Es sei klar und unmißverständlich gesagt:
der "Spiegel" sagt verschiedentlich nicht die Wahrheit. Neu: Wie mein Kollege Mathias
Bröckers berichtet, finden sich in den Prozessunterlagen des "Spiegel"
Belege für die schlampige journalistische Arbeit des "Spiegel". Es
geht um eine Anfrage bei der saudischen Botschaft in Berlin über die
Wahrheit einer Aussage. Nun stellt sich schon prinzipiell die Frage, warum
der "Spiegel" nicht einfach die Quelle der Information in unserem Buch
überprüft: ist es etwa die trotzkistisch-cineastische Liga Südkaliforniens
oder eine sogenannte "seriöse" Quelle? Ein weiterer Schritt wäre
dann, den Wahrheitsgehalt der Aussage in dieser seriösen Quelle zu
überprüfen. Dieser zweite Schritt ist zwar bei fehlendem Anlaß
unüblich, aber bei gutem Grund angezeigt. Das Resultat könnte
dann sein, dass wir uns zwar auf eine seriöse Quelle stützten,
aber sie hätten absichern müssen.
Nur - was ist die Wahrheit in der 9/11-Frage ? 1. Hauß/Bröckers haben nicht falsch zitiert
Aber der "Spiegel" kann, aufbauend auf der nun (!) widersprüchlichen Quellenlage bzgl. der Zitierung, Zweifel an der Redlichkeit investigativer Autoren säen. Ich nehme mir die Freiheit, Zweifel an der Seriosität der "Spiegel" - Methoden zu säen. Lesen Sie selbst und schauen Sie in die Quellen/Links:
Unwahrheit Nr. 1(Fotos vor dem 27.9.)
Beleg dafür: das Zitat auf S.61, mittlere Spalte, das nicht kommentiert, sondern in die "Spiegel"-Argumentation eingebettet wird. Es lautet: "Nein, Video- oder Fotoaufnahmen der Betreffenden hatten wir damals nicht."(S.61) Erinnern Sie sich: haben Sie etwa bis zum 27.9. ausharren müssen,
bis Sie Hijacker-Fotos in den Medien sehen konnten?
Definitiv unwichtig ist hier und jetzt erstmal, ob dies "offizielle" Fotos waren oder nicht, ob sie getauscht wurden oder nicht. Die "Spiegel"-Aussage, erst am 27.9. seien "offizielle" Fotos erschienen, ist unbestritten. Als Newsmaterial waren aber x Fotos - u.a. das bekannte von Atta - im Umlauf, und das lange vor dem 27.9.. Die Aussage des BBC-Spiegel-Tandems ist also FALSCH, und zwar wissentlich falsch. Was man gemeinhin als "Lüge" bezeichnet. Hinzu kommt der Fakt, den jeder in unserem Buch nachlesen kann, daß
sich Al-Omari nicht nur mit Namen, sondern auch mit Geburtsdatum identifiziert
fühlte (Bröckers/Hauß S. 32).
Somit steht der Leser vor der absurden Situation, dass der "Spiegel"
unsere Aussage unterstützt: >>Die waren es nicht, die leben ja
noch ...<<
Nur schloß sich bei uns an den haarklein recherchierten Teil der untoten Zombies an, bewiesen an den Bukharifällen und an den Larsons, daß die Passagierlisten des 11.9. (soweit vorhanden, die Originallisten fehlen bekanntlich) gefälscht sind.
Dazu (Identitäten) steht beim "Spiegel" - nichts. Und erst recht nichts zu der Frage, wer sie es denn dann waren, die es waren. Und wie das zu beweisen wäre. Warum jeglicher Beweis fehlt. WER
SIND DIE TÄTER DES 11.9. ( ein Frage, die man angesichts der Aussage
des FBI-Chefs doch wohl stellen muß ) - und wo sind dazu die "Spiegel"recherchen?
Warum sind die
9 Leichen aus der UAL93 und der AA77 nicht identifiziert? Das müßte
doch leicht möglich sein (wenn es die behaupteten Personen wären),
denn z.B. Jarrahs Personalausweis kam nur leicht angekokelt an die Öffentlichkeit,
sein eingeeister Körper müßte dann doch relativ gut erhalten
sein....
Spätestens seitdem sich Rumsfeld als Leichenbeschauer outete
und offizielle Totenscheine ausstellte, hat jeder Zweifel an der Identität
bzw. dem Vorhandensein von Attentätern am 11.9. zu unterbleiben. "Maybe
they're trying to let the world know that senior people are still alive
and well," Rumsfeld said, providing a guess as to why the tape was released
now. "Maybe they're still trying to pretend to the world that they're still
alive and well even though they're not.” http://www.cbsnews.com/stories/
Der Spiegel besorgt objektiv das Geschäft der Vertuscher. Gelegentliche
Kritik an der US-Regierung hat die Funktion, die angeschlagene Glaubwürdigkeit
der Spiegler zu kitten.
Unwahrheit Nr. 2 (Walid al-Schari/Sheri/Shri) Der Pilot bei der Air Maroc heisse al-Schri. "Was durchaus einen Unterschied macht" schreibt der "Spiegel" auf S. 62 . Nun, bei uns im Buch heißt die Attentäterperson Al-Scheri (das "Waleed" oder "Walid" als Vorname ist hier unbedeutend). Weil er so auch beim FBI heißt. Was machen wir nun mit dem "a" in der "Spiegel"-Version des Namens? Ist es ein Dritter? Eher wohl nicht - es ist eine andere Schreibweise einer echten Person. Auch hier wieder: welcher Schimäre sollen wir hinterherjagen? Dieselben, die den Unterschied in dem einen Buchstaben zum Merkmal schlechter Recherche bei uns aufbauen wollen, "schlampen" selber bei demselben Buchstaben. Oder schlampen sie nicht? ("ein Tippfehler, eine Verwechslung, tut uns leid ...") Ihre Aufgabe, werte "Spiegel"-Rechercheure: einigen Sie sich mit dem FBI auf EINE Schreibweise, ein Foto, ein Geburtsdatum, eine Mutter. Dann reden wir weiter - denn dann brauchen wir noch den Beweis, daß diese Person Täter am 11.9. war. Was gilt es zu beachten,wenn man recherchiert angesichts der -zig falschen Spuren, die das FBI legt und die auch Sie mit Ihrer Schreibweise legen? Waleed führt auf seinem Visaantrag
seinen Bruder Wail an. Den Paß hat er Anfang Oktober 2000 ausstellen
lassen, die Einreise, zusammen mit seinem Bruder
Wail, erfolgte laut Stempel am 24.Oktober 2000. Der
Boston
Globe hat die Lebensgeschichte der beiden. Sind es die beiden vom FBI
gemeinten? Denn im Gegensatz zur Aussage des Stern-Reporters war man in
der Familie nicht von der Täterschaft der Söhne überzeugt.
Was nur ein Aspekt ist. Der andere: ist der Sohn der Familie al-Sheri je
bei Air Maroc gewesen?
"One of the most common surnames on the F.B.I. list is Alshehri. But in English various members of the clan might spell it Alshahri or Alshehiri or Al-Shehri, entangling search efforts. Far more difficult is the fact that the country's huge tribes repeat the same names over and over again. Saudis use at least three names: their given name, their father's name, and their tribal name. Between the father's name and the tribal name, many also insert the name of a fourth, favored ancestor. But even brothers do not always choose the same name. To narrow the search to specific individuals, Saudi officials said they needed at least one and preferably two middle names. What they are given to work with now is a lot of Joe Smiths." Somit weiß es das FBI, die NYTimes und auch wir wissen es:
der Name allein genügt nicht. Da muß noch Geburtsdatum, -ort,
Foto, Beruf und dgl. hinzukommen. Und was kam schon damals laut NYTimers
hinzu?:
Embry Riddle und Saudi Arabian Airlines - derjenige mit diesen Zusatzinfos
ist es also nicht. "Alshehri
graduated in 1997 from Embry-Riddle Aeronautical University in Daytona
Beach, Fla., and had a commercial pilot's license", so lautete aber
mal die feste Erkenntnis, die mit der "offiziellen", "endgültigen"
Liste des FBI vom 27.9.2001 einherging.
"The confusion apparently stems from the fact that the F.B.I. is
matching the names on the passenger manifests to students who have trained
in flying."
"In the southern Saudi town of Khamis Mushait, however, there is an established businessman named Mohammed Al-Shehri who is missing 2 of his 11 sons. One of them is Waleed Mohammed Al-Shehri. Mr. Waleed, 21, was studying to be a teacher, while his brother Wail, 26, already had a degree in physical education and was teaching, their father told the Saudi newspaper Al- Watan. The older brother was suffering from psychological problems and kept seeking the help of clerics to perform a kind of religious exorcism to cure him, the father said. Both men disappeared in December while on a trip to seek yet more help and have not been heard from since. They had grown increasingly religious before their disappearance and spoke often about joining the fight in Chechnya, the paper quoted family friends as saying. Their pictures match those released by the F.B.I." a) wir haben hier die schriftliche Bestätigung, daß am
21.9.2001 der NYTimes Hijackerfotos vorlagen, die vom FBI stammten, und
"To try to eliminate confusion, Saudi officials said they had repeatedly asked for more information on the suspects, especially longer names, but they had yet to receive it. Plus, in a few cases it appears the hijackers resorted to outright deception. A passenger using the name Abdel Aziz Al-Omari and the birth date of December 24, 1972, is listed on the manifest of the flight that hit the towers first. But a man with the same name and birth date turned up alive in Riyadh, where he told the Al Sharq Al Awsat daily that he had studied electrical engineering at University of Denver. His passport was stolen there in 1995." Selbst die NYTimes realisiert jedoch: auch Fotos sind kein letztendlicher Beweis. Nur kann es damit nicht sein Bewenden haben. Nehmen wir den saudischen Vater, dessen Söhne fehlen. Da geht es ihm wie Attas Vater in Ägypten. Das ist ein schlappes Indiz dafür, dass "es diese zwei gewesen sein könnten". Nur wenn wir jede vermißte Person zum Mörder stempeln würden, hätten wir allein in Deutschland eine Menge überzähliger Mörder. Der Beweis und die Beweiskette müssen vom Mord ausgehen und nicht von den Angeklagten. Der umgekehrte Weg - siehe den Mordfall Lindh in Schweden - birgt tiefe, üble Fallen. Fazit:
Nochmal konkret zurück zu dem von der Air Maroc. Was sagte der
zu seiner "Identifizierung" in der Londoner Zeitung As-Sharq al-Avsat (ASAA)?
Der "Spiegel" fügt den vielen Varianten nun noch eine Namensvariante
hinzu.
Sie messen sich "Wahrheit" zu, die Spiegelleute, sie "lösen Rätsel", sie offenbaren "Fakten, die auf Verwechslung deuten". Wer wurde mit wem verwechselt, war es wirklich absichtslose Verwechslung, und wer ist es nun gewesen damals am 11.9.? Das Spielchen der CIA, Identitäten zu erschaffen, wird vom "Spiegel" weitergeführt.
Unwahrheit Nr. 3. (Al-Omari bzw al-Umari)
Im Spiegel auf S. 62. Dort "ermittelt" die siebenköpfige Detektei korrekt: "Bröckers und Hauß fiel sogar auf, daß das FBI zunächst einen falschen Vornamen an die Presse gegeben hatte." (es war etwas mehr dahinter: Abdulrahman war nachweislich wie ein Bukhari quicklebendig gewesen - und somit ging es nicht einfach nur um einen Vornamen, sondern um eine reale Person, die "es" nicht gewesen war). Soweit das Zuckerbrot, nun die Peitsche: "Fakten, die auf eine Verwechslung deuten - was den Verschwörungstheoretikern offenbar nicht plausibel schien." Nicht? Offenbar? Aus welchem Wort, welchem Satz ziehen die sieben Aufrechten diesen Schluß? Wir benannten den Fakt. Wir informieren daraufhin, dass nun ZWEI Abdulazize aufgeführt wurden, von denen einer sich im Fernsehen angeblich sowohl als radikal als auch als lebendig outete. Auch gibt es denjenigen, der sich im Telegraph-Interview als lebendig meldete und angab, sein Geburtsdatum habe ihn identifiziert. Und dann führen wir noch den Fakt der unterschiedlichen Geburtsdaten in der FBI-Fahndung zum Geburtsdatum im Visaantrag auf. Die potentielle Sammlung der al-Omaris wächst somit auf etwa fünf. Diese können aber auch nur eine Person sein. Oder zwei. Oder mehr. Nicht WIR produzieren verwirrende Daten. Wir führen sie auf, wir unterbreiten sie der Öffentlichkeit. Damit die sich ein Bild davon machen kann, wie klar oder unklar das FBI den 11.9. erforscht und seine Täter ermittelt hat.
Entscheiden Sie sich beim "Spiegel" doch bitte mal für einen
Al-Omari mit einem Foto, einem Geburtsdatum, einem Geburtsort und einer
Mutter, anstatt von der unwahren, nicht vorhandenen Klarheit EINER Identität
auszugehen..
"...was den Verschwörungstheoretikern offenbar nicht plausibel
schien." - eine muntere Lüge, da sich unsere Aussage auf mehr
als nur Abdulrahman und Abdulaziz bezieht. Und da es eine Wertung ist,
eine absichtslose Verwechslung anzunehmen. Bei den Identitätsproblemen
der Abdulaziz-Versionen, ja da erscheint es uns nicht mehr plausibel, dieses
Wechselspielchen mit Fotos und Geburtsdaten.
Ach ja, wenn Sie schon dabei sind: erklären Sie doch zusätzlich
noch, weshalb das FBI
zunächst mit nur 18 Räubern ins Rennen ging. Warum hatte
man bei der AA77 den Piloten Hanjour vergessen - sie hatten doch immerhin
zwei davon ...:-))
Unwahrheit Nr. 4: auf S. 69 veröffentlicht der "Spiegel" wieder einmal das Portland Foto, das nichts beweist, nur Beweiskraft suggeriert. Es zeigt ja NICHT Atta beim Besteigen des Todesfliegers, sondern nur beim Einchecken in einen Zubringerflug. Nicht einmal sicher ist, ob es Atta und "Umari" (Al-Omari) sind. Wichtig ist: der "Spiegel" verwendet schon wieder das kastrierte Foto, bei dem der untere Bildrand abgeschnitten ist. Wir hatten in Buch und Webseite darauf hingewiesen, dass zwei unterschiedliche Zeiten auf dem Foto auf eine Fotobearbeitung schließen lassen (Welcher Art zu welchem Zweck sei einmal dahingestellt) - und dieser Widerspruch wird beim "Spiegel" nicht zugelassen, sondern weggeschnitten. Hier das Foto MIT dem unteren Bildrand: Die Liste der unwahren Aussagen läßt sich verlängern,
z.B.
hier, aber ist das nicht zuviel der Ehre?
weitere Methoden:
Methode Nr. 1 (Mischung) Prinzessin Diana, das Mondlandungsfoto, Kennedyattentat, der "Tourist Guy" auf dem WTC und die "Teufelsfratze" - alle diese "eyecatcher" durchziehen den Artikel zum 11.9. Wenn der Titel "Panoptikum des Absurden" heißt, lautet meine Frage: wer stellt das Panoptikum auf? Wer? Jeder sieht es: es ist der "Spiegel" selbst.. Wer ist der "bekannteste Anhänher" konspirologischen Schwachmatikertums, mit dem die 9/11-Bewegung verquirlt werden soll? Na? "Adolf Hitler" (S.64). Der wird immer wieder gern genommen für braune Soßen zum Eintunken. Die Juden ("wo waren die Juden", S. 69) fehlen dann auch nicht als Thema, und wenn Bröckers/Hauß die antisemitische Hetze selbst (B/H S. 174 ff) als solche entlarvten. Methode Nr. 2 (vorgebliche Wissenschaftlichkeit) Wozu das? Um sich Autorität auszuleihen.Wissenschaftlichkeit und Macht machen sich gut als Widerpart zu "Bröckers, Ex-Journalist der "taz", oder zu "sein Gesinnungsgenosse, der Ex-Minister Andreas von Bülow", "selbst ernannte Alternativ-Aufklärer" (S.61) ,einer "Welt aus den Fugen" (S.60). Wer fügt jetzt die leidende Welt wieder zusammen? - "Bundesanwalt Walter Hemberger war ratlos" (S. 59) - "der Historiker Dieter Groh" (S. 60) - "der amerikanische Politikwissenschaftler Michael Barkun" (S.60) - "der konservative US-Historiker Daniel Pipes" (S.62) - "Charles Ward, einst Assistent" (S.62) usw. Wo es nicht zu einer konkreten Person langt, reicht auch ein "so schätzen Wissenschaftler" (S.75). Jede der betreffenden Aussagen hätte auch von Erna Koslovsky von nebenan kommen können. Selbst "Spiegel" Rechercheure hätten sie treffen und sich mit einer Aussage schmücken dürfen. Wie gut jedoch, niedrigen Kreaturen wie Exministern hehre Lichtgestalten der Wissenschaft wie beispielsweise US-Historiker gegenüberstellen zu können. Demnächst nenne ich mich auch "der renommierte deutsche Historiker A.Hauß". Das einbedruckt und impressioniert. Methode Nr. 3 (Setzung dessen, was zu beweisen wäre, als feste Voraussetzung des Dialogs mit dem Leser) "Waren die Anschläge von New York und Washington die größte Terrortat der Geschichte - oder ein gewaltiges Komplott der Geheimdienste? Verschwörungstheoretiker landen mit ihren angeblichen Beweisen Bestseller, schon ein Fünftel der Deutschen glaubt ihren Halbwahrheiten....Mohammed Atta, der mit seinen Anschlägen am 11. September 2001 die Welt veränderte. " "angebliche Beweise" setzt voraus, wir hätten behauptet, Beweise
für ein "gewaltiges Komplott der Geheimdienste" vorgelegt zu haben,
sowie die Wertung, man wisse es besser. Und Atta war es. Ganz klar, Atta
veränderte die Welt.
Methode Nr. 4 (Ironisierung) Über die üblichen beleidigenden Floskeln hinaus wird Psychologie betrieben, die Sicht des wissenden, zurückhaltend lächelnden Analytikers gepflegt, der es mit Wahnideen von erwiesenen "Paranoikern" zu tun hat. Manchmal entgleist die Metapher: "Doch genau das hat er getan und damit jene wirren Argumente salonfähig gemacht, die renommierte Verlage in so genannten Sachbüchern seit Monaten mit aberwitzigem Erfolg unters Volk bringen. Deren Autoren argwöhnen ..." (S.59). Da wird sogar der Verkaufserfolg aberwitzig. Ein "aberwitzig" zu viel, liebe "Spiegel"-Journalisten. Es zeigt den Haß, die Agenda, die weit über eine sachliche themenorientierte Auseinandersetzung reicht. Methode Nr. 5 (Labelling) Wer die Macht der Begriffsprägung hat, hat meist gewonnen. Das Wort "Verschwörungstheoretiker", das uns als "label" (engl: Etikett,Schildchen) angeklebt wird, hat die Wirkung der Diffamierung und offenbart die Medienmacht. Wir selbst haben uns noch keinen prägenden Namen gegeben, in den USA steht zwar das Wort "9/11-skeptics", aber in Deutschland greift die Bezeichnung "Skeptiker" nicht so recht. Daß am 11.9. ein Verschwörungsplan umgesetzt wurde, ist dabei eigentlich unbestreitbar, außer man wollte von einem 4-fachen Verkehrsunfall ausgehen. Die Frage lautet nur "Verschwörung von wem"? Das eigentliche Label liegt somit im Wortbestandteil "-theoretiker". Als ob Theorien nichts mit Fakten zu tun hätten, wird es gleichgesetzt mit Phantastereien. Es dürfte zwar schwer fallen, Bröckers und Hauß eine Theorie nachzuweisen, und diese gar in dreivier Sätzen zu skizzieren, aber da das Label nicht eine Tatsache, sondern eine Wertung ausdrücken soll (durchgeknallte Phantasten), ist das egal. Das Label dient dem Schubladendenken in einer wohlgeordneten Welt, deren Ordnungsprinzipien allerdings nicht vom Leser, sondern weit lieber vom "Spiegel" gegeben werden sollen. Nebenbei bemerkt: ich versuche mich mit der Formel "das ehemalige
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" auch im Labelling. Aber die kleine Sottise
greift nicht. Mir fehlt die Marktmacht, die Grundlage der Methode 6 ist.
Was ich natürlich heftig bedaure.
Methode Nr. 6 (Wiederholung) Ich erspare mir, die Wiederholungen hier zu wiederholen. Die Häufungen bestimmter Wörter wie des o.a. "Verschwörungstheoretiker" sind Beleg genug. Jeder Lehrer weiß "Übung macht den Meister". Jeder Schüler weiß es durch das Vokabelpauken: es reicht nicht, einmal einfach etwas zu verstehen. Damit es "sitzt", muß wiederholt und gebimst werden, bis die Synapsen eingerastet sind. Der "Spiegel" versucht sich in Volks"belehrung". Methode Nr. 7 (Unterstellung, Popanzhauen) "die Mär von mindestens sech der angeblichen Entführer, die sich... angeblich quicklebendig meldeten" (S.60/61) Ein doppeltes "angeblich", und das in einer Mär. Wird uns hier unterstellt, wir hielten Tote für Zombies? Oder Lebende für Zombies? Oder was? Unsere aufmerksamkeitheischenden Worte "Die sechs lebenden Selbstmordattentäter" (B/H S.28) ist doch ein Widerspruch in sich, jedem Leser ist klar: die waren es nicht. Der "Spiegel" reitet nun auf der unklaren Formulierung weiter. Ein Popanz, der leicht zu hauen ist: er wurde von uns angeboten.
Methode Nr. 8 (das "ES") "Im Kern laufen ihre Analysen von "Ungereimtheiten" auf ein angeblich "überzeugendes Gegenmodell der Operation 9/11" hinaus. Der nahe liegende Schluss: ..."(S.59) Wo laufen sie denn? Ja wo laufen sie denn hin? Wo liegt er denn, der Schluß, wo hat er sich hingelegt? Das "ES" (Sigmund Freud hätte seine Freud daran) lugt immer dann als Subjekt des "Spiegel"-Weltgeistes hervor, wenn kein konkreter Paranoiker dingfest gemacht werden kann oder wenn es ("es!") zu einer auffälligen Häufung der Mischformel "Verschwörungstheoretiker" käme. So läßt sich verleumden, ohne belangbar zu sein, beleidigen, ohne dafür einstecken zu müssen, behaupten ohne belegen zu können. Das "ES" ist ein toller Kerl, hilfreich speziell für das Köcheln brauner Soßen. Konkret zu obigem Satz: ich habe kein Gegenmodell. Im Buch finden
sich drei alternative Denkmodelle voller Varianten, deutlich und bewußt
von der Faktenaufnahme getrennt, dem Leser nicht suggeriert, sondern hingeblättert
als Vorschläge. das "Gegenmodell" in den ""Gänsefüßchen
soll Zitat andeuten - auf Bröckers/Hauß trifft es nicht zu,
ist falsch, unterstellt, gelogen. "ES" als Personensurrogat im Subjekt
reißt sie fast raus, die "Spiegel"-Schreiber..
Methode Nr. 9 (Beweislastumkehr) Uralt: "sagen Sie mal, haben Sie gestern damit aufgehört, täglich Ihre Frau zu verprügeln?" So verfährt auch der "Spiegel": "Kein Problem, die Lösung der Autoren: das doppelte Attchen. "Die Anzeichen mehren sich also, dass es eventuell einen Doppelgänger Attas gab." Auch das: höchst ungenau, weil die Ursache für die Verwirrung ausgeblendet wird. Atta nannte sich in Deutschland Amir. Sein kompletter Name lautet: Mohammed Mohammed al-Amir Awad al-Sajjid Atta. In den Ermittlungsunterlagen tauchen verschiedene Schreibweisen und unterschiedliche Bestandteile dieses Namens auf. Das ist alles. " (S.68) Die US-Regierung behauptet, wer Attentäter am 11.9. gewesen sei. In jedem Rechtsstaat hat die Anklage die Beweislast. Was war davon zu sehen? Bzgl. Attas ein nebulöses Foto auf einem ganz anderen Flughafen. Wir weisen in unserem Buch auf glaubhafte Quellen hin, die Atta zur selben Zeit an zwei Orten gesehen haben - jeweils mehrere Menschen. Wir belegen, daß Atta an einem Tag gleich zwei Visa erhielt. Ist er zweifach eingereist? Am selben Tag? Usw. "Das ist alles"? Schreibweisen waren es nicht, die an einem Tag an unterschiedlichen Orten auftauchten oder doppelt einreisten. Sollen wir nun beweisen, wer mit welcher Schreibweise warum wo in Ermittlungsakten geführt wird? Wer muß EINE Täteridentität belegen? Unser Fakten, die Quellen dafür und die sich daraus ergebenden Fragen sind knallhart. Mit dem "Das ist alles" unterstreicht der "Spiegel" seine Unlust aufzuklären oder auch nur zu argumentieren. Methode Nr. 10 (Diffamierung) "Spiritus rector der selbst ernannten Alternativaufklärer in Deutschland ist Mathias Bröckers - ehemals Feuilleton-Chef der durchaus ernst zu nehmenden "Tageszeitung" ("taz"). Jahrelang hat der Spezialist für Cannabis die Welt mit Berichten und Büchern über die Wirkung des Hanfs beglückt. Jetzt fühlt er sich berufen ..."(S. 65) Den Titel Cannabis-Spezialist wollte sich das "Spiegel-Team" wohl selbst vorbehalten, als dieser Titel erschien: halt, nein, es war dieser: Methode Nr. 11 (Meinung statt Fakt) Wie in Diskussionen mit Menschen "von der Straße", also Leuten wie Du und ich, kommt eine Methode daher, die schwer als solche erkennbar ist. Sie sieht nicht wie eine Methode aus, sondern wie eine harmlose, gewissermaßen "ehrliche" Bitte, endlich mal "auf den Punkt zu kommen", "summa summarum" zu machen, ein Fazit zu ziehen, also wie eine Bitte, endliche (endlich !!!!) Klarheit in die vielen Details und Nebengedanken zu bringen. Und das will man doch wohl nicht verwehren. Oder? In der Tat ist es der übelste Fehler ungeübter Diskutanten, das nicht zu verwehren. Sich auf diese Ebene und sich rhetorisch auf diese Weise in Gefangenschaft zu begeben. Eingeleitet wird der Zirkustrick mit einem kumpelhaft wirkenden, Vertrauen suggerierenden " Nun sagen Sie doch mal , (Komma....)". "Nun ...doch mal" - eigentlich leicht zu erkennen, nicht wahr? Irrtum.
Es ist in einer hitzigen Diskussion nicht leicht.
Zweites Beispiel:
Inhaltlich dazu:
Ein drittes Pröbchen:
Fazit: Die Meinungsdiskussion lenkt bewußt von den Fakten ab. Sie ist die derzeit gebräuchlichste und wirksamste Methode, politische Gegner zu versenken und Volksverblödung zu betreiben. Und ein Gesamtfazit in Hinsicht auf die bushistische Verschwörungstheorie, was am 11.9. passiert sei: Kriegsanlaßlügen und -verbrechen sind normal. Sie sind kein neues und besonders perfides Mittel der Volksverblödung. Alexander Bahar vergleicht die Lügen um den 11.9. mit den Lügen rund um den Reichstagsbrand. Nur ist im 21. Jahrhundert nicht mehr davon auszugehen, daß die Internettis Jahrzehnte auf die Aufklärung warten. Meinungsmonopol und Marktführerschaft etablierter Medien sind im Sinkflug, die Rundablage "P" wird immer voller. Kein Wunder, daß unter der Gürtellinie gekämpft wird. Es geht ums Ganze. |