche. In der WELT Springers sieht das ganz anders aus:
"Was für ein Menschenbild muss ein Bundespräsident haben, der ernsthaft glaubt, missliebige Journalisten könnten von der Suche nach der Wahrheit durch Intervention des Präsidenten beim Chef gebremst werden? Wer so denkt und handelt, interessiert sich nicht sonderlich für die Meinungsfreiheit und das mitunter unangenehme Wühlen einer unangepassten, freien Presse, sondern hat ein hierarchisches Verständnis von Gesellschaft. "
Dieses Gesellschaftsverständnis Wulffs  ist natürlich zutreffend, und was die WELT da so schreibt, ist reine Propaganda - das höflichere Wort für Volksverarschung. Worin aber irrt Wulff? Er irrt darin, das er offenbar zwei Grundannahmen  hatte: dass die kleinen geschäfte und Tricksereien, wie sie  "unter Freunden" seit seinen Tagen bei der Jungen Union üblich waren,  weiterhin kommentarlos bleiben würden. Denn natürlich sind es Kleinigkeiten, die verbilligten Kredite oder die Mogelei,  der Kredit sei durch die Ehefrau des Freundes  gegeben worden. Dummdreist - aber das klappte ja sein Leben lang: dumm + dreist.
Die zweite Grundannahme lautet: er sei der "Erste Mann im Staat".  Was das von ihm und seinen Kumpanen dauergeschädigte GG zwar besagt, aber den Mächtigen nicht passt.
Denn offensichtlich wird Wulf so wie Köhler  von den "eigenen Leuten" niedergemacht und vorgeführt. Wochenlang hat Dieckmann  die Nachricht auf dem AB zurückgehalten, das alles ist also fein orchestriert.
"Warum das Blatt über diese wahrhaft exklusive Geschichte nicht sofort berichtete, gehört zu den Mysterien der Affäre", äzt die FAZ.


Anders gesagt: hier wird  nicht Wulff, sondern "der Bundespräsident" , das Amt also, zusammengefaltet. Es stört die Merkels und Schäubles, dass es da eine Institution gibt, die Gesetze nicht unterzeichnen muss, wenn es z.B. um Verfassungsfragen im Verhältnis zu Europa geht.

Noch pointierter gesagt: wir erleben einen schleichenden Putsch, die Vorbereitung auf  das  Kippen des gesamten Verfassungsgefüges.
Köhler hat imerhin noch selbst begriffen, was geschieht, und sich selbst aus der Schusslinie gebracht. Wulf agiert wie  ein Schulbub der Jungen Union, er  hat sich eben nie geändert. Was sich auch nicht ändert: die zufällige Beteiligung der bawü Landesbank. Jedes andere  insbesondere niedersächsische Institut hätte  kreditieren können, aber nein,  bei Verbrechen und Intrigen  sind die Schwaben immer gerne mittenmang dabei.

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(c) Andreas Hauß, Januar  2012 http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html
Aktuelles: http://www.medienanalyse-international.de/index1.htm
Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.