Rund um den Unterhosenbomber entstand die Norwendigkeit, auch auf die sog. linke" Presse einzugehen, die den Vorfall zögerlich und dann teils grottenfalsch kommentierte. Wie immer: das Aktuellste steht zuoberst.
vgl. auch
Die "Junge Welt" spaltet sich(am 4.1.2010) in zwei "Junge Welten"
anhand des angeblichen Attentats auf dem Flug nach Detroit. Einerseits
haben wir den Artikel
Rainer Rupps, der sich zwar ein wenig mit Geheimdienstarbeit auskennt,
aber als Überschrift die "Falsche Flagge" nur mit einem Fragezeichen
versehen muss. 75% des kostbaren Platzes muss er vergeuden, um anhand historischer
Parallelen zu argumentieren, dass oftmals Sachverhalte gar
nicht so sind/waren, wie sie dargestellt werden, eieiei, dass es sogar
Regierungen gibt, die - man halte sich fest - lügen! Wer hätte
das gedacht.
"Selbst in westlichen Mainstream-Medien wie der Washington Post wird davor gewarnt, daß die zunehmende amerikanisch-britische Unterstützung für das Regime die Lage weiter komplizieren und die Oppositionskräfte stärken wird." So bescheuert sind also USA
und GB! Die Opposition zu stärken - ja haben sie es nicht "bedacht"?
Klug distanziert sich Mellentin vom "mainstream", mit dem sein Erguss nun
rein gar und überhaupt NICHTS zu tun haben kann außer
dass er schlicht paraphrasiert wird. Null, also wirklich KEINE Info, weshalb
JETZT ein Krieg bevorsteht (also etwa weil ein ngeblicher Attentäter
ein angebliches Attentat auf angebliches Geheiß einer angeblichen
Al-Qaida-Zelle angeblich im Jemen betrieb?), und weshalb das gerade an
DIESEM Ort geschieht.
Und wieder ein Artikel, als
habe es die Hinweise von Rupp nicht gegeben ....
Die Linke, der Terror und das Recht Wir werden hier anhand einiger ausgewählter Beispiele in der nächsten Zeit die Berichterstattung im "Neuen Deutschland", bei der "Jungen Welt", "Freitag" und anderen sich als "links" verstehenden oder gebärdenden Publikationen unter die Lupe nehmen. "Die
Terrorgruppe »Al Qaida auf der arabischen Halbinsel« hatte
sich zu dem vereitelten Angriff auf ein Passagierflugzeug bekannt und angegeben,
den Attentäter in Jemen mit dem Sprengstoff ausgerüstet und instruiert
zu haben."
Gibt es eine Notwendigkeit,
immer und auf jeden Fall "gegen den Strich zu bürsten" bei linken
Medien? Gewiß nicht! Es gibt keinen "linken Wetterbericht", "kritische
Kochrezepte" oder "antirepressive Unfallberichte". Das fordert niemand,
das macht nicht das "Fortschrittliche" aus. Auch ist es , wie zuvor
gesagt, denkbar, dass sogar der mainstream gegen bestimmte Entwicklungen
oder Darstellungen schon Front bezieht. Da mag man sich durchaus einreihen,
je nach Interessenslage der Bevölkerung. in diesen seltenen Fällen.
Wenn
z.B. die BILD schon am 28.12. von Kurt Huskell berichtet. Aber
auch ohne die "wirklich wahre" Geschichte hinter den dpa-, cnn- oder
Regierungslügen zu erkennen, zu erahnen oder gar zu wissen, darf
eine Linke in Deutschland schon erwarten, dass sog. "linke Medien" zumindest
dort Quellenkritik aufbauen, Fragezeichen setzen und zumindest
mit einer Grobrecherche beginnen, wo Bürgerrechte oder gar das Völkerrecht
tangiert sind. Bei Krieg und Terror also gilt dies IMMER. Selbst dann,
wenn nicht einmal die richtigen Fragen im Kopf des Redakteurs oder des
Journalisten aufscheinen, sollte zumindest erwartet werden können,
dass der referierende Konjunktiv genutzt wird. Bei der obigen Meldung
bedeutet das, die "al-Qaida" GENANNTE Terrorgruppe HABE sich bekannt, es
geht dann um einen ANGEBLICHEN Angriff auf ein Flugzeug durch einen ANGEBLICHEN
oder mutmaßlichenAttentäter. Eine derartige Schreibweise läßt
doch immerhin noch Raum für spätere Recherche, für klärende
Informationen, für Widerspüche, die erst Tage oder Wochen später
zutage treten. Im vorliegenden Fall jedoch geht es um schon vorliegende
Widersprüche. Es funktioniert doch bisweilen, hier z.B.:
Dort, wo sich die linke Presse wieder in die Niederungen der Politik begibt, wo somit "Standpunkte" sicheren Halt vorgaukeln, taucht die korrekte linke Meinung wieder aus dem Sumpf des "man weiß es ja nicht so genau, lügt evtl. jemand" auf. Das nennt man "Meinungsjournlismus" - das Gegenteil zu Recherche, der Widerpart von Berichterstattung überhaupt. Nichts spricht gegen Meinungen, nichts gegen Kommentare. Seriöse bürgeliche Presse hatte sich jahrzehntelang damit gebrüstet, Kommentare in extra Spalten grundsätzlich getrennt von Berichten zu stellen, und sich dann als "liberal" verstanden, wenn zwei einander gegensätzliche Kommentare zu ein und demselben Thema abgedruckt wurden. Gibt es das noch, diese wohltuende Leser- Information? Ganz selten, wirklich sehr überschaubar lassen sich derartige Glanzstücke von Journalismus auffinden. Glanzstücke? Das falsche Wort. Der Normalfall einer seriösen Darstellung sollte schon sein, Fakten und deren Bewertung erkennbar zu trennen. Wir sprechen heir von bürgerlichen UND "linken" Medien. Sie unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht, leider, obwohl eben gerade von den "linken" erhöhte Seriosität verlangt werden darf. 1.
Holzklasse? Ein Derivat aus
der Begrifflichkeit der Menschenbeschleunigung per Zug, z.B. dem Zug der
Zeit. Oh ja, Metaphern mögen sie auch nicht, die Journalisten,
denn diese machen die Texte so schwer zugänglich , so schwer lesbar!
Der Leser käme dabei ja in eine Denkpause! Sprachspielerei? Undenkbar.
Der Journalist, der linke allemal, möchte seine Werke schließlich
dem Leser VERMITTELN, was die Wortbedeutung von "Medium" trifft.
Da es sich dabei jedoch - wie ausgeführt - um MEINUNGEN handelt, vermittelt
das jeweilige Blatt den Käse im Kopf des Journalisten. Indoktrination
ist ein schönes Fremdwort dafür, von docere, und da schwingt
sogar noch die positive Übersetzung von "Lehre" mit. Während
wir das "h" in "Lehre"gerne durch ein Zwillings-"e" ausgetauscht
sähen. Wie dem auch sei, sie fühlen sich berufen, die den Beruf
des Journlisten ausüben, ihre Meinung zu vermitteln - statt anhand
von Fakten den Lesern die Bildung eigener Meinungen anzuvertrauen.
Bürgerlicher Ideologie
läßt sich mit einer Vielzahl von Mitteln ("Medien"! im Wortsinn)
entgegentreten: Aufdeckung inhärenter Widersprüche, Satire, mit
historischen Parallelen, Logik, Zitaten geschätzter Klassiker usw..
3.
Weil die Linke schwer ÜBERZEUGT. Zu einer Überzeugung gehört nun einmal nicht einfach nur die Kenntnisnahme einer Gegenmeinung (die man selbst in sich trägt wie z.B. Kriegsgegnerschaft). Es bedarf eines soliden Grundstocks an WISSEN. Die Zigarren- und Hutmacherindustrie wies vor 150 Jahren den höchsten Organisationsgrad der Arbeiter auf. Weshalb? Weil sie im Gegensatz zu der Lärmumgebung der Weber oder Metallarbeiter oder Kohlengruben die Möglichkeit bereitete, sich Vorleser zu engagieren, die den stumpfen Alltag mit Ergötzlichem, aber auch mit klassischer Literatur und Lexikonwissen unterfütterten bzw. überdeckten. Die Arbeiterbildungsvereine waren überfüllt, Schulung war kein Fremdwort. Wer führt diese Funktionen heute aus? Die Radiosendungen vor, während und nach der Arbeit auf dem Heimweg. Sie sind allesamt nicht linkslastig, nicht einmal kritisch, wahrlich nicht. Glotze abends und eben die Rest-Presse besorgen den Rest. Die Menschen fühlen sich einerseits "informiert" durch eine Überfülle an Dudelei, Petitessen, Live-Schaltungen, und andererseits widerspricht die erhaltene Dosis an Infos den Grundüberzeugungen und der eigenen Lebenswirklichkeit. Greift die linke Presse da ein? Erfüllt sie das, was ein sattes Jahrhundert lang die Linke organisatorisch stärkte: Wissen, Bildung? Es handelt sich nicht
um das ABC, das wir hier ansprechen - das konnten schon früher
die Menschen in den Schulen erwerben. Es geht auch nicht um Spezial-Faktenwissen,
davon werden Abiturienten wie Ingenieure zugedröhnt, bis ihnen der
Kopf schwillt. Niemand muss wirklich wissen, wie die Strukturen Ecuadors
geleitet werden, wie die Hauptstadt Kasachstans heißt und wie die
Rentenformel berechnet wird (derzeit, früher, demnächst).
Es geht um handhbbare Raster des Wissens. Also WARUM die Kriegsbegründungen
falsch sind, WARUM die sog. "Generationengerechtigkeit" ein Hebel zur Aushöhlung
der Rentenkassen ist. WOHER die Finanzkrise rührt, wenn nicht überbewertete
US-Farmhäuser im mittleren Westen oder "die Gier" als Schuldige ausgemacht
werden,WARUM DIESES möglich war:
Bertolt Brecht recherchierte derartige Zusammenhänge im Dreigroschenroman, oder zusammen mit vielen anderen im sog. "Braunbuch" zum Reichstagsbrand. Egon Erwin Kisch, der sich wie Tucholsky für keine Niederung des Lebens zu schade war, sie alle RECHERCHIERTEN. Sie verbreiteten nicht einfach Meinung, und dies in wohl gesetzten Worten. Sie machten Wissen handhabbar - aber die Basis war zunächst das Wissen und seine Vermittlung. Die "Junge Welt" äußert "Bedenken gegen Nacktscanner". Wow! Das wird den imperialismus aber erschüttern, das gesamte Machtgefüge. Warum überhaupt ein genereller Verdacht gegen Passagiere durch derartige Kontrollen manifestiert wird, steht dort nicht zur Debatte. Die Leserschaft wird allein gelassen im Trommelfeuer der mainstream-Bedöhnung, es HABE ein "Terroranschlag" stattgefunden und nicht etwa ein Schauspiel eines solchen Anschlags. "Krieg ist kein Mittel" - dieser Schwachsinn bildet den grundkonsens unserer Linken, ermöglicht durch die Verkürzung des Satzes (kein Mittel WOZU?). Ausgespart wird das Wort "zur Bekämpfung des internationalen Terrors". Würde der Satz ausgeführt, läge es jedem Leser auf der Hand und vor den Augen, dass linke Medien also von der Existenz eines internationalen terrors ausgehen, dass sie diese Setzung eines Fakts durch den mainstream gar nicht hinterfragen. Ob Nacktscanner oder Abtastung, Verbot vom Pinkeln in der Stunde vor der Landung usw. die richtigen Mittel seien, ist pure Volksverarschung. Die "Junge Welt" macht da mit. Warum? Warum sind heutzutage Kabarettisten wie Georg Schramm oder Volker Pispers schärfer bzw. die EINZIGEN, die die unbequemen Fragen stellen, die unbotmäßigen Zusammenhänge aufdecken? So blöde und bescheuert können die Redaktionen nicht sein. M.E. gilt es, ml die Frage zu stellen, ob da nicht Leute aus Töpfen bezahlt werden, die nicht aus den Einnahmen durch Abonnements gefüllt werden. Die Vorgänge allein
auf dem Flughafen werden immer skurriler:
Handschellen, Schnüffelhunde, Fliegen ohne Passkontrolle und trotz Visaverweigerung durch GB -wo Faruk immerhin lebte: alles aus internationalen medien erfahrbar. Niemand muss deswegen direkt recherche in Schiphol betreiben - obwohl ein simples Telefonat mit der Flughafensicherheit keine Kunst für linke Medienmacher ist. Das Feld der Recherche wird somit obskuren Verschwörungsblogs überlassen, die mehr zusammentragen als alle linken Medien zusammen. Nur eben mit unverdaulichem Mist vermengt. Gleiches gilt sogar für den mainstrem, der sich so als "aufklärerisch" gerieren kann. Einfachste geopolitische Zusammenhänge sind im Internet in Sekunden verfügbar. Das Land, aus dem der "Attentäter" stammt und in dem sein Vater Minister war, ist eines der fünf wichtigsten Öl-Lieferländer für die USA. Der Jemen - man erinnere sich an die "Cole" und an den von uns vor Jahren aufgedeckten Zusammenhang von Khalid Al-Midhar (9/11-Beschuldigter) mit CIA und jemenitischen "Terrorfamilien", ist strategisch wichtige Position am Roten Meer, die auch "siehe Atalanta-Piratenbekämpfung) intensiv von Deutschland aus zu fixiren versucht wird. Wer schreibt so:
Die taz weiß zu vermelden:
"Die
Herausforderung durch den islamistischen Terror dürfte jedoch der
Bundesrepublik im neuen Jahrzehnt Leistungen abverlangen, die weit über
die Einführung von Körperscannern hinausreichen ... Ohne neue
Ideen und mehr Engagement wird auch dieses Jahrzehnt eines der Angst.
Im Übrigen gilt: die Linke wird sich mit 9/11 und Winnenden beschäftigen müssen
|
(c) Andreas Hauß,
Januar 2010,
medienanalyse-international.de/index1.html
Im Übrigen bewundere ich Frau
Klarsfeld.