Karadcic

incl. "Sechs Quellen der Srebrenica Legende" von George Pumphrey
 
  


Lynchmob
Von Werner Pirker
Die Zeit-Mitarbeiterin Andrea Böhm hat sich der Sache der »Frauen von Srebrenica« zu eigen gemacht.

Böser Geist
Karadzic klagt Deutschland an
 


Beweise werden leider nicht  veöfentlicht:

"Unfortunately, the International Commission on Missing Persons (ICMP), which handles the exhumations and the DNA analysis, is not sharing the evidence with Karadzic's defense team. As it turns out, nobody from the Tribunal has ever seen the DNA evidence. Prosecutor Hildegard Uertz-Retzlaff told the court, "The ICMP did also not provide the DNA to us. They have it. So it's not that they give it to us and not to others."

It's a little bit shocking that the Tribunal relies on the ICMP's findings to substantiate allegations as grave as genocide when they haven't even seen the evidence -- let alone tested its quality or reliability. When dealing with allegations as serious as genocide you'd think they'd be more careful."
 

Genozid-Vorwurf: Serbien verklagt Kroatien vor UN-Gericht

Unbotmäßig?
"Karadzic hatte erklärt, mit jemanden zusammenarbeiten zu wollen, der sein "Erbe und Sprache" verstehe."

Würden Sie sich von einem Verteidiger in einer Mordanklage verteidigen lassen,  der z.B. Chinese ist? Indio? Tamile? Franzose? Wer jemals "Wer wird Millionär" gesehen hat, kann erkennen, dass  schon die ganz leichten Fragen zu Beginn einer  Rätselrunde einen Nicht-Muttersprachler  ins Straucheln bringen. 
Im Falle dieses Prozesses geht es um die Bedeutung von abgehörtem Funk- und Telefonverkehr, von Dokumenten und Gesetzen, von Zeugenaussagen - also nicht um Fotos und Fingerabdrücke. Sprachverständnis ist  wichtig. Karadcic erhält keinen fairen Prozess, und dies wird schon durch die Wahl des Pflichtverteidigers überdeutlich.

Bedeutsam ist das alles nur, weil es sich um eine Art Geschichtsschreibung handelt. An diesem Mann wird  gerechtfertigt, dass die NATO Jugoslawien überfiel, dass Deutschland die Zerschlagung des Balkanlandes betrieb, dass der Weg Deutschlands zur "Teilhabe" an Kriegen und "Missionen" und "Luftschlägen" notwendig  gewesen sei.

mehr Karadcic
mehr Krsitic
mehr Milosevic

US Official Implicated With Bosnian High Representative Ashdown in Attempting to Force Fabricated Report on Srebrenica

Die Politik des Srebrenica-Massakers 
von Edward S. Herman


Der Holbrooke-deal:
Karadcic

Zur Dämonisierung gäbe es noch viel zu sagen. Wir machen es heute mal etwas einfacher.
Zwei Fragen zum Thema Ehrlichkeit und Heuchelei:

1. In Bosnien wurde gestorben, geschossen, massakriert. Egal wie die Schuldzuweisungen  daran lauten,  und einfach mal akzeptiert sei die westliche Lesart der Vorgänge  um Srebrenica. Als sei da alles klar, die Massaker fanden so statt, die UN-Holländer machten nichts, alles klar und so war es. Alles akzeptiert.
Nur WARUM überrannten "die Serben" die Schutzzone? Um die UN zu düpieren und  Männer zu ermorden? Wenn dies -angenommen - das Ergebnis war - war es auch das ZIEL?  Da möge sich jeder mal fragen, warum die bosnisch-serbische Seite überhaupt noch gefangenenlager untehielt  und nicht sofort alle Männer massakrierte. Wenn es doch solche Bestien waren.

Wir schlagen also ganz schlicht vor, sich selbst zu prüfen, wie weit  ist Ihre Gehirnwäsche schon gediehen? So weit, anzunehmen, es habe keinen militärischen Zweck, sondern nur reine Mordlust "der Serben" gegeben?

2. Angenommen, das ICTY sei  der Hort der Rechtsprechung. Integer, unparteiisch, scharf aber gerecht. Und mal alle innerjugoslawischen Aspekte ausgeblendet, die Todesfälle von Milosevic und der anderen Serben in Haft oder kurz danach.
Sind der Bombardierung der Brücke von Varvarin mit dem Doppelangriff auf die junge Sanja, sind die Bombardierung des Senders RTS mit dem Feuertod von 30 jungen  Menschen von Friseuse bis nachrichtensprecherin, von Techniker bis Kameramann, sind die  Raketen auf die  drei Journalisten in der chinesischen Botschaft. der Feuertod der Kosovoalbaner von Korisa  nicht zumindest Grund für eine UNTERSUCHUNG? Wenn nicht gar einer Klage? 

Die Politik des Srebrenica-Massakers

Es gibt Sachbeweise:  eine Lite vermisster personen , geführt beim IKRK, und die  Gräber mit Leichen. Und beide Sachbeweise sagen alles und nichts. Wer mal selber recherchieren will, sehe sich die Liste an:  handelt es sich bei den  im Raum Srebrenica Vermißten Personen um Muslime? Oder etwa um einfach ALLE Vermißten? Und sind die identifizierten Leichen (per Genabgleich) muslimische Leichen oder Tote ALLER Seiten? Mit den verschiedensten Todesursachen?

Die Holbrooke-timeline:

"On 11 July 1996, the Trial Chamber confirmed all counts of the indictments, being satisfied that the
Prosecutor had presented evidence constituting reasonable grounds for believing that Radovan Karadži?
and Ratko Mladi? had committed the alleged crimes. It issued an international arrest warrant, ordering it
be sent to all States and to the NATO led multinational military Implementation Force (IFOR), which was
then operating in BiH" - so das ICTY fact sheet.
18.7.
Dem Besuch Holbrookes in Belgrad gingen Bemühungen Milosevics voraus, Karadzic zum Rücktritt zu bewegen. Als Gesandte Milosevics waren am 18. Juli auch der damalige Chef des serbischen Staatssicherheitsdienstes, Jovica Stanisic, und der Vizevorsitzende der Sozialistischen Partei, Nikola Sainovic, nach Pale gereist.
19.7.
Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Karadzic war am 19. Juli 1996 als Präsident der Republika Srpska zurückgetreten und hatte auch die Leitung der von ihm gegründeten Serbischen Demokratischen Partei (SRS) aufgegeben. An jenem Tag wurden Journalisten in Belgrad um 08.00 Uhr in der Früh zu einer Pressekonferenz ins Hotel "Hyatt Regency" gebeten, wo Holbrooke wohnte. Dort gab der US-Beauftragte dann den Rücktritt Karadzics bekannt. 
20.7.
"Wir sind auch nicht vollkommen zufrieden und vertreten die Ansicht, dass die für Kriegsverbrechen angeklagten Personen - und eine von ihnen ist auch Karadzic - vor das Haager Tribunal kommen müssen. Wir werden weiter in diese Richtung arbeiten", erklärte Holbrooke damals. 
Der Rücktritt Karadzics sei in der vorigen Nacht nach mehr als zehnstündigen Verhandlungen vereinbart worden, ergänzte Holbrooke 1996 seine Ausführungen. [Also ebenfalls am 19/20.7., MAI

Also hat sich Karadcic freiwillig und ohne jede Zusicherung in Anbetracht eines internationalen Haftbefehls  von seiner Machtposition entfernt. Um sich einen bart wachsen zu lassen und Doktor heilpraktiker zu werden. So muss das wohl gewesen sein.]

Wie Belgrad 1995 über Karadzic urteilte

Warum -laut SPIEGEL, damals - Srebrenica überrannt wurde:

"Nach der Eroberung Srebrenicas durch die Karadzic-Truppen schien ein solches Szenario nicht mehr unrealistisch. Mit der Einnahme der Stadt und der stabsplanmäßigen Vertreibung von fast 40 000 Zivilisten in die Region von Tuzla verfolgten die Serben drei Ziele: --- S.113 Sie führten den Moslems vor, daß sie das Geschehen auf dem Schlachtfeld fast nach Belieben diktieren können. Sie bewiesen der Uno, daß die Völkergemeinschaft ihnen nicht in den Arm fallen kann, um das grausame Spiel zu beenden - die schnelle Eingreiftruppe, von der Uno für "robusteres Vorgehen" beschlossen, ist noch gar nicht kampfbereit (siehe Seite 114). Und sie stellten klar, daß sie den Krieg nicht mehr endlos weiterführen, sondern in absehbarer Zeit gewinnen wollen. "

Von Massakern keine Rede. Nur von militärischer Schwäche der muslimischen Seite.

»In Bosnien hat kein Völkermord stattgefunden«

http://www.srebrenica-report.com/

 


 
Sechs Quellen der Srebrenica Legende
George Pumphrey
Februar 2010
(Übersetzung Doris Pumphrey)

Einleitende Bemerkung:
Unter dem Druck des Haager Tribunals und der EU, will Serbiens Präsident Tadic dem Parlament in Belgrad eine Resolution unterbreiten, um es aufzufordern, mit dieser Resolution die „Schuld“ für das „Massaker in Srebrenica“ während des Bürgerkriegs in Bosnien anzuerkennen und als Völkermord zu deklarieren. 
Daraufhin forderten Intellektuelle aus der EU, den USA und Kanada in einem Appell (http://inicijativagis.wordpress.com/?s=appel) Präsident Tadic und das serbische Parlament auf, diese Resolution nicht anzunehmen. Leider enthält dieser Appell der Intellektuellen nicht nur einen Widerspruch, sondern er übersieht zwei grundsätzliche Tatsachen: 1. Es ist nicht Aufgabe der Serben in Serbien, Schuld für ein Geschehen zu übernehmen, an dem sie nicht beteiligt waren, oder ein Schuldbekenntnis für Serben in Bosnien zu erklären. 2. Bis heute fehlen die Beweise für eine Massenhinrichtung von bis zu 8000 bosnischen Muslimen während der Übernahme von Srebrenica durch die bosnisch-serbischen Truppen.
* * *
Die Diskussion über die Srebrenica Resolution von Präsident Tadic hat wieder einmal die Aufmerksamkeit auf die bosnische Stadt im Drina Tal gelenkt. Die Resolution, vom Haager Ad-hoc Tribunal, das während des bosnischen Bürgerkriegs eingerichtet wurde um (serbische) Kriegsverbrechen zu bestrafen, inspiriert, führt zu Meinungsverschiedenheiten darüber, ob Serbien sich schuldig erklären und um Vergebung bitten sollte für ein Verbrechen, das angeblich vor fast 15 Jahren stattgefunden hat.
Diese Debatte hat viele Aspekte. Während Rasim Ljajic, Serbiens Arbeitsminister und Vorsitzender des Nationalen Rats für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal, glaubt, es sei „wichtig, dass die Srebrenica Resolution aus moralischen und politischen Gründen angenommen wird“, drängen andere auf eine Resolution, die auch die Verbrechen gegen Serben verurteilt. 
In einem Appell fordern serbische und ausländische Intellektuelle den serbischen Präsidenten Boris Tadic und das Parlament in Belgrad auf, die Resolution noch einmal zu überdenken, da sie „das Srebrenica Massaker vom Juli 1995 als paradigmatisches Ereignis des Kriegs in Bosnien-Herzegowina darstellt und zwar mit Formulierungen, die als Serbiens Übernahme der Verantwortung für ‚Völkermord’ interpretiert werden könnte.“
Die Resolution der serbischen Regierung hätte weitgehende negative Auswirkungen nicht nur für Serbien. Unbeabsichtigt aber macht auch der Appell der Intellektuellen einen historischen Fehler.
Vor fast 15 Jahren wurde Srebrenica bosnisch-serbischen Truppen übergeben, um den Weg für einen Waffenstillstand frei zu machen.  In diesen 15 Jahren gab es viel Propaganda über die angebliche Hinrichtung von 7000 bis 8000 Muslimen.
Der Appell der Intellektuellen kritisiert zwar mit sehr guten Argumenten den Kotau des serbischen Präsidenten, aber er begeht auch einen Fehler, denn er öffnet eine Hintertür für einen künftigen, ähnlichen Kotau. All jene, die behaupten es habe eine Massenhinrichtung gegeben, sind den Beweis bis heute schuldig geblieben. Ohne Not jedoch räumt der Appell ein, dass eine Massenhinrichtung stattgefunden habe. Er versucht sogar die Bedeutung des angeblichen Geschehens zumindest zu relativieren, wenn nicht gar zu rechtfertigen. 
Im zweiten Absatz des Appells heißt es: „Die Hinrichtung von muslimischen Gefangenen im Juli 1995, nachdem bosnisch-serbische Truppen Srebrenica eingenommen hatten, war ein Kriegsverbrechen, aber es ist keineswegs ein paradigmatisches Geschehen. Die informierte Öffentlichkeit in den westlichen Ländern weiß, dass serbische Truppen in drei Tagen ungefähr so viele Muslime umgebracht haben, wie Serben in den vorangegangen drei Jahren von muslimischen Truppen getötet wurden, die von Srebrenica aus serbische Dörfer angriffen hatten.“
Vor 15 Jahren war die Propagandaflut derart stark, dass nur wenige den Versuch unternahmen, gegen den Strom zur Quelle dieser Geschichte zu kommen, um Anhaltspunkte für eine Massenhinrichtung zu prüfen.
Wenn man die Srebrenica Legende zurück verfolgt, stößt man auf mindestens sechs Quellen.
1. Hakija Meholjic, der ehemalige Präsident der (muslimischen) sozialdemokratischen Partei in Srebrenica und Leiter der Polizei, war einer der Srebrenica Delegierten beim Kongress seiner Partei in Sarajevo im September 1993. In einem Interview, das er nach dem Krieg der Zeitung Dani gab, erzählte er was Alia Itzetbegovic seiner Delegation vor Beginn des Kongresses sagte: “Wissen Sie, [US-Präsident] Clinton bot mir [Izetbegovic] im April 1993 an, (…) dass die Tschetnik Truppen in Srebrenica einmarschieren, 5000 Muslime umbringen und dann gäbe es eine [NATO-US] Militärinvasion." 

Die Delegierten aus Srebrenica nahmen zwar das Angebot nicht an, aber es zeigt immerhin, was als notwendig erachtet wurde, um die öffentliche Meinung für eine NATO Intervention auf Seiten der Muslime/Kroaten gegen die Serben zu gewinnen. Die Clinton und Izetbegovic Regierungen hatten also schon vor dem Einmarsch der Serben in Srebrenica die Idee eines “Srebrenica Massakers”, um die bosnischen Serben in eine strategische Situation zu drängen, in der ihnen nichts anderes übrig blieb als sich dem Diktat des Westens zu beugen. 

2. Am 10. August 1995, mitten in der “Operation Sturm” – der größten ethnischen Säuberung jener Zeit, die die Kroaten gegen die serbische Bevölkerung in der Krajina mit offizieller US-Hilfe und mit Beteiligung von US-Söldnern ausführte – kippte die damalige UN-Botschafterin der USA, Madeleine Albright, die Tagesordnung einer geschlossenen Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, in der die „Operation Sturm“ zur Debatte stand. Albright präsentierte Luftaufnahmen von Spionagesatelliten, die angeblich "massenhafte Gräueltaten an bosnisch muslimischen Zivilisten" durch bosnische Serben nach der Einnahme von Srebrenica am 12. Juli zeigten. Albright sprach nur wage von "massenhaften Gräueltaten an bosnisch muslimischen Zivilisten". Am nächsten Tag berichtete die New York Times über Albrights Peepshow: “Frau Albrights Präsentation kam gerade als Tausende von Serben aus ihrer Heimat flüchteten, nachdem kroatische Truppen mit stillschweigender Zustimmung der USA, das von rebellischen Serben besetzte Gebiet angegriffen und überrollt hatten. 
.
Während ihrer Präsentation vor dem UNO Sicherheitsrat, bereitete Albright die Öffentlichkeit schon darauf vor, dass es keine Beweise für ihre Behauptungen geben würde: „Wir werden aufpassen, ob die bosnischen Serben versuchen Beweise für das was sie angerichtet haben zu beseitigen." Die Frage ist heute nur, wo sind denn all die Beweise, die Albright im Auge behalten wollte?
3. Am 18. August 1995 – also während der „Operation Sturm“ – veröffentlichte der Christian Science Monitor einen exklusiven „Augenzeugen“-Bericht von David Rohde, seinem jungen ambitiösen Korrespondenten in Zagreb. Dieser behauptete „ohne Erlaubnis seitens der aufständischen bosnischen Serben“ in Srebrenica gewesen zu sein, „um die Vorwürfe der amerikanischen Beamten zu prüfen, dass Serben Hunderte, vielleicht sogar Tausende von Muslime töteten, als sie zwei ‚UN-Schutzzonen’ einnahmen. (…) Es war der erste Besuch eines westlichen Journalisten an den Orten der angeblichen Gräueltaten in der Nähe der Schutzzonen Srebrenica und Zepa“ erklärte die Zeitung. David Rohde behauptet also, er sei nach Bosnien gereist um eine Bestätigung für Madeleine Albrights Anschuldigungen zu finden, mit denen sie die geplante Debatte über die „Operation Sturm“ in der Sitzung des UN Sicherheitsrates verhinderte.

Der Journalist und Autor Peter Brock hat schon lange vorher die Arbeitsmethoden von westlichen Kriegspropagandisten beschrieben. In seiner bahnbrechenden Recherche “Dateline Yugoslavia" berichtet er, wie die Nachrichtenmedien degenerierten und im bosnischen Bürgerkrieg selbst zur Krieg-führenden Partei wurden. Er schrieb: “Reporter haben sich lieber in Sarajevo, Zagreb oder Belgrad verschanzt und sich auf ihre Netzwerke von Zuträgern und Außenkontakten verlassen. Die meisten Korrespondenten sprachen bei ihrer Ankunft kein Serbokroatisch und die Dolmetscher waren oft einheimische Journalisten oder Kontaktleute, die sowohl ihre festgefügten Loyalitäten als auch ein feines Gespür dafür hatten, was die postkommunistischen Zensoren in den 'neuen Demokratien' in Zagreb und Sarajevo hören und lesen wollten. Reporter begannen sich auf die aggressiven Regierungssprecher zu verlassen. Das Informationsministerium in Zagreb engagierte eine ganze Reihe fließend Englisch sprechender Pressesprecher. Auch die bosnische Regierung mobilisierte Dutzende von Pressesprechern für die westlichen Medien." 

In seinem „Augenzeugen“-Bericht fehlt jeder Hinweis, dass David Rohde tatsächlich in Srebrenica war. Archivfotos illustrieren den Artikel. Es gibt kein einziges Foto, das zeigt, was er angeblich gesehen hat. Ist Rohdes Artikel in einem Hotelzimmer oder einer Bar in Zagreb entstanden?

Nachdem er für seine Berichterstattung über Srebrenica den (politisierten) Pulitzer Preis gewonnen hatte, bestätigte er – wohl versehentlich – in einem Interview mit Newsweek (23. April 1996), dass er keinen Fotoapparat bei seinem angeblich ersten Besuch in Srebrenica mitgenommen hatte. Ein ambitionierter Journalist, der auf der Suche nach seinem großen Exklusivbericht den ganzen Weg von Zagreb nach Srebrenica fährt um Beweise für eine Massenhinrichtung zu sammeln, lässt seine Kamera zurück?

Zwei Monate später, im Oktober 1995, begab sich Rohde tatsächlich nach Srebrenica und hat sich dort offensichtlich so verdächtig benommen, das er von serbischen Militärangehörigen verhaftet wurde, die, nach Rohdes eigenen Aussagen, annahmen, er arbeite für die CIA. Die bosnisch serbischen Behörden wollten ihn anscheinend dann so schnell wie möglich in Richtung Westen zurückschicken. 

In seinem oben erwähnten Interview antwortet Rohde, die „größte Enttäuschung” während seiner Reise nach Srebrenica im Oktober sei seine Verhaftung gewesen. „Ich war sehr frustriert, denn die Serben haben mir am Ende den Film abgenommen, auf dem ich diese Gräber abgelichtet waren, diese ersten Vor-Ort-Fotos, Fotos der Knochen und der Stöcke, die alten Männern weggenommen worden waren“. Er nimmt also im Oktober einen Fotoapparat mit nach Srebrenica und – nach seinen eigenen Worten – verhält sich in einer Weise, die zu seiner Verhaftung führen musste. Das verschaffte ihm dann die Ausrede, sein „Beweis“-Film sei ihm abgenommen worden. 

In seinen Srebrenica „Augenzeugen“-Berichten vom August und Oktober 1995 beschreibt Rohde seine “Beweise” für Massenhinrichtungen, z.B. leere Munitionsschachteln, Berge von Stöcken alter Männer etc. Sie sollen offensichtlich das Bild einer systematischen Massentötung schaffen, das an Auschwitz erinnert. 

Da die fortlaufenden Exhumierungen keine Beweise erbrachten, die die ursprüngliche Behauptung einer Hinrichtung von zwischen 7000 und 8000 Menschen nur annähernd bestätigen konnten, begann auch Rohde seine Spuren zu verwischen und schrieb nun schwammig von „Hinterhalten“, „Massakern“ oder einer „Reihe von Hinterhalten“. In seinem Artikel in der New York Times (25. Juli 1998) schreibt er von “Hinterhalten und Massakern”, zwei Jahre später (New York Times, 9. Juli 2000) werden daraus „eine Reihe von Hinterhalten und Massenhinrichtungen“. Er macht keine Angaben über die Anzahl derer, die im Krieg aus dem Hinterhalt getötet wurden – was kein Kriegsverbrechen darstellt. „Massaker“ aber ist ein emotionsgeladener Begriff, der noch nichts über die Umstände aussagt. 

Während David Rohde behauptet Massengräber gefunden zu haben, kamen andere Journalisten, die sich auf ähnliche Expeditionen begaben, zu anderen Ergebnissen. Die Medien-Analytikerin Mira Beham schreibt in ihrem Buch ‚Kriegstrommeln’, “in den Monaten nach dem Fall von Srebrenica, versuchten 24 internationale Journalisten, unter ihnen Mike Wallace vom CBS, ein BBC Team und mehrere CNN Journalisten, den Spuren nachzugehen, die von den US Satelliten Fotos und von vor Ort Informationen über die Massengräber stammen – ohne Erfolg. Das Ergebnis ihrer erfolglosen Suche wurde nicht veröffentlicht."

Bemerkenswert ist auch, dass Rohde nie einen Bericht über die “Operation Sturm” schrieb, obwohl er während dieser größten ethnischen Säuberung des jugoslawischen Bürgerkrieges in Zagreb stationiert war. 

4. Srebrenica wurde am 12. Juli 1995 übergeben. Zwei Monate später, am 13. September, erklärte das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK): "Der Direktor der operativen Abteilung Westeuropa des IKRK, Angelo Gnaedinger, besuchte Pale und Belgrad vom 2. bis zum 7. Sept., um von offiziellen bosnisch serbischen Stellen Informationen über den Verbleib von 3000 Personen aus Srebrenica zu erhalten, die nach Zeugenaussagen von bosnisch-serbischen Sicherheitskräften festgenommen worden seien. Das IKRK verlangte Details über alle Todesfälle und bestand darauf, so schnell wie möglich Zugang zu den Gefangenen zu bekommen (bisher war es nur möglich 200 Gefangene zu besuchen). Das IKRK hat sich auch an die Regierung von Bosnien Herzegowina [die bosnisch-muslimische Seite im Bürgerkrieg] gewandt, mit der Bitte um Informationen bezüglich der 5000 Personen, die von Srebrenica geflohen waren und von denen ein Teil [das muslimisch kontrollierte] Zentralbosnien erreicht hat." 

Am 15. Sept. 1995 gab ein Artikel in der New York Times der Geschichte bereits eine andere Note: "Das IKRK berichtete heute, dass aus Srebrenica, aus der ersten von zwei Schutzzonen, die von den Vereinten Nationen eingerichtet worden waren, aber im Juli von serbischen Truppen überrannt wurden, etwa 8000 Muslime vermisst werden. Unter den Vermissten wird auch eine hauptsächlich aus Männern bestehende etwa 3000 Personen starke Gruppe gezählt, die nach Zeugenaussagen von Serben festgenommen worden seien. Nach dem Zusammenbruch von Srebrenica sammelte das Rote Kreuz 10.000 Namen von vermissten Personen, sagte die Sprecherin Jessica Barry. Sie berichtete, dass zusätzlich zu den Gefangenen weitere 5000 Personen 'einfach verschwunden' seien." 

Hier wurden also nicht nur die 3000 Muslime, die in Srebrenica bei der Ankunft der bosnisch serbischen Truppen gefangen genommen wurden, zu den 5000 muslimischen Männern hinzugezählt, die, Berichten zufolge, aus Srebrenica vor der Ankunft der bosnisch serbischen Truppen geflohen waren. Die New York Times erwähnt auch nicht, dass das IKRK die bosnisch-muslimische Regierung um Informationen über die Gruppe der 5000 gebeten hatte, von denen ein Teil muslimisches Gebiet bereits erreicht hatte. 

Die New York Times hatte in ihrer Ausgabe vom 15. September nicht nur die Erklärung des Roten Kreuzes verfälscht wiedergegeben, sie hatte auch vergessen, was sie selbst zwei Monate früher gedruckt hatte. Nur wenige Tage nach der Übergabe von Srebrenica hatte die New York Times nämlich berichtet, dass “3000 bis 4000 bosnische Muslime, die nach dem Fall von Srebrenica von UNO Beamten als vermisst betrachtet wurden, durch die feindlichen Linien hindurch das bosnisch muslimische Gebiert erreicht hätten" Ähnliches berichtete die Londoner Times am 2. August 1995: “Tausende von vermisst geglaubten bosnisch muslimischen Soldaten von Srebrenica, die im Zentrum der Berichte über Massenhinrichtungen durch Serben standen, sollen sich wohlbehalten im Nordosten von Tuzla aufhalten. (…) Zum ersten Mal erklärte das Rote Kreuz gestern, es habe von Quellen in Bosnien gehört, dass bis zu 2000 bosnische Soldaten im Norden Tuzlas seien. Sie seien dort von Srebrenica ‘ohne Wissen ihrer Familien’ angekommen, sagte ein Sprecher und fügte hinzu, dass die Berichte nicht überprüft werden konnten, da die bosnisch [muslimische] Regierung dem Roten Kreuz den Zutritt zu diesem Gebiet verwehrt habe." 

Die Verfälschung der Erklärung des Roten Kreuzes durch die New York Times, indem sie die Gruppe der 5000 einfach zur Gruppe der 3000 addiert, gilt heute noch – fast fünfzehn Jahre später – als offizielle Version von den 8000 „Vermissten und daher vermutlich Getöteten“. 
 

5. Kurze Zeit nachdem serbische Truppen Srebrenica übernommen hatten, erhob das Haager Tribunal neue Vorwürfe von “Verbrechen gegen die Menschheit” und “Völkermord” gegen die bosnisch serbische Führung – auf der Grundlage von Falschinformationen des UNO-Sicherheitsrates und der Medien. Die USA verfolgten damit ihr dringendstes Ziel, nämlich diese serbische Führer von den Friedensverhandlungen auszuschließen, die zu jener Zeit vorbereitet wurden und sie unter Druck zu setzen, damit sie sich aus der aktiven Politik in Bosnien-Herzegowina zurückziehen. 

Obwohl der nahende Frühling den Boden auftaute und somit Exhumierungen ermöglichte, schien das Haager Tribunal nicht gerade darauf erpicht, die Gräber zu öffnen, wohl wissend, dass sie nicht genug Beweise für „Völkermord“ zu Tage bringen würden. Sie brauchten andere gerichtsverwertbare Beweise für Hinrichtungen, um ihre Anklage gegen die serbische Führung zu rechtfertigen. Ihnen kam der „Augenzeugen“-Bericht von Dragan Erdemovic, eines Kroaten, der in einer bosnisch serbischen Militäreinheit gedient hatte, die fast ausschließlich aus nicht serbischen Söldnern bestand, sehr gelegen. 

Erdemovic war Anfang März 1996 nach Serbien geflohen, nahm zu Korrespondenten der US-amerikanischen ABC-TV Station Kontakt auf, erzählte ihnen, er habe als Soldat der Republik Srpska Armee an Massenhinrichtungen in der Umgebung von Srebrenica teilgenommen und bat sie um Unterstützung bei seiner „Flucht nach Den Haag“." Er erklärte, er habe an der Hinrichtung von 1200 muslimischen Zivilisten teilgenommen. Die US-Korrespondenten stellten ihn daraufhin dem Korrespondenten der französischen Tageszeitung Le Figaro vor, die als erste diese Geschichte in die Öffentlichkeit brachte.
Kurz danach wurde Erdemovic in Serbien wegen der Teilnahme an Massenhinrichtungen verhaftet, Ende März jedoch dem Haager Tribunal übergeben. Medienberichten zufolge, hatte er mit der Anklagevertretung des Haager Tribunals einen Deal gemacht: wenn er eine nützliche Aussage gegen die serbische Führung mache, könne er von der „Zeuge der Anklage“-Regelung profitieren, von der Strafverfolgung ausgenommen werden und man würde ihm eine neues Leben im Ausland garantieren.  Natürlich bestritt das Tribunal derartige Berichte. Erdemovic kam als Zeuge nach Den Haag, wurde aber bald darauf selbst wegen Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt aufgrund der Rolle, die er nach eigenen Aussagen in den Hinrichtungen gespielt hatte. Am 29. November 1996 erhielt er eine Verurteilung zu 10 Jahren Gefängnis, die später auf 5 Jahre reduziert wurde. Er wurde entlassen und lebt unter neuer Identität in einem nordwest-europäischen Land. 

Seit seiner Verurteilung gilt die Zahl 1200 als offizielle Zahl der Zivilisten, die in der Branjevo Farm in der Nähe von Pilica (16. Juli 1995) ermordet worden sein sollen. Erdemovic wiederholte diese Zahl in allen Prozessen, an denen er teilnahm: am 5. Juli 1996 während der öffentlichen Anhörung des Haager Tribunals von Präsident Radovan Karadzic and General Ratko Mladic – in absentia, bei seinem eigenen Prozess am 19./20. November 1996, dann am 22. Mai 2000 im Prozess gegen General Radislav Krstic und schließlich als Zeuge der Anklage im Prozess gegen Präsident Slobodan Milosevic am 25. August 2003.

Erdemovic behauptete, die Hinrichtung der 1200 habe nur 5 Stunden gedauert. Sie seien jeweils in Zehnergruppen von Bussen geholt, 100 bis 200 Meter geführt und dann von einem Erschießungskommando getötet worden. Nach Erdemovics Beschreibung des jeweiligen Vorgangs, der, wenn er sehr schnell ablief jeweils 10 Minuten in Anspruch genommen hätte, würde eine simple Rechnung ergeben, dass die Hinrichtung von 1200 Menschen nicht 5 sondern 20 Stunden gedauert hätte. Nach der Version von Erdemovic hätte jeder Vorgang aber nur 2,5 Minuten dauern dürfen. Weder die Anklage noch der Richter waren daran interessiert hier nachzuhaken. Hinzu kommt, dass Erdemovic behauptete, die Leichen seien am Ort der Hinrichtung begraben worden. In der Branjevo Farm wurden aber nur 153 Leichen exhumiert. Das wäre natürlich ein gravierendes Kriegsverbrechen, aber es würde nicht ausreichen um die serbische Führung des „Völkermords“ zu bezichtigen.

Der langjährige Beobachter des Haager Tribunals, Germinal ?ivikov, gibt einen Einblick in die wirkliche Rolle, die Erdemovic spielt. Erdemovic gab dem Tribunal die Namen von neun anderen Personen, deren Rolle als Kommandeur oder Teilnehmer an den Hinrichtungen er andeute. Seine Aussage diente den Strafverfolgern ebenso als Grundlage, um die serbische Führung– nicht nur in Bosnien sondern auch in Serbien – zu beschuldigen, sie hätten das Massaker von Srebrenica als Teil eines „Völkermord"-Feldzugs angeordnet. 

Der Prozess gegen Erdemovic beruhte auf “Plea-Bargain”, einer ganz offiziellen Methode von Erpressung, die in 90 Prozent der Fälle, die in den USA vor Gericht kommen und auch in europäischen Staaten immer häufiger angewendet wird. Plea Bargain findet außerhalb des Gerichtssaales statt. Dem Angeklagten wird ein Handel angeboten: Milde Strafe gegen ein Schuldbekenntnis zu weniger schweren Anklagepunkten. Das erspart der Anklage die Beweisführung, dass ein Verbrechen stattgefunden hat und dass der Angeklagte persönlich darin verwickelt war. Wenn ein Angeklagter aber auf seiner Unschuld in allen Anklagepunkten und auf seinem Recht auf einen fairen Prozess besteht und er wird dann dennoch für schuldig erklärt, wird er die höchstmögliche Strafe erhalten, da er dem „Staat die Kosten eines Prozesses nicht erspart hat“. 

Die US-amerikanische Autorin Diana Johnstone schrieb, die Verurteilung von Erdemovic wurde “als Präzedenzfall für die Einführung einer globalen Justiz gefeiert. Sein Fall ist für das Tribunal von hoher Bedeutung, da sein Eingeständnis, an einer Hinrichtung von mehr als Tausend Muslimen, nach der Einnahme Srebrenicas durch die Serben, teilgenommen zu haben, als wichtigster Beweis für das ‚Hauptereignis’ des Tribunals gilt, dem noch ausstehenden Prozess gegen den bosnisch-serbischen Führer Radovan Karadzic und gegen General Ratko Mladic."

Es gibt aber einen Haken: “(…) da er die Verbrechen zugegeben hat, gab es keinen formalen Prozess und es wurden keine Beweismittel vorgelegt, die seine Geschichte bestätigen. Wie dem auch sei, als ‚Zeugen der Anklage’ würde ihn weder der zufriedene Ankläger noch der entgegenkommenden Verteidiger in ein scharfes Kreuzverhör verwickeln, um die Zahlendiskrepanz aufzuklären zwischen den 1200 Muslimen, an deren Hinrichtung auf einer Farm in der Nähe von Pilica er nach eigener Aussage teilgenommen hat und den 150 bis 200 Leichen, die vom gerichtsmedizinischem Team tatsächlich dort gefunden wurden."

Von den neun angeblichen Komplizen in dem Massaker wurde kein einziger angeklagt ja nicht einmal gesucht. In der ersten Sitzung des Plea-Bargain Verfahrens gegen Erdemovic erhielt der Vorsitzende Richter Claude Jorda keine Hinweise auf weitere Anklagen im Zusammenhang mit den Massenhinrichtungen. Er zeigte sich erstaunt, dass die Ankläger keine weiteren Zeugen aufrufen und auch nicht auf eine Auslieferung der anderen namentlich bekannten Mitglieder des Hinrichtungskommandos von Pilica drängen. Gibt es keine einzige Anklage gegen jemanden außer Erdemovic? fragte Claude Jorda. Salomonisch die Antwort von Ankläger Marc Harmon: das Gericht müsse das "perspektivisch sehen". Im Übrigen habe man durchaus vor, andere Anklagen in dieser Sache zu erheben – nur vertrage das keine öffentliche Erörterung.

Im Gegenteil, der angebliche Befehlshaber des Kommandos, Milorad Pelemis, lebt offensichtlich sorglos in Belgrad und gibt von Zeit zu Zeit Interviews für serbische und US-amerikanische Zeitungen. Ein weiterer angeblicher Mittäter, Marko Boskic, wurde in den USA in der Nähe von Boston Massachusetts entdeckt, wo er als Einwanderer lebt. Er wurde verhaftet und Anfang August 2004 angeklagt wegen falscher Angaben um sich die Einreise in die USA zu erschleichen. Am 23. August 2004 hatte das Haager Tribunal den US Behörden bereits mitgeteilt, dass es kein Interesse an seiner Auslieferung habe. "Wir haben nur ein beschränktes Mandat und beschränkte Ressourcen", erklärte Carla Del Pontes Berater Anton Nikiforov. "Man wird Boskic nicht anklagen, den man muss sich auf die führenden Figuren konzentrieren." Das ist schon eine sehr merkwürdige Begründung in einem Fall, der als das größte und abscheulichste Verbrechen in Europa seit Ende des zweiten Weltkrieges gilt. Könnte es sein, dass das Haager Tribunal Angst davor hatte, widersprüchliche Zeugenaussagen klären zu müssen, da Boskic in seiner Befragung durch das FBI Erdemovic in einem zentralen Punkt widersprochen hatte, nämlich der Anzahl von Menschen, die an dem besagten Tag hingerichtet wurden? 

„Das wichtigste an der Zeugenaussage von Erdemovic – abgesehen vom Eingeständnis eines Massakers – ist seine Behauptung, dass er auf Befehl der bosnisch-serbischen Führung gehandelt habe. In allen Details zeigt Germinal ?ivikov auf, dass Erdemovic sich in seinen eigenen Aussagen über die Befehlsstruktur in seinem Zug widerspricht und die Unwahrheit sagt." Die Ankläger und Richter versuchten jedoch Erdemovics Version vom Geschehen in der Branjevo Farm als die einzig offizielle aufrechtzuerhalten, um damit anzudeuten, dass es sich nicht um eine isolierte sondern weit verbreitete Operation handelte. 

Das Kreuzverhör im Milosevic Prozess schaffte etwas Klarheit. “Während seines spannenden Kreuzverhörs von Erdemovic – spannend weil Richter Richard May ihn jedes Mal in seiner Befragung unterbrach, sobald er sich der Wahrheit näherte – sagte Milosevic, es gäbe in Serbien Berichte über eine herumstrolchende Einheit des französischen Geheimdienstes, die auf dem Territorium des früheren Jugoslawien operierte und später in der Verschwörung , bekannt als „Operation Spinne“, verwickelt war, die seine Entmachtung zum Ziel hatte. Es wurde auch berichtet, dass sich diese Gruppe in Srebrenica aufgehalten habe. Es habe Hinweise gegeben, dass der Westen ein großes Verbrechen in Srebrenica ‘brauchte’. Und tatsächlich, gleich nachdem die Stadt gefallen war – und Dank vor allem des Drucks, den der französische Präsident Jacques Chirac in dieser Sache ausgeübt hatte – intervenierte die NATO und beendete den Bosnienkrieg." (Verweis auf Punkt 1, die erste Quelle.)

6. Die letzte Quelle der Legende über die Massenhinrichtungen ist die Verurteilung des bosnisch serbischen Generals Radislav Krstic im August 2001, sechs Jahre nachdem bosnisch serbische Truppen in Srebrenica einmarschierten und fünf Jahre nachdem das Haager Tribunal angefangen hatte unter jedem Maulwurfhügel in der Region nach Leichen zu suchen.

Die New York Times berichtete am 3. August 2001, General Krstic sei verurteilt worden wegen “Völkermords (…) aufgrund seiner Rolle in dem Massaker von 7000 Muslimen durch bosnische Serben in Srebrenica im Juli 1995. Es war das erste Urteil eines internationalen Gerichts über Völkermord in Europa.” Die NY Times verschwieg allerdings, dass sich General Krstic in der fraglichen Zeit gar nicht in Srebrenica aufgehalten hatte. Der Artikel gibt aber wichtige Informationen über die Beweislage, die zur Verurteilung des bosnisch-serbischen Generals führte. Der Artikel berichtet, dass “Ermittler des Tribunals 2028 Leichen aus Massengräbern in der Region exhumierten. 2500 weitere wurden geortet."

Das bedeutet aber, dass das Tribunal zum Zeitpunkt seines Urteils keine Beweise dafür hatte, dass das Verbrechen, für das es General Krstic verurteilte, nämlich die Massenerschießung von “mehr als 7000 Menschen” überhaupt begangen wurde. Die Medien und das Haager Tribunal stellten also die These auf, dass in einer Region, in der seit Jahren ein Bürgerkrieg wütete, nur Serben schossen und nur Muslime starben. Im Verlauf der Exhumierungen war das Tribunal weder daran interessiert die Identität der Leichen festzustellen, noch den Todeszeitpunkt oder die Ursache. Das Tribunal hatte nicht einmal Beweise, dass es mehr als 2028 Tote gab –ganz zu schweigen davon, wann und wie sie gestorben waren. Wie konnte es dann Krstic für den Tode von „mehr als 7000 Menschen“ verurteilen?

General Krstic wurde zu 46 Jahren Gefängnis verurteilt, eine Strafe 4,6 Mal höher als die gegen den Hitler Nachfolger Admiral Karl Doenitz (10 Jahre) und 2,3 mal höher als die Strafe gegen Albert Speer (20 Jahre), Hitlers Chefarchitekten.

Es gibt aber auch einen zweiten juristischen Aspekt, der eng mit der Resolution von Präsident Tadic und dem Appell der Intellektuellen verknüpft ist. Beide gehen von der Annahme aus, dass „das Massaker“ stattgefunden hat. Weder Jugoslawien noch Serbien hatten mit dem zu tun, was angeblich in Srebrenica, also in Bosnien passiert ist. Mit welchem Recht behaupten Präsident Tadic, das serbische Parlament oder nordamerikanische und europäische Intellektuelle, dass die bosnischen Serben schuldig sind?
Im September 2002, veröffentlichte das Dokumentationszentrum der bosnischen Republik Srpska seinen „Bericht über den Fall Srebrenica (Teil 1)“. Der Bericht stützt sich auf jahrelange Nachforschungen und Untersuchungen. Seine Schlussfolgerungen waren differenziert, trotz des enormen Drucks, den die US/europäische Kolonialverwaltung in der Person von Jeremy „Paddy“ Ashdown auf die bosnischen Serben ausübte. Unter diesem Druck wurde der Bericht dann allerdings aus dem Verkehr gezogen, weil er die Behauptungen des Haager Tribunals, der EU und der USA nicht bestätigte. Einige Kopien waren aber bereits in Zirkulation. Beide, die Tadic Resolution und der Appell der Intellektuellen ignorieren die Forschungsergebnisse der Republik Srpska.
Von Beginn an wurde klar, dass die Bürgerkriege, die Jugoslawien zerbrachen, gegen Serben gerichtet waren. Serben in den verschiedenen Republiken wurden angegriffen, weil sie Serben waren, egal ob sie nun in der kroatischen Krajina, in Bosnien, in der serbischen Provinz Kosovo oder im übrigen Serbien waren. „Ein Serbe ist eben ein Serbe ist ein Serbe“, in den Augen der Antiserben, egal was er tut oder denkt, wie tief er sich vor dem Westen bückt oder wie stolz er als Teil der Menschheit steht. Anti-Serben machen keinen Unterschied zwischen einem Marko oder Radovan Karadzic.
Srebrenica war wichtig, damit Serbien die Republik Srpska in den Dayton Verhandlungen vertrat. Da die Führer der Republik Srpska, Karadzic and Mladic, der Massenhinrichtungen in Srebrenica beschuldigt wurden und gegen sie ein internationaler Haftbefehl lief, verhandelte an ihrer Stelle der Präsident Serbiens Slobodan Milosevic. „Ein Serbe ist eben ein Serbe ist ein Serbe…“
Die Geschichte wird entscheiden, ob es ein politischer Fehler war, der dazu führte, dass die Angelegenheiten und das Schicksal der bosnischen Serben mit Serbien verbunden wurden. Es diente auf jedem Fall dem strategischen Ziel, in der öffentlichen Meinung alle Serben für das verantwortlich zu machen, was irgendeine Serbe (Schlechtes) tut.
Seit 15 Jahren versucht das Haager Tribunal serbischen Angeklagten Massenexekutionen anzuhängen – aber nur mit wenig oder keinem Erfolg. Sie setzten deshalb die Regierung Serbiens unter Druck, ein Kriegsverbrechen zuzugeben, mit dem sie nichts zu tun hatte. „Ein Serbe ist eben ein Serbe ist ein Serbe…“
Vor allem im deutschsprachigen Raum gibt es politische Kräfte, die sich an „den Serben“ rächen möchten, nicht nur weil sich diese im Laufe der Geschichte immer teutonischen Eroberungen widersetzt haben und im ersten und zweiten Weltkrieg zu den Siegern gehörten, sondern auch weil von den Serben die Initiative ausgegangen war, die Südslawen über religiöse Grenzen hinweg in einem Jugo-Slawien zu vereinen.
Die Bundesrepublik Deutschland wollte ihr ex-Nazi Stigma loswerden, indem sie für die öffentliche Meinung eine neue Gruppe schuf, der sie das Stigma „schlimmer als die Nazis“ anheften konnte. Seit 15 Jahren versuchen einige dieser Kräfte, vor allem Politiker und Medien, Serben als „Aussätzige“ abzustempeln, nicht nur Serben aus Bosnien und Serbien, sondern Serben ganz allgemein. Eine serbische „Schuld“ soll die „deutsche Schuld“, die im öffentlichen Gedächtnis vom Zweiten Weltkrieg herrührt, ersetzen.
Das ist aber nur zu erreichen, wenn deutsche Kriegsverbrechen verharmlost werden. Serben wurden beschuldigt, 8000 Menschen hingerichtet zu haben. Deutsche Politiker verglichen dies mit Auschwitz. Im Mai 1999 verurteilte ein deutsches Gericht den Gestapoknecht Alfons Götzfrid zu 10 Jahren auf Bewährung wegen „Mord-Komplizenschaft“ an 17.000 Juden. Im gleichen Monat bestätigte das oberste deutsche Bundesgericht die Verurteilung des bosnischen Serben Nikola Jorgic zu 13 Jahren Gefängnis wegen „Völkermord“ an 30 bosnischen Muslimen. Warum gibt es keinen Aufschrei gegen diesen Geschichtsrevisionismus? Warum nimmt die serbische Regierung daran teil?
Die anti-serbische Propaganda hatte weder ihren Ursprung in den USA noch diente sie strategischen US-Interessen, obwohl sie in den USA sehr weit verbreitet ist. US-Amerikaner wie auch West-Europäer wurden übertölpelt. Wer in den USA weiß denn wer die Tschetniks, Handschar, Ustaschi oder die Skandebeg Division waren? 
Das deutsche völkische "Blut und Boden" Konzept von Nation und nationaler Einheit widerspricht der multi-ethnischen Republik. In der Nachkriegsperiode (1945 bis 1990) schien die BRD kosmopolitisch zu werden, außenpolitisch hielt sie sich zurück. Mit dem Anschluss der DDR aber witterten einige herrschende Kräfte in der BRD die Chance, den alten Status Deutschlands als eine europäische Führungsmacht und deshalb auch Weltmacht wieder zu erlangen und Bedingungen und Regeln zu diktieren. Deutsche Europa-Politik schließt Deutschtumspolitik ein, d.h. die Konsolidierung von deutschsprachigen Regionen überall in Europa bei gleichzeitigem Schüren von ethnischer Zwietracht und Unterstützung von sezessionistischen Bestrebungen ethnischer Minderheiten in anderen Ländern. 
Während des 6.Fürstenfeldbrucker Symposiums für Führungskräfte aus Bundeswehr und Wirtschaft am 23. und 24. September 1991, erklärte der frühere Verteidigungsminister Rupert Scholz (Verfassungsrechtexperte und früherer Rechtspolitischer Sprecher der CDU), warum Deutschland die Auflösung Jugoslawiens fördern und die Sezession der jugoslawischen Republiken Slowenien und Kroatien anerkennen sollte. 
"(...) Dieser Jugoslawienkonflikt [hat] unbestreitbar fundamentale, gesamteuropäische Bedeutung.(...) Wir glauben, dass wir in der Überwindung des Ost-West-Gegensatzes sowie mit der Überwindung der deutschen Teilung sozusagen die wichtigsten Folgen des zweiten Weltkrieges überwunden und bewältigt hätten. (...) [A]ber in anderen Bereichen sind wir heute damit befasst, noch die Folgen des ersten Weltkrieges zu bewältigen. Jugoslawien ist als eine Folge des ersten Weltkrieges eine sehr künstliche, mit dem Selbstbestimmungsgedanken nie vereinbar gewesene Konstruktion. (...) Das bedeutet in der Konsequenz, dass meines Erachtens Kroatien und Slowenien völkerrechtlich unmittelbar anerkannt werden müssen. (...) Wenn eine solche Anerkennung erfolgt ist, dann handelt es sich im Jugoslawienkonflikt nicht mehr um ein innenpolitisches Problem Jugoslawiens, in das international nicht interveniert werden dürfe.(...)."
Wenn man Richtung Den Haag blickt, kann man verstehen warum der Vorsitzende des Nationalen Rats für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal, Rasim Ljajic, die Resolution der Regierung unterstützt.
Das Haager Tribunal hat seine ganze Reputation auf der These aufgebaut, dass Serben – ganz egal welche Serben – Völkermord in Bosnien verübt haben. Srebrenica sei der „Beweis“. Da das Mandat des Haager Tribunals seinem Ende zugeht, würde es wohl gerne mit großem Getöse seine Türen schließen. Diese Möglichkeit wurde ihm auf einem silbernen Tablett geliefert, als Dr. Radovan Karadzic gekidnappt und ihm ausgeliefert wurde. 
Während der fast 15 Jahre, die seit Srebrenica vergangen sind, hat es das Haager Tribunal nicht geschafft genug Beweise zu sammeln, weder für den Vorwurf des Völkermords – unter der UNO Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermords – noch für die Behauptung, in Srebrenica habe eine Massenhinrichtung von bis zu 8.000 Menschen stattgefunden. Deshalb übt es Druck auf die serbische Regierung aus, ein öffentliches Mea Culpa zu erklären. Als Gegenleistung für die „Kooperation“ würde eine Mitgliedschaft Serbiens in der EU und/oder NATO „in Erwägung“ gezogen werden. Es gibt nur einen Haken: wenn diese Erklärung abgegeben ist, kann sie nicht mehr zurückgenommen werden und die nebulösen Versprechen, die der Regierung in Belgrad gegeben werden, sind eben nur Versprechen und nichts Konkretes.
Dies alles bringt uns zu einem letzten sehr unglücklichen Aspekt des Appells der Intellektuellen. Viele von den Unterzeichnern sind seit vielen Jahren aktiv für Gerechtigkeit im Balkan; einige von ihnen gehören zu den Kritikern der Inquisitionen, die in den beiden Ad-hoc Tribunalen in Den Haag und Arusha stattfinden und die jedem Recht Hohn sprechen. Einige sind Autoren, die heftigen Angriffen und Verleumdungskampagnen ausgesetzt waren, weil sie die offizielle Srebrenica Version in Frage stellten.
Es ist nur logisch, dass sie als erste erkannten, welche langfristige Gefahr von der Tadic Resolution ausgeht. Leider haben sie übersehen, dass der zweite Absatz in ihrem Appell einen historischen Fehler beinhaltet. Ihre Unterschrift  unter einem Appell, der unmissverständlich erklärt, dass eine Massenhinrichtung in Srebrenica stattgefunden hat, ist ein Rückschlag für ihre eigene langjährige Arbeit.
Der Appell weist in seinem dritten Absatz dann allerdings auf die Skepsis hin: „Noch wichtiger aber ist, dass noch nicht geklärt ist, was in Srebrenica im Juli 1995 wirklich passierte und wer dahinter stand. Die geltende Version des Geschehens, die auf Kriegspropaganda und übertriebene Medienberichte beruht, wird allmählich obsolet, da sie von kritischen Denkern im Westen ernsthaft hinterfragt und neu bewertet wird. Es gibt immer noch keinen Zugang zu entsprechend zuverlässigen Informationen über das Geschehen und sie müssen noch recherchiert werden. Aber ohne sie können keine verantwortungsvollen Schlussfolgerungen über die Art und das Ausmaß des Srebrenica Massakers gezogen werden.“
Es wäre angebracht gewesen, diese Skepsis im gesamten Appell beizubehalten.

Siehe auch die ausführliche (englische) Studie über die Widersprüche in den öffentlich zugänglichen Informationen :"The Srebrenica Massacre": A Hoax? URL: http://www.ocf.berkeley.edu/~bip/docs/kosovo_polje/srebrenica_hoax.html und die kürzere (deutsche) Zusammenfassung http://www.arbeiterfotografie.de/srebrenica/index-srebrenica-0004.html

 (c) Andreas Hauß, August 2008
http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html

Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.