Libyen

La Belle, bulgarische Krankenschwestern, Lockerbie 

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mehr zur Vorgeschichte unter 

arabischerevolution.html

  




"taz: Herr Ströbele, wenn Libyen jetzt eine Demokratie wird - war es dann richtig, dass Deutschland sich aus dem Einsatz herausgehalten hat?"

Deutscher Qualitätsjournalismus  in der taz. Da hätte Frau Winkelmann auch nach  der Schlimmität  deutscher  Frauenpolitik angesichts der kommenden Quadratur des Weltkreises fragen können.  Oder ob Sülze mit  Pfefferminze besser schmeckt, wenn  die USA jetzt  Venezuela beitreten. Tat sie aber nicht. Sie hat ernsthaft gefragt. Und typische Ströbele-Absonderungen erhalten.

Brigitte Queck:

"Die USA hasste Gaddafi dafür:

1.dass er maßgebend hinter der Islamic Banking stand, die Afrika vom IWF und anderen von Washington dominierten Banken unabhängig machen sollte und dass er den Plan einer eigenen afrikanischen Währung (Gold-Dinar ) verfolgte;
2.dass er ein Wasserfördersystem für die unter der libyschen Wüste lagernden gewaltigen Süßwasserreserven (Man-Made-River-Project) nicht nur zur Wasserversorgung und Bodenfruchtbarmachung ganz Libyens, sondern auch anderer Länder Afrikas aufbauen ließ, die ganz Afrika unabhängig vom US-Weizenimport und damit auch politisch unabhängig vom Einfluss der USA bei UNO-Abstimmungen
gemacht hätte;
3.dass es unter Gaddafis Führung für die libysche Bevölkerung eine kostenlose Gesundheitsversorgung, freie Ausbildung, kostenlose Wohnungen, eine Rentensystem mit höheren durchschnittlichen Realrenten als in den USA, eine vorbildliche Förderung der Landwirtschaft und vieles andere mehr an Wohltaten für die Volksmassen gab, was ja nicht nur Vorbildwirkung für den ganzen Kontinent Afrika hatte, sondern auf die ganze Welt !!

Der Libyenkrieg dient dazu das alles abzuschaffen und die Gewinne zur Erzielung von Maximalprofiten für die großen anglo-amerikanischen Energiekonzerne, zur weiteren Mega-Bereicherung der Finanzoligarchen und auch zur Stabilisierung des US-Dollars einzusetzen !!"

Thomas Immanuel Steinberg

Libyen und die Kasseler Ratschläger

Wieviele Menschenleben darf ein Nato-Krieg kosten?

Regiefehler: so wie Griechenland alle zwei Wochen gerettet wird, werden auch Tripolis erobert und die Gaddafi-Söhne verhaftet. So schmissige Kriegspropaganda kann einen manchmal auch wirklich fortreißen, da zuckt es in den beinen, und schwupps, wird  das eigene Zeug geglaubt .... Strauss-Kahn scheint auch nicht mehr ganz so schuldig zu sein wie Kachelmann, obwohl der - jedenfalls haben wir jetzt wieder Sommer.

Noch ein Libyen-Schenkelklopfer von Herrn Avenarius:


"Auf dem Weg zu einem Libyen ohne Gaddafi mögen die Aufständischen fremde Hilfe angenommen haben. Am Ziel angekommen, entscheiden sie selbst über ihre Zukunft."

So wie in Jugoslawien, wo der Durchschnittsverdienst des Otto-Normalbürgers auf ein Zehntel  dessen fiel, was vor dem NATO-Krieg üblich war - und das  bezieht sich auf den Durchschnitt. Die Einkommensverteilung allerdings änderte sich auch.  Ob sich im UN-SR allerdings jetzt für die Einrichtung eines weiteren Camp Bindsteel eine  Resolution herstellen läßt, darf man getrost bezweifeln.

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Die NATO - sie geht sehr sorgsam vor (Fotostrecke)

"Auch Khaled al-Ghrari, der Vater, stirbt bei dem Angriff. "Die Nato bedauert den Verlust unschuldiger Menschenleben und sie geht sehr sorgsam vor im Kampf gegen ein Regime, das entschlossen ist, Gewalt gegen seine eigenen Bürger anzuwenden", teilte die Nato mit ."
Man stelle sich nur einmal vor, die NATO ginge nicht sorgsam vor  beim Verlustieren von Menschenleben, sondern ebenso sorglos wie  Gaddafi gegen seine "eigenen" Bürger. Die NATO bombardiert nur fremde Bürger, sorgfältig. Und sie bedauert das auch, dauer, dauer. Die NATO (frau NATO) hat nämlich Gefühle, tiefe Emotionen. Die deutschen Luftwaffenoffiziere heulen sich jedesmal die Augen aus bei der Zielleitplanung.
Gelegentlich soll auch ein leichtes, wenngleich auch zynisches Lächeln die Münder der Propagandaschreiber umzucken, wenn sie ihren Kriegssprech absondern.

GSG-9 in Libyen

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Libyen und die IV.Internationale ....

... wie sie leibt und lebt

„Es handelt sich um einen Prozess der permanenten Revolution, der die soziale und demokratische Dimension wie auch die Ebene der nationalen Souveränität miteinander verbindet und der sich international ausweitet.“ So die Verfasser des Beitrages  „Tunesien, Ägypten:
Ein revolutionärer Prozess von weltweiter Bedeutung“


Und wenn die IV. Internationale nun endlich wieder einmal die Gelegenheit hat, die permanente Revolution auszurufen, dann geht es nun wirklich nicht an, dass der Halbgenosse Chavez mit einem Vermittlungsplan unter Zustimmung von ALBA daher kommt und diese möglicherweise letzte Chance sabotiert. Chavez begreift einfach nicht, dass in solchen revolutionären Zeiten Opfer gebracht werden müssen:

„Es ist die Sache des libyschen Volkes, das mit der Aktion begonnen hat, sie zu vollenden, mit Unterstützung der Völker der Region, und alle fortschrittlichen Kräfte auf internationaler Ebene müssen mit ihrer Solidarität und ihrer Unterstützung dazu beitragen. Von daher sind wir ganz und gar nicht einer Meinung mit den Stellungnahmen von Hugo Chávez, Daniel Ortega und Fidel Castro. Fidel Castro hat eine drohende Intervention des nordamerikanischen Imperialismus angeprangert, anstatt den Kampf des libyschen Volks zu unterstützen. Hugo Chávez hat seine Unterstützung für den Diktator Gaddafi wiederholt. Diese Stellungnahmen sind für die revolutionären, fortschrittlichen und antiimperialistischen Kräfte der ganzen Welt inakzeptabel. Man leistet keine Opposition gegen den Imperialismus, indem man Diktatoren unterstützt, die ihre Völker massakrieren, welche sich zur Revolution erhoben haben.“ („Für die libysche Revolution! Gaddafi verschwinde!”)

Schließlich könnte eine erfolgreiche Vermittlung ja zum Ende des Blutvergießens führen und so die permanente Revolution als Ausgeburt von Allmachtsphantasien entlarven. Und schließlich: Wir, die trotzkistischen Sesselfurzer müssen die Opfer ja nicht bringen, gell?     



Beide Artikel unter „IV. internationale“

http://www.islinke.de/


Ach ja, noch eine Kleinigkeit: „Die Dynamik dieser Revolutionen ermutigt auch die Kämpfe gegen die Diktaturen im Iran und in China.“

Wir haben  es seit langem geahnt: die trotzkistische IV. Internationale ist eine Vorfeldorganisation der britischen und US-Außenpolitik. Herzlichen Glückwunsch

wünscht  der Verfasser : Jochen Scholz

mehr Trotzki

mehr sog. "arabische Revolution" 2011

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Libyen
 in den Worten der letzen deutschen Journalistin, die das Land verließ (O-Ton,  nur etwas gegen den Strich gelesen):

"Ich möchte vielleicht aber lieber noch mal dazu was sagen, was jetzt für die Allgemeinbevölkerung die Zuwendungen bedeuten.

Armbrüster: Möglichst kurz, Frau Riedle.

Riedle: Ja. Das sind vor allem günstige Häuser, günstige Grundnahrungsmittel, günstiges Benzin und Staatsjobs, die keiner braucht und wo man auch nicht unbedingt arbeiten muss, aber wo man sozusagen einen Minimumlohn dafür kriegt
."
Schlimm, ein fürchterlicher Staat also.
"Ich will es mal so beschreiben: In den Nachbarländern, Tunesien und Ägypten etwa, herrschte ja eine extreme Armut teilweise. So was gibt es in Libyen oder gab es bisher nicht. Es gab keine Bettler auf Libyens Straßen. Es gibt niemand, der nicht wirklich durchkommen würde. Es gibt Leute, die natürlich am Existenzminimum sich bewegen, aber darunter nun nicht."

Ei der Daus.  Keine Bettler? Dann hat das Land doch keinen Flair - wo bleibt da die arabische, die orientalische Atmosphäre?  Immerhin gibt es ordentlich Repression, aber gegen wen z.B.?

"Riedle: Na ja, diese Bewegung, die gibt es eigentlich erst seit den letzten Tagen. Die gab es nicht wirklich bis zum Ende letzter Woche. Es gab wie gesagt diese Stämme im Osten, die sehr mächtig sind. Da gibt es diverse, sehr mächtige und sehr kriegerische Stämme auch, die sich schon sehr, sehr lange immer gegen das Regime so halbwegs im beschränktesten möglichen Rahmen aufgelehnt haben und sich eben immer wieder ein paar Scharmützel geliefert haben über viele Jahre und die selber sehr gerne endlich diesen Gaddafi weg gehabt hätten, einfach weil sie selber gerne mal an die Macht kommen würden. Von Demokratiebewegung kann man bei denen ganz bestimmt nicht sprechen, weil wie gesagt, das sind machtbewusste Stämme, die haben andere Interessen als Demokratie, die wissen wahrscheinlich gar nicht so richtig, was das bedeuten würde."

Eine  demokratische  Revolution ohne Demokraten.  Aber die Bösen, die Schlimmen, die gibt es:

"Riedle: Ich war witzigerweise beim Protestzug oder bei einer großen Protestveranstaltung, die sich dann tatsächlich den ganzen Tag und bis spät in die Nacht hinzog, in Tripolis für Gaddafi.

Armbrüster: Für Gaddafi?

Riedle: Für Gaddafi, ja, ja."

Wie unangenehm, es ist Armbruster und  Riedle anzuhören, um wieviel lieber sie i von einer Millionendemo gegen das Regime berichtet hätten. Und jetzt der Gau:

"Diese Demonstration in Tripolis, die hat dann tatsächlich stattgefunden, an der habe ich auch teilgenommen. Da waren die Leute extrem fröhlich. Das war schon fast so eine Art hysterische Fröhlichkeit. Wie gesagt, das ging bis in die Nacht. Die Atmosphäre war eher so wie bei einem gewonnenen Fußball-Weltmeisterschaftsendspiel."

Also besoffen. Oder sonstwie high und nicht zurechnungsfähig. Das wissen wir, weil wir so gut informiert sind  durch unsere unparteiischen Medien und Journlisten. Oder?

"Wir wollten ursprünglich einfach ein Länderporträt von Libyen erarbeiten, ein ausführliches, weil so sehr wenig bekannt ist darüber, was im Land selber in den letzten Jahren los war."

Nur so zur info: drei Viertel des libyschen Erdöls geht  in die EU - wieder. Es gab mal Zeiten, in denen Deutschland zu einem Drittel libysches Erdöl kaufte (im Jahre 2010 auch schon wieder 7,3 Millionen Tonnen - wichtigster Lieferant).  Dann wurde  Gaddafi geächtet, die deutschen Firmen flogen aus dem Geschäft - andernfalls  hätten sie Sanktionen seitens der USA  erlebt.  Gaddafi kaufte sich "frei", schützte  die freie, die gute, die westliche Welt vor Terroristen, Flüchtlingen und anderem Gelichter und machte zunächst und zuerst  gleich wieder Geschäfte mit - den USA. Die Lage entspannte sich weiter, normalisierte sich, EU-Firmen kamen wieder ins Geschäft bis hin zur oben erwähnten  Liefersituation.
Wo soll das nur enden?  Desertec-Strom aus der Sahara, Mittelmeerunion ...
Zum Glück für die US-Interessen gibt es auch in Libyen  die bewährten "Stämme" für das Konzept "divide et impera" ("Teile und herrsche!").  Gute alte römische imperiale Tradition.
Wer flieht derzeit? Libyer?Nein. Es sind die 1,5 Millionen ägyptischen Gastarbeiter, die Türken, Chinesen und Bangladeshis. Und von wo fliehen sie? Durchaus aus  eben den "Stammesgebieten" im Osten, wo die Aufständischen schon längst auf den  erbeuteten Panzern herumfahren, gr ein neues Emirat ausgerufen wurde usw. - wo nur eben statt gaddafi nun wahrlich nicht Friede und Zufriedenheit herrschen, sondern wo untereinander um die Pfründe gerungen wird. Stand:23.2.


CIA in arabischen Staaten - ein Schlaglicht
Die sog. "arabische Revolution" 2011

P.S. Für Dumpfbacken, die sich auf diese Seite verirrt haben:  Sie haben hier kein Wort gelesen, das  sich für Despoten, durchgeknallte Potentaten, für ihre geheimdienste, Spitzel- und Foltersysteme, für  Waffenverkäufe an diese Leute usw. ausspricht. Das war schon damals bei Saddam Husssein so. Und es bleibt auch so. MAI zeigt "einfach nur" auf, dass der medienhype um "Demokratie" und "Volksrevolution"  mehr oder minder bewußt die Strukturen verdeckt, um die es eigentlich geht.  Jahre später sieht man dann bei den "Farbenrevolutionen" oder "Befreiungskriegen" der USA, dass  die Potentaten nur ausgetauscht wurden. Und dass neben  einigen Tausend Toten  weiter gefoltert und gemordet wird,  dass der Dollar regiert usw..

mehr sog. "arabische Revolution" 2011


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La Belle
"Aus den Akten der Stasi ergibt sich allerdings auch eine Verwicklung westlicher Geheimdienste, die bis heute unaufgeklärt ist. Demnach soll die CIA durch einen Doppelagenten ebenfalls über die Anschlagsvorbereitungen unterrichtet gewesen sein. 
...
Libyen hat seine Verwicklung in den Anschlag auf das "La Belle" niemals zugegeben. Es gibt allerdings ein indirektes Schuldeingeständnis. Im Jahr 2004 erklärte sich Tripolis bereit, 35 Millionen US-Dollar Entschädigung an die Opfer des Attentates zu zahlen."
Vgl. das libysche Verhalten im Falle Lockerbie.
Was macht man nicht alles, um endlich wieder Öl verkaufen zu können und von den Sanktionen erlöst zu werden ...
Nicht, daß wir prinzipiell ausschließen könnten, daß Staatschefs in Terrorakte verwickelt sein könnten, beispielsweise
Berlusconi. Bis 1981, als die Loge aufflog, das war ein Dreivierteljahr nach dem Bombenattentat von Bologna. Heute ist er der Premierminister Italiens. Mitglied der P2 mit der Nummer 1816 seit 1978.


#e zum Vergleich die Lumpereien des Großen Bruders im Lockerbie-Prozess:

"A general pattern of the trial consisted in the fact that virtually all people presented by the prosecution as key witnesses were proven to lack credibility to a very high extent, in certain cases even having openly lied to the Court."
"Proper judicial procedure is simply impossible if political interests and intelligence services - from whichever side - succeed in interfering in the actual conduct of a court. We should remember the wisdom of Immanuel Kant who - in his    treatise on eternal peace (Zum ewigen Frieden), elaborating on the essence of the rule of law - unambiguously stated that secrecy is never compatible with a republican  system determined by the rule of law. The purpose of intelligence services - from whichever side - lies in secret action and deception, not in the search for truth. Justice and the rule of law can never be achieved without transparency.

#e und nochmal Köchler ganz aktuell in BBC, 14.3.2002
Im Juni 2002 besuchte Nelson Mandela den Verurteilen in seinem schottischen Gefängnis, um sofort danach zu fordern:
erstens die Verlegung in ein muslimisches Gefängnis (der Mann kann weder Konversation, von Radio und TV und Gefängnisbücherei hat er nichts, Speisen usw.: alles unerträglich für einen Muslim) und
zweitens: Wiederaufnahme des Prozesses.
Mandela hatte als  Vermittler beim Zustandekommen des Prozesses gewirkt.
 #e noch ein Vergleich: das Berliner NATO-Tribunal  vgl. www.nato-tribunal.de
 # USA drohen mit Invasion in den Niederlanden  - die Holländer finden das nicht so toll - angesichts u.a. des Völkerrechts
 

   (c) Andreas Hauß, März 2007 +2011
http://www.medienanalyse-international.de/ueberblick.html

Im Übrigen bewundere ich Frau Klarsfeld.