Zur Diskussion um die
"Volksinitiative"
Antwort auf konstruktive
Kritiken (I)
Bei den im Internet und z.T.
auch in Printmedien kursierenden
Reaktionen auf unsere Initiative
gibt es neben viel böser Polemik und
unsachlichen Verdrehungen
auch bedenkenswerte Kritiken von Leuten, die
es gut mit uns meinen. Darauf
möchte ich gerne eingehen.
So wird mir bzw. der Volksinitiative
bisweilen vorgeworfen, wir hätten
mit Kalkül oder aus
Naivität nach rechts geblinkt. Bernhard Schmid und
Peter Nowak schreiben auf
infopartisan
(http://www.trend.infopartisan.net/trd0109/t490109.html
): "Lieber
Jürgen, Du bist nicht
naiv und musst aus Deiner jahrzehntelangen
politisch-publizistischen
Tätigkeit heraus wissen, dass aus einer
solchen Volksinitiative
nur eine Querfront werden kann." Und das,
obwohl ein anderer Kritiker,
der bei der Veranstaltung der
Volksinitiative persönlich
dabei war, auf 911video.de bestätigte:
"Elsässer ging gleich
zu Anfang seines Vortrags auf die schriftlich
erfolgten Annäherungsversuche
der NPD ein und verwehrte sich massiv
dagegen." Tatsächlich
verwendete ich die ersten 20 Minuten meiner Rede
nur darauf, mich nach rechts
zu distanzieren. Die deutliche Abgrenzung
– die "Feuerwand der Abgrenzung
nach rechts" – wurde auch sofort nach
der Veranstaltung in einer
Presseerklärung erneuert.
Hätten wir mehr machen
können, um die falschen Freunde von rechts
nicht an den Hals zu bekommen?
Für mich war im Vorfeld der
Veranstaltung nie erkennbar,
daß die Rechten sich in dieser Weise
anschleimen würden.
Denn alles, was ich zur Bewerbung der
Veranstaltung herausgab,
ging in Aussage und Formulierung nicht über
das hinaus, was in meinem
Buch "Angriff der Heuschrecken. Zerstörung
der Nationen und globaler
Krieg" stand. Auch nach Erscheinen dieses
Buches im Januar 2007 gab
es Anschleimerei von der NPD - aber es gab
nie Nazi-Besuche auf meinen
Lesungen, geschweige denn gewalttätige
Übergriffe.
Daß es dieses Mal anders
laufen könnte, war nicht absehbar. Zudem hat
die NPD erst einen Tag vor
der Veranstaltung ihre Presseerklärung ins
Netz gestellt. Was hätten
wir tun können, außer uns bei nächster
Gelegenheit zu distanzieren?
Die ganze Veranstaltung absagen?
Ich betone noch einmal: Hätten
wir gewusst, daß sich in der
Veranstaltung Rechtsradikale
aufhalten, hätten wir sofort
Platzverweise ausgesprochen.
Aber diese gaben sich nicht zu erkennen,
und die anwesenden Antifas,
die sie wohl erkannt hatten, informierten
uns nicht – sondern schritten
hinterher zur Selbstjustiz.
Was die Mobilisierungsmaterialien
angeht, weiss man natürlich
hinterher, was man hätte
anders machen sollen. Es gab in meinen
vorbereitenden "Fünf
Thesen" etwa die Formulierung vom
"anglo-amerikanischem Finanzkapital"
bzw. "anglo-amerikanischer
Finanzaristokratie". Das
hat wohl den Rechten besonders gut gefallen –
sie erinnerten sich vielleicht
an entsprechende Termini in der
NS-Presse, während
ich bei Abfassung eher an unsere ältere
ND-Leserschaft dachte, die
mit solchen Formulierungen durch DDR-Medien
vertraut gemacht wurde.
Sei's drum, ich hätte von der Doppeldeutigkeit
wissen müssen.
Für meinen ND-Artikel
im Vorfeld der Veranstaltung
(http://www.neues-deutschland.de/artikel/140964.bomben-aus-fiktivem-kapital.html
)verwendete ich mehr Sorgfalt
als für die "Fünf Thesen": Darin schrieb
ich nicht von "angloamerikanischem
Finanzkapital", sondern vom
"internationalen Finanzkapital
mit seinen Hauptbastionen in den USA
und Großbritannien".
Nach Zitierung einiger Opelianer mit
antiamerikanischen Positionen
kommentierte ich abgrenzend: "In solchen
Äußerungen mag
dumpfes Ressentiment mitschwingen. Aber die ökonomische
Realität, die dem zugrunde
liegt, darf die Linke nicht ignorieren."
Auch auf der Veranstaltung
selbst sagte ich gegen rassistische und
antisemitische Missdeutungen
des Charakters des Finanzkapitals:
"Besonders dumm und gefährlich
ist, wenn die Rechten von 'jüdischem
Finanzkapital' sprechen.
In der Finanzaristokratie gibt es Leute, die
Juden sind, die Christen
sind, die Moslems sind, die konfessionslos
sind. Diese Finanzaristokratie
kennt keine Religion und keine Nation.
Ihr einziger Gott ist der
Mammon."
Langer Rede kurzer Sinn:
"Anglo-amerikanisches" Finanzkapital ist eine
unzuverlässige Verkürzung
des Sachverhalts, die mir zu spät bewusst
geworden ist. Da dadurch
falsche Leute (Rechte) angelockt und gute
Leute (Linke) abgeschreckt
werden können, bin ich künftig gerne
bereit, darauf zu verzichten.
Ich bin auch gerne bereit, weiter an der
Präzisierung von Begriffen
zu arbeiten, wenn es der Sache – der
Diskussion von Inhalten,
der Vorbereitung von Aktionen – dient.
Weiterhin wird mir – fälschlich!
– eine Absage an den Klassenkampf
vorgeworfen und eine unzutreffende
Kapitalismusanalyse, die das
Finanzkapital zu sehr dämonisiert.
Mit diesen Punkten werde ich mich
in Kürze auseinandersetzen.
Weiteren Diskussionsangeboten
bin ich immer aufgeschlossen. Ich weiß,
daß ich dazulernen
kann.
Jürgen Elsässer,
17.01.2009
Weitere Materialien
Presseerklärung der
Volksinitiative vom 12.01.2009
(http://www.volks-initiative.info/eigne%20infos.html#PE%201
):
"Zwischen uns von der 'Volksinitiative'
und Nazis, und zwar nicht nur
der NPD, sondern jedweder
Couleur, steht eine Feuerwand der
Abgrenzung." Intendiert
ist eine „Volksfront in der Tradition des
Bündnisses von Kommunisten,
Sozialdemokraten und Bürgerlichen in den
dreißiger Jahren,
die sich gegen Faschismus und Krieg richtete". "Ein
Spektrum von Lafontaine
bis Gauweiler ist das, was wir wollen."
Öffentliche Erklärung
der Chefredaktion Neues Deutschland vom
15.01.2009 (http://www.neues-deutschland.de/artikel/142207.in-eigener-sache.html
):
"Wir unterstellen Elsässer
nicht, ins rechte Lager übergewechselt zu sein ..."
Offener Brief von Jürgen
Elsässer an das Neue Deutschland vom
15.01.2009 (http://www.volks-initiative.info/eigne%20infos.html#PE%202
) :
"Wer sinnvolle wirtschaftliche
Maßnahmen nur deswegen nicht propagiert
und umsetzt, weil auch die
Rechten und Rechtsradikalen ähnliches
vorschlagen, überlässt
den braunen Rattenfängern das Terrain. Was
andererseits Roosevelt gemacht
hat (und was ich, den Zeiten angepasst,
für heute vorschlage),
ist die wirksamste antifaschistische Politik,
die man sich vorstellen
kann: Ein Keynesianismus auf nationaler Ebene,
um die zerstörerischen
Angriffe der aggressivsten Teile des Kapitals
abzuwehren; eine Zusammenarbeit
zwischen der Linken und der
Arbeiterklasse mit Mittelstand
und aufgeklärten Kapitalisten in Form
einer Volksfront; eine Koalition
der angegriffenen Nationalstaaten
unabhängig von ihrer
jeweiligen ideologischen Orientierung."
Bericht von Klaus Höpcke
über die Veranstaltung - vom ND bestellt,
aber nicht gedruckt
(http://www.volks-initiative.info/letzte%20meldung.html
):
"Elsässer sprach sich
dafür aus, als Gegner nicht das Kapital im
allgemeinen zu betrachten,
sondern die aggressivsten Teile des
Finanzkapitals. Gegen diesen
Gegner sollten Arbeiterschaft,
Mittelstand und aufgeklärte
Teile des Industriekapitals zusammengehen
können. Die Möglichkeiten
des Nationalstaats seien dafür zu nutzen."
Klaus
Höpcke auf der Website der Volksnititive
incl. Antwort Elsässers
auf die Beendigung seiner Mitarbeit beim ND
"Deutsche
Banken sitzen auf Giftpapieren in Milliardenhöhe
Bundesregierung
und Bankenaufsicht schlagen Alarm: SPIEGEL-Informationen zufolge ergab
eine Umfrage unter den führenden deutschen Finanzkonzernen, dass die
Bilanzen der Institute mit faulen Wertpapieren bis zu 300 Milliarden Euro
belastet sind. Nur ein Viertel davon wurde bereits abgeschrieben."
Ach.
1. Hätten wir das je
gedacht? und 2. da wird gewiss alles offen gelegt worden sein, nicht wahr?
Therapie: entschädigungslos
Enteignen und in Staatsbesitz nehmen. Natürlich vom ehNaMag nicht
einml erwähnt.
Regierungserklärung
Merkel 2005:
"Wir
werden die Zuschüsse an die sozialen Sicherungssysteme begrenzen.
Dies wird eine schwierige Aufgabe, die nur zu schaffen ist, wenn wir Strukturreformen
durchführen.
Andererseits
wird die öffentliche Verwaltung einen substanziellen Solidarbeitrag
dazu leisten. Ich nenne die Größe von 1 Milliarde Euro, die
der Bund im öffentlichen Bereich einsparen wird."
Da wird geklotzt, nicht
gekleckert. 1 Milliarde, so viel Geld.
Aus dem Koalitionsvertrag
2005:
"Produktinnovationen
und neue Vertriebswege müssen nachdrücklich unterstützt
werden.Dazu wollen wir die Rahmenbedingungen für neue Anlageklassen
in Deutschland schaffen.Hierzu gehören:
Die
Einführung von Real Estate Investment Trusts (Reits) unter der Bedingung,
dass die ver-ässliche Besteuerung beim Anleger sichergestellt wird
und positive Wirkungen auf Immo-bilienmarkt und Standortbedingungen zu
erwarten sind,der Ausbau des Verbriefungsmarktes,die
Erweiterung der Investitions- und Anlagemöglichkeiten für Public-Private
Partnerships,die Überarbeitung der Regelungen für den Bereich
Private Equity im Wege der Fortentwick-lung des bestehenden Unternehmensbeteiligungsgesetzes
in ein Private-Equity-Gesetz." (.pdf)
Dann KAM die Krise. So wie
früher Krieg KAM. Da gibt es nicht etwa Verantwortliche, Antreiber,
Lügner, Schuldige, Profiteure.
Betr. Beendigung meiner Mitarbeit
durch die Chefredaktion, s. ND vom
15. Januar 2009, Seite 5
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als vor einigen Tagen bereits
absehbar war, daß meine Mitarbeit im ND
beendet werden könnte,
erinnerte mich eine freundliche Kollegin an das
Beispiel Tuchatschewski.
"Dir geht es eben wie Tuchatschewski ...",
meinte sie. "Wie, Tuchatschewski,
wer ist das?", fragte ich, Schande
über mich Unwissenden
bringend. Sie klärte mich auf: Der sowjetische
General hatte sich Mitte
der dreißiger Jahre mit einer dringenden
Eingabe an die oberste Armeeführung
gewandt und zu einer schnellen
Motorisierung der Truppe
geraten, sonst werde man keine Chancen gegen
den faschistischen Feind
haben. Doch die anderen Generäle verlachten
oder verdammten ihn und
höhnten: "Wie sollen wir einen Krieg führen
oder sogar gewinnen können
- ohne Pferde?" Tuchatschewski fiel ob
seiner unkonventionellen
Vorschläge in Ungnade. Ein paar Jahre später
besann sich Stalin eines
besseren und modernisierte die Rote Armee
trotzdem – eine Verzögerung,
die viele Menschenleben kostete.
Tuchatschewski konnte sich
seiner Rehabilitierung nicht sehr erfreuen,
er fiel trotzdem den Großen
Säuberungen des Jahres 1937 zum Opfer.
So bin auch ich jetzt wegen
meiner "verrückten Ideen" in Ungnade
gefallen, wenngleich
die Zeiten zivilisierter geworden sind und ich
nicht mit Sibirien rechnen
muß. Ganz im Gegenteil, um mit dem
Positiven zu beginnen: In
den zehn Monaten unserer Zusammenarbeit war
das Verhältnis der
Chefredaktion zu mir gut und konstruktiv, bisweilen
sogar herzlich, und das
trotz einiger inhaltlicher Differenzen, die
immer ohne Verstimmung gelöst
wurden. Ein für mich sehr positives
Erlebnis war, daß
Jürgen Reents gegen Versuche der Parteispitze, mich
zu maßregeln, Rückgrat
bewiesen und mich standhaft verteidigt hat.
Selbst das Krisengespräch
am vergangenen Dienstag war trotz aller
argumentativer Härte
von einer solidarischen Grundstimmung getragen,
wie sie unter Linken nicht
selbstverständlich ist. Insbesondere
rechne ich der Chefredaktion
hoch an, daß sie mich gegen Verleumdungen
auch aktuell in Schutz nimmt
und explizit erklärt hat: "Wir
unterstellen Elsässer
nicht, ins rechte Lager übergewechselt zu sein
...".
Daß mir jetzt der Stuhl
vor die Tür gesetzt wurde, ist mir vor diesem
Hintergrund unverständlich.
Unabhängig von der Frage, ob es wieder
Druck von der Parteispitze
gegeben hat, ist der drastische Schritt für
mich zunächst Ausdruck
einer großen Nervosität und Verunsicherung, die
die Linke ergriffen hat:
Wir laufen jetzt in die größte Krise des
Kapitalismus seit Ende der
20er Jahre hinein, und trotzdem gewinnt DIE
LINKE nicht hinzu. Um den
Wiedereinzug in den hessischen Landtag muß
sogar gezittert werden.
Dieses Dilemma ist der Ausgangspunkt der
"Volksinitiative", die die
Lähmung durchbrechen und die Linke wieder
in die Offensive bringen
will. Darauf wird dann geantwortet: "Wie
sollen wir einen Krieg führen
oder sogar gewinnen können - ohne
Pferde?", beziehungsweise:
"hat nichts mit den tragenden
redaktionellen Grundsätzen
des ND zu tun". Was sagen denn diese hehren
Grundsätze über
linke Eckpunkte im Falle einer Wirtschaftskrise, wie
wir Nachgeborenen sie noch
nicht erlebt haben? Diese Grundsätze – wo
sind die eigentlich niedergeschrieben,
von wem und wann? - erinnern,
mit Verlaub, eher an die
Hauptverwaltung Ewige Wahrheiten. In einer
solchen säkularen Ausnahmesituation
muß die Linke und ihre Presse
daran interessiert sein,
eine breite Debatte zu eröffnen – und nicht
diese Debatte abzuwürgen,
indem man den Unruhestifter in die Wüste
schickt.
Das ND möchte eine linkspluralistische
Zeitung sein. Deswegen hat es
einen recht freundlichen
Artikel über den Auftritt von Klaus Lederer,
dem LINKEN-Chef von Berlin,
auf der Pro-Kriegs-Kundgebung der
Israelfreunde am vergangenen
Sonntag gebracht. Für dieselbe Ausgabe
war ein Artikel von Klaus
Höpcke über die Veranstaltung unserer
"Volksinitiative" vorgesehen.
Der wurde nicht gedruckt. Soll das
bedeuten, die "tragenden
redaktionellen Grundsätze des ND" fixieren
für den linken Pluralismus
eine Bandbreite, die die Kriegsbefürwortung
Lederers einschließt,
nicht aber die "Volksinitiative" von Elsässer?
Zur Begründung wird
ausgeführt, ich sei zwar kein Rechter, hätte aber
von rechts "gedankliche
Anleihen" genommen. Dies ist etwa so sinnvoll,
als würde man Roosevelt
vorwerfen, er habe bei Hitler "gedankliche
Anleihen" genommen. Selbstverständlich
gibt es in der
Wirtschaftspolitik von Roosevelt
und Hitler viele Überschneidungen:
Beide kurbelten die Industrie
durch Staatsaufträge ("deficit
spending"), große
Infrastrukturprojekte und auch durch
Rüstungsproduktion
an. Auf wirtschaftspolitischem Gebiet sind sie
vergleichbar. Trotzdem war
Roosevelt kein Anhänger Hitlers, sondern
einer seiner erbittertsten
Gegner – und die Hitler-Fans in den USA,
darunter Henry Ford und
John Prescott Bush, wollten ihn 1934 aus dem
Weißen Haus putschen.
Was Roosevelt von Hitler unterschied, war nicht
die Wirtschafts-, sondern
die Gesellschaftspolitik: FDR war kein
Faschist, sondern ein Demokrat,
kein Rassist und Antisemit, sondern
ein Verteidiger von "Freiheit,
Gleichheit und Brüderlichkeit".
Wer sinnvolle wirtschaftliche
Maßnahmen nur deswegen nicht propagiert
und umsetzt, weil auch die
Rechten und Rechtsradikalen ähnliches
vorschlagen, überlässt
den braunen Rattenfängern das Terrain. Was
andererseits Roosevelt gemacht
hat (und was ich, den Zeiten angepasst,
für heute vorschlage)
ist die wirksamste antifaschistische Politik,
die man sich vorstellen
kann: Ein Keynesianismus auf nationaler Ebene,
um die zerstörerischen
Angriffe der aggressivsten Teile des Kapitals
abzuwehren; eine Zusammenarbeit
zwischen der Linken und der
Arbeiterklasse mit Mittelstand
und aufgeklärten Kapitalisten in Form
einer Volksfront; eine Koalition
der angegriffenen Nationalstaaten
unabhängig von ihrer
jeweiligen ideologischen Orientierung. Das war
die erfolgreiche Politik
der Kommunisten und der Sowjetunion seit
1935. Und Ihr wollt mir
erzählen, das sei "Hoch die nationale
Solidarität"? Die Volksfront
der Linken hat mit der Volksgemeinschaft
der Nazis nur den Wortanfang
gemein. Inhaltlich sind es
antagonistische Projekte
– tödlich antagonistische Projekte, wie Ihr
aus der Geschichte wisst.
Unsere Volksinitiative steht in der
Tradition der Volksfront.
Weiterhin erregt Ihr Euch
über meine Fronststellung gegen das
"anglo-amerikanische Finanzkapital".
Das sei ein "auf einen äußeren
Feind orientierendes Projekt".
Unabhängig von Begrifflichkeiten, über
die ich gerne mit mir reden
lasse, muß doch zunächst einmal der
Sachverhalt geklärt
werden. Stimmt es, wie ich auf einer ganzen
ND-Seite am 20./21. Dezember
2008 ausgeführt habe, daß die
"finanziellen Massenbernichtungswaffen"
zum überwiegenden Teil von
Banken und Hedgefonds in
Stellung gebracht wurden, die in der
Wallstreet oder in der City
of London ihre Operationszentrale haben –
oder stimmt das nicht? Ich
habe eine Fülle empirischer Daten
präsentiert. Wer kann
den Gegenbeweis führen?
Und, was den "äußeren
Feind" angeht: Es gibt in der Weltgeschichte
immer wieder Phasen, wo
sich das destruktive Potential einer
Gesellschaftsformation in
einer kleinen Gruppe von Ländern
konzentriert, die dann dem
Rest der Welt als "äußerer Feind"
gegenübertreten. Dies
war etwa der Fall, als Nazi-Deutschland sich in
einem mörderischen
Angriff den Kontinent, ja den Globus unterwerfen
wollte. In dieser Zeit arbeiteten
die klugen Kommunisten in
Frankreich, Großbritannien
und anderswo mit dem Flügel des
einheimischen Kapitals zusammen,
der die Kollaboration mit dem
Aggressor ablehnte. Liegt
heute eine vergleichbare Situation vor – ja
oder nein? Darüber
müsste sachlich gestritten werden, zum Beispiel
anhand meines Buches "Angriff
der Heuschrecken. Zerstörung der
Nationen und globaler Krieg".
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich habe gerne mit Euch gearbeitet und
Euch als aufgeschlossene
Zeitgenossen erlebt. Ich bin mir sicher, daß
die weitere wirtschaftliche
und politische Entwicklung die Richtigkeit
meines Ansatzes zeigen wird,
und wir dann wieder zueinander finden.
Ich jedenfalls bin nicht
nachtragend und würde mich im Fall eines
Falles einem Rück-Ruf
des Politbüros (oder Küchenkabinetts) nicht
verschließen.
Herzlich,
Euer Jürgen Elsässer
mehr zu Tuchatschewski
In eigener Sache
Neues Deutschland hat den
Autorenvertrag mit Jürgen Elsässer beendet. Hintergrund ist eine
von ihm gegründete »Volksinitiative«, die zu einer »Volksfront«
gegen das »anglo-amerikanische Finanzkapital« aufruft, der
sich auch das »national bzw. ›alt-europäisch‹ orientierte Kapital«
anschließen möge. Dieses auf einen äußeren Feind
orientierende Projekt hat nichts mit den tragenden redaktionellen Grundsätzen
des ND zu tun. Wir unterstellen Elsässer nicht, ins rechte Lager übergewechselt
zu sein, möchten aber nicht als Plattform für sein Vorhaben herhalten;
auch nicht insofern, dass der Initiator eine ständige ND-Autorenschaft
als Werbung für sein privates politisches Projekt einsetzt. Das ist
geschehen.
ND bietet Raum für
allerlei Ansichten und Meinungsstreit innerhalb der Linken – wir debattieren
auch kontrovers mit Auffassungen, wie sie in dieser »Volksinitiative«
zum Ausdruck kommen. Wir sind aber kein publizistisches Instrument für
alte Irrtümer.
ND-Chefredaktion
ND, 15.01.2009, Seite 5
taz: ND
entlässt Volksfront-Gründer
"Viele
Unternehmen sind heute in Not, weil sie von Finanzinvestoren gekauft und
mit Schulden überlastet wurden, erklärt der Vorsitzende der Sozialdemokratischen
Partei Europas und Mitglied des EU-Parlaments, Poul Nyrup Rasmussen, in
Frontal21. Die überwiegende Mehrheit der Insolvenzen in Europa, so
Rasmussen, sei auf die Aktivitäten von Private-Equity-Fonds zurückzuführen.
Weiter sagt er, dass "70 Prozent der Unternehmen, die in der Krise (...)
Probleme haben, diese Probleme deshalb haben, weil sie Private-Equity-Gesellschaften
gehören (...)".
Und wo bleibt auch
nur ein Fingerzeig, die Private Equitys wieder verbieten zu wollen?
Können Sie etwas erkennen? Rotzgrün hatte die Verbrechersyndikate
zugelassen, zuvor war das Pack verboten. Nur als Hinweis: am Abend vor
dem 9/11 saß Papa Bush bei einer Veranstaltung von carlyle
in new York zusammen mit den bin Ladens - gemeinsame Geschäfte
bringen Leute eben zusammen.
Nicht übel gehetzt,
Frau
Edith Bartelmus-Scholich!
Einfach auslassen,, dass
und wie sich Elsässer und die Volksinitiative gleich zu Beginn von
den NPD-Avancen distanzierte.
Einfach auslassen, dass
in einem Saal mit 120 Leuten es nicht leicht ist, die Parteizugehörigkeit
Einzelner auszumachen. Jeder normale Veranstalter läßt Leute,
die sich ruhig verhalten und nicht auffallen, nicht erst
nach ihrem Parteibuch befragen, um sie dann aus dem Saal zu werfen.
[Schaf, links]
Nicht übel, auf
einer "scharf linken" Seite die NPD selbst ellenlang zu Wort kommen
zu lassen. Und dann EXAKT zu schreiben:
"Elsässer reproduziert
mit der Unterscheidung von "räuberischem Finanzkapital" und "produktivem
Kapital" exakt die Fiktion vom Gegensatz zwischen "raffendem und schaffendem
Kapital"". Ach ist das so? Oder anders gesagt: Ist eine Unterscheidung
zwischen Banken und einem mittelständischen Zulieferbetrieb auch schon
eine EXAKTE Reproduktion? Ist das die Weisheit derer, die den Klempner
um die Ecke als "Kapitalisten" bezeichnen, weil er drei Angestellte hat?
Wenn sich jemand wegen dummdreister,
ebenso infantiler wie bösartiger hetze isoliert, dann ist es
Frau Edith Bartelmus-Scholich.
Hier ein
fairer Diskussionsbeitrag zur Volksinitiative mit teils berechtigten
Warnungen.
Hier einige Dokumente zu
dem Abend:
Dollarkrach
und Nahost-Krieg
Von Jürgen Elsässer
VOLKSINITIATIVE:
Weltwirtschaftskrise: Versagen
die Linken? Was ist zu tun?
am Samstag, 10. Januar,
20.30 Uhr, Berlin-Kreuzberg, Wirthaus "Max und
Moritz", Oranienstr. 162
Elsässer schreibt: "...
dass man fast den Eindruck hat, hier sollen Gegenschläge islamischer
Staaten regelrecht provoziert werden, bis die ganze Region in Flammen steht."
Bei allen bedenkenswerten
Aspekten dieses Artikels - aber hat "man" den Eindruck? Hat
mn ihn "fast" oder gar nicht? Ich habe den Eindruck nicht.
"Warum unterstützt
Washington dieses Spiel mit dem Feuer?"
lautet die Frage - und die
Antwort: weil Washington dieses Spiel immer unterstützt hat
und unterstützt.
Auch wenn die zentrale These
des Artikels m.E. recht wacklig daherkommt, so ist es doch
sehr sinnvoll, sich damit auseinanderzusetzen. Nicht nur zum verständnis
der Ereignisse rund um die Ölkrise vor 35 Jahren, sondern auch,
weil das Verständnis geweckt wird für die größeren
geopolitischen zusammenhänge, in denen einzelne Ereignisse nur eine
untegeordnete Rolle spielen. So groß ein Krieg uns momentan
auch vorkommen mag.
Denn ausschliessen kann
man Elsässers These nicht. Es steht nur zu hoffen, dass micht
weitere Belege auftauchen, die sie stützen. Die Analysen Elsässers
zum Usprung der Krise im "Neuen
Deutschland" - und da dürfte der Fokus der Veranstaltung liegen
- sind weit handfester.
[ MAI
Gegenthese, die aber eben nicht hier zum Thema werden soll:
die USA haben durchaus Interesse an Krieg und Unruhe in der gesamten
Region, bis hin zu Kriegen, die die Ölförderung zeitweilig unterbrechen.
Denn die US-Ölversorgung basiert nicht auf dem Mittleren Osten, es
geht um Preise und die Versorgung u.a. Chinas, Europas. Aber das Ziel
ist dabei die Schaffung eines Begründungshorizonts zur dauerhaften
Stationierung der US-Truppen in Asien. Die USA als asiatische Großmacht
ist ein langfristigeres und tragfähigeres Konzept als eine kurzzeitig
wirkende Rezesionsbekämpfung. Wobei -zugegeben - das eine dem
anderen nicht unbedingt widerspricht. Derzeit aber schon.]
Interessanterweise ist der
Ansatz der Volksinitiative so gefährlich, dass die entsprechenden
Dienste ihre Organisationen loslassen, also der Verfassungsschutz die NPD.
Die NPD versucht sich einzuhängen, um Elsässer zu desavouieren.
Da aber bekanntlich eine Aussage, in Berlin herrsche derzeit gerade
Winter, richtig ist, auch und selbst wenn sie ein NPD-Typ äußert,
sind die Volksinitiativler hoffentlich so souverän, die NPD aus dem
Saal zu bitten und sich fernzuhalten. Niemand kann es allerdings
Nazis verbieten, korrekte Wetterbeschreibungen oder identische Worte
für z.B. den Dollarimperialismus zu gebrauchen. Klar, dass die Antideutschen
im Zusammenspiel mit den Diensten ihren Part erfüllen und geifern:
bloß nicht über die Inhalte reden . Sondern über das Wetter
und die Nazis.
Schlägerüberfall
nach linker Veranstaltung
Am Samstag, 10. Januar, fand
in Berlin die erste Veranstaltung der
neugegründeten "Volksinitiative"
unter dem Motto
"Weltwirtschaftskrise: Versagen
die Linken? Was ist zu tun?" statt.
Mit 120 Besuchern war der
Andrang Interessierter beträchtlich.
Hauptreferent Jürgen
Elsässer, Buchautor und Mitarbeiter der
sozialistischen Tageszeitung
"Neues Deutschland", stellte gleich zu
Anfang klar, wo die erwünschte
Breite der Initiative ihre klare Grenze
hat. "Eine Mitarbeit von
NPDlern in unserer Initiative oder auch eine
Zusammenarbeit lehnen wir
strikt ab. Mit Leuten, die den Holocaust
verharmlosen oder beschönigen
oder den Nazismus verharmlosen oder
rechtfertigen, wird es keine
Form der Kooperation geben. Wer, wie die
NPD, immer noch im blutigen
Sumpf der Vergangenheit steckt, ist für
eine zukunftsorientierte
Politik nicht zu gebrauchen." Am Vortag der
Veranstaltung hatte sich
die NPD mit einer Erklärung der
"Volksinitiative"
angebiedert und auf deren "unverkrampftes"
Herangehen an Bündnisse
spekuliert. Elsässer dazu: "Die NPD kann sich
das abschminken. Das wird
nicht passieren. Zwischen uns von der
'Volksinitiative' und Nazis,
und zwar nicht nur der NPD, sondern
jedweder Couleur, steht
eine Feuerwand der Abgrenzung." Intendiert, so
Elsässer, sei eine
„Volksfront" in der Tradition des Bündnisses von
Kommunisten, Sozialdemokraten
und Bürgerlichen in den dreißiger
Jahren, die sich „gegen
Faschismus und Krieg" richtete. „Ein Spektrum
von Lafontaine bis Gauweiler
ist das, was wir wollen."
Die Veranstaltung dauerte
etwa zweieinhalb Stunden und war von einer
sachorientierten Diskussion
geprägt, unter anderem um die Vorbereitung
eines großen "Volkskongresses"
zur Kritik des Finanzkapitals, der
spätestens im Mai stattfinden
soll. Gegen 23 Uhr löste sich die
Zusammenkunft auf.
Eine knappe halbe Stunde
später, als nur noch etwa 40 Leute im Saal
waren, stürmten sechs
bis acht Vermummte herein und begannen mit
Prügeleien. Offensichtlich
hatten sie es auf einen Mann abgesehen, den
Sie als Nazi bezeichneten.
Woher dieses Wissen rührte, war unklar,
denn weder diese Person
noch irgend sonst jemand hatte sich während
der Veranstaltung durch
Diskussionsbeiträge, Zwischenrufe oder
Ähnliches als Rechtsradikaler
zu erkennen gegeben. Wären wir als
Veranstalter darauf hingewiesen
worden, dass sich Nazis in der
Versammlung befinden, hätten
wir selbstverständlich Platzverweise
ausgesprochen.
Der angeblich Nazi wurde
mit einer Flasche niedergeschlagen und brach
blutüberströmt
zusammen. Ein zufällig am Nebentisch sitzendender
junger Mann wurde ähnlich
brutal zu Boden geprügelt. Beide mussten ins
Krankenhaus gebracht werden.
Weiterhin wurde ein Mitglied der
"Volksinitiative", das sich
den Vermummten in den Weg gestellt hatte,
ins Gesicht geschlagen.
Wir werten diese Attacke
als schweren Angriff auf die grundgesetzlich
garantierte Meinungs- und
Organisationsfreiheit. Offensichtlich maßt
sich eine "antifaschistisch"
kostümierte Schlägertruppe an, unliebsame
linke Organisationsansätze
wie die "Volksinitiative" durch physische
Gewalt an der Verbreitung
und Diskussion ihrer Ideen zu hindern. Dass
sich angeblich ein Nazi
unter den über hundert Anwesenden befunden
haben soll, war nur ein
Vorwand für das Rollkommando: Tatsächlich war
schon am 07.01. auf der
Website indymedia dazu aufgerufen worden, die
Veranstaltung zu stürmen:
"Lassen wir Elsässer nicht alleine, besuchen
wir ihn im Wirtshaus Max
& Moritz und bereiten ihm und uns einen
schönen Abend. Wirksame
Gegen-Argumente sollten treffsicher
vorgebracht werden." (Indymedia
hatte den Post nach kurzer Zeit
gelöscht.)
Die "Volksinitiative" wird
sich nicht einschüchtern lassen, sondern
ganz im Gegenteil ihre Arbeit
verstärken. Wir werden eng mit Polizei
und Staatsschutz kooperieren,
um die kriminelle Vereinigung, die für
den Angriff verantwortlich
ist, zu überführen - und um unsere
künftigen Veranstaltungen
zu sichern.
Die Volksinitiative, 12.
Januar 2009
Was ist das ?
Eine intuitive Korrektur
dessen, was bisher in der JW zu lesen war?
"Die
Kritik von rechts an den finanzpolitischen Notstandsmaßnahmen der
Bundesregierung greift die Kritik von links, wie sie etwa von Oskar Lafontaine
formuliert wurde, auf – allerdings mit entgegengesetzter Stoßrichtung."
So ist es. Marktextremisten
argumentiren gegen etwas, was noch lange nicht Sozialismus ist, was aber
konkret den Betrieben und damit den Menschen hilft.
Und seltsamerweise versteht
nicht nur Oskar Lafontaine, sondern die Linke nicht, dass es
jetzt darauf ankäme, die Akte der Vernunft seitens Rüttgers,
die aus der not geboren und in letzter Minute angebracht werden,
zu unterstützen und zu lenken, Ziel und Richtung einzubringen.
Stattdessen Lamento
über Steuergelder.
In der JW besagt die schlichte
Medienanalyse: wenn DIESE Leute der politischen Rechten die derzeitigen
"Pakete" für falsch halten, sind sie richtig. Wann folgt, und sei
es nur aus der Intuition heraus, die Linke? Wann begreift auch Lafontaine,
dass die Dimensionen leider um Potenzen höher liegen als
Gedacht, dass das Finanzkapital gebändigt, dem Mittelstand geholfen
und den US-Spekulanten die harke gezeigt werden muss?
"Volksinitiative" gegen
Finanzkapital gegründet
Von : Juergen Elsaesser
Ich möchte Euch einladen,
unbedingt bei einer sehr wichtigen
Veranstaltung der neu gegründeten
"Volksinitiative" am Samstag, 10.
Januar, in Berlin dabei
zu sein (Ort/Zeit ganz unten). Es geht an
diesem Abend um eine grundsätzliche
Einschätzung der
ökonomisch-politischen
Situation und um die Herausarbeitung von
Ansätzen für eine
große politische Offensive.
In einem längeren Einleitungsreferat
werde ich ausführen:
1. Die Krisenanalyse der
meisten Linken ist falsch, da sie das
imperialistische Moment
sträflich unterschätzt: Die aktuell
einsetzende Depression ist
Ergebnis eines bewussten Angriffs des
anglo-amerikanischen Finanzkapitals
auf den Rest der Welt. Dabei
kommen "finanzielle Massenvernichtungswaffen"
(Warren Buffet) zum
Einsatz, die nicht aus Ausbeutung
der Arbeitskraft
("Überakkumulation"),
sondern aus "fiktivem Kapital" (Kapital, Dritter
Band) munitioniert sind.
Was wir bisher erlebt haben, waren erste
Geplänkel mit diesen
Waffen – der Hauptstoß steht noch bevor!
2. Bei der Abwehr dieses
Angriffs spielt der Nationalstaat die
entscheidende Rolle. Supranationale
Koordinationen in Gremien, in
denen die aggressiven Staaten
und ihre Vertreter eine Rolle spielen
(EU, G8, IWF usw.), sind
für die Katz. Wichtig ist eine Koordination
der angegriffenen Nationalstaaten.
3. In allen Staaten, auch
in Deutschland, entwickelt sich ein
zunehmender Widerspruch
zwischen dem Industrie- und dem Bankkapital.
Letzteres, eng mit den angloamerikanischen
Angreifern verbunden,
erdrosselt ersteres in einer
Kreditklemme.
4. Hauptaufgabe der Linken
ist der Aufbau einer Volksfront, die das
national bzw. "alt-europäisch"
orientierte Industriekapital
einschließt. Die Reduktion
auf Klassenkampf ist sektiererischer
Unsinn.
5. Hauptaufgabe der Volksfront
ist die entschädigungslose
Nationalisierung des Finanzsektors
und die Abdrängung der
anglo-amerikanischen Finanzaristokratie
aus Europa, in der Perspektive
ein eurasisches Bündnis.
Den Sozialismus, also den Stoß gegen das
System insgesamt, zur Hauptaufgabe
zu erklären, ist linksradikale
Kraftmeierei bzw. "imperialistischer
Ökonomismus" (Lenin).
Soweit in Kürze. Ein
längerer Aufsatz zu Punkt 1 von mir erschien am
20. Dezember im "Neuen
Deutschland". Diskussionsbeiträge
zu obigen Kurzthesen sind
schon jetzt hochwilllkommen.
Die Veranstaltung der "Volksinitiative"
findet am Samstag, 10. Januar,
ab 20.30
Uhr im Wirtshaus "Max und Moritz", Berlin-Kreuzberg,
Oranienstraße 162
statt.
Fast direkt vor dem Lokal
hält der Bus M29 (Haltestelle Oranienplatz).
Die nächstgelegene
U-Bahn-Station ist Kottbusser Tor (U1/U8).
Näheres in Kürze.
Thesenpapier
Vorbereitung
Wenn die Krise härter
durchschlägt, sollte die Linke und sollten die Belegschaften
einen Plan B haben. Einige ungeordnete Gedanken dazu.
Die ersten Golfplätze
in Irland müssen schliessen - Stand Ende Dezember 2008. Wenn DAS alles
ist, hat die Welt nichts zu befürchten. erstaunlich nur, daß
der Deutschlndfunk wertvolle Sendezeit für die bekanntgabe derartiger
Neuigkeiten verschwendet, ohne auch nur ein einziges mal von
der hunderten billionen abzuschreibender Quatschwerte zu berichten.
"I. Market developments in
the second half of 2007
The over-the-counter (OTC)
derivatives market showed relatively steady growth in the second half of
2007, amid the turmoil in global financial markets. Notional amounts of
all categories of OTC
contracts rose by 15% to
$596
trillion at the end of December (Table 1), following
a 24% increase in the first half of the year.1 Growth remained particularly
strong in the credit segment, where the notional amounts of outstanding
credit default swaps (CDSs) increased by 36% to $58 trillion. Expansion
in the foreign exchange, interest rate and commodities segments was also
relatively robust, recording double digit growth rates, while the equity
segment showed a negative growth rate."
So dieses
Dokument (.pdf) der Bank für Internationalen Zahlungsverkehr
/ Bank for International Settlements.
596 Billionen Dollar-
die fiktives Monopolygeld sind und abgeschrieben werden müsen
- abzgl. der realen Wirtschaftsleistung. Da müsten noch viele, sehr
viele "Rettungspakete" geschnürt werden - aus WAS auch immer. Merkel
könnte mal das Monopoly-Geld mit Spielbank-jetons
aufkaufen. Obama wirft dann noch US-Schuldverschreibungen in den Topf,
die Chinesen ihre Dollar- Statsbonds, alles wird flüssig, alles wird
umgerührt, und alles wird gut.
siehe auch Finanzdisaster
2008
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